MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Umstrittene Regel für 2004

Eine Klausel im für 2004 vorgeschlagenen Regelwerk verbietet Fahrern wie Heidfeld, Frentzen oder Villeneuve das Steuern des dritten Autos am Freitag.

Vor rund einer Woche trafen einander die Bosse der zehn Formel 1-Teams, um ein modifiziertes Sport-Reglement für 2004 zu beschließen, welches noch von der FIA abgesegnet werden muss. Neben dem neuen Qualifying-Format, zwei Einzelrundenläufe hintereinander am Samstag, wurde auch der Freitag massiv geändert.

Die Freitagstests fallen – stattdessen dürfen die letzten sechs in der Konstrukteurswertung vertretenen Teams in den Freien Trainings am Freitag ein drittes Auto einsetzen.

Das hört sich zunächst recht nett an – für jene Teams. Nur – bei der Auswahl dieses dritten Piloten gibt es ziemliche Restriktionen. Zum einen die Superlizenz der FIA – hier muss der betreffende Fahrer einerseits 250 Testkilometer nachweisen können und andererseits hat die FIA auch die Macht, einen Piloten als „geeignet“ einzustufen.

Das wirklich dramatische Detail kommt aber noch: Bei der Teamchefbesprechung gab es nämlich einen Mann, welcher befürchtete, dass die Bottom 6-Teams am Freitag erfahrene Reifentester als dritte Fahrer engagieren und sich somit Vorteile gegenüber den Topteams verschaffen könnten, weshalb dieser Mann eine kleine Regel durchsetzte: Fahrer, welche in den beiden letzten Jahren an sechs oder mehr Grand Prix teilgenommen haben, dürfen das dritte Auto nicht steuern. Der besagte Mann hat auch einen Namen: Ron Dennis, seines Zeichens McLaren-Teamchef, ein Mann mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn, der sich nicht scheut, sich immer wieder für die oft garstig benachteiligten Top-Teams einzusetzen...

Die Vertreter der Bottom 6-Teams sollen laut unseren Kollegen von grandprix gezwungen gewesen sein, die von Dennis monierte Klausel anzunehmen, da sie auf den Einsatz eines dritten Fahrzeugs am Freitag einfach nicht verzichten wollten und dies der einzig gangbare Kompromiss gewesen sei.

Die Dramatik dieser Klausel, sollte sie tatsächlich in dieser Form angewendet werden, bekämen einige Fahrer zu spüren: Nick Heidfeld, Heinz Harald Frentzen, Jacques Villeneuve, Allan McNish oder Pedro de la Rosa würden demnach einfach keine Erlaubnis erhalten, am Freitag das dritte Fahrzeug eines der sechs Teams zu fahren. Dazu kommen natürlich sämtliche in den letzten zwei Jahren mehr als sechs Rennen bestritten habende Piloten hinzu.

Wer wird also die dritten Fahrzeuge der Bottom 6-Teams steuern? Die Teamchefs selber sind wohl zu beschäftigt. Es werden also entweder aufstrebende junge Piloten sein, was begrüßenswert wäre – oder aber es wird sich um Leute mit dem großen dicken Geldkoffer handeln, was theoretisch auch gefährlich werden kann. Denn im Gegensatz zu den Freitagstests sind 2004 dann alle Piloten unterwegs – und das könnten dann bis zu 24 Piloten sein. Ein Sergey Zlobin würde das Feld als fahrende Schikane bereichern, während ein Nick Heidfeld keine Starterlaubnis hätte.

Zudem dürfte es für Piloten wie Heidfeld schwieriger werden, als Alternative zu einem Grand Prix-Cockpit als Testpilot bei einem Team anzuheuern, da bei manchen Teams das dritte Auto am GP-Freitag nicht nur zur Geldbeschaffung sondern womöglich auch zur Set Up-Abstimmung eingesetzt werden könnte.

Noch ist diese Klausel nicht von der FIA verifiziert worden, der Motorsportverband hat das Recht, gewisse Regeln abzulehnen und an die „Formula One Commission“ zurückzusenden.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

GP von Saudi-Arabien: Freies Training

McLaren gibt Ton an - Crash von Tsunoda

Lando Norris sichert sich die Bestzeit im zweiten Freien Training in Dschidda, Max Verstappen landet auf P3, Yuki Tsunoda kurz vor Ende der Session in der Mauer

GP von Saudi Arabien: Qualifying

"Magic Max" Verstappen erobert Saudi-Pole!

Die McLaren-Dominanz hat im Qualifying in Dschidda wieder nicht gereicht, um Max Verstappen zu schlagen - Lando Norris nach Q3-Unfall nur auf Platz 10

Rechbergrennen: Bericht

Der Rechberg lebt…und bebt

Der Rechberg lebt…und bebt…auch bei der 51. Auflage. Kevin Petit und Reto Meisel sind die Dominatoren des Berg-Klassikers. Christoph Lampert bester Österreicher. Neuer Streckenrekord und Höchstleistungen im Almenland.

Rallycross: Wachauring

Spannung vor dem Saisonstart

Mit Spannung wird das erste Rennen der österreichischen Staatsmeisterschaft am 26. und 27. April am Wachauring in Melk erwartet. Mit den Piloten der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft stehen europäische Toppiloten in der Wachau an der Startline.

Die Formel-1-Kommission hat erneut über Änderungen am Motorenreglement 2026 diskutiert - Welche Entscheidungen am Donnerstag außerdem getroffen wurden