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Start/Zielsieg für Junqeira

Im Regen von Elkhart Lake verliert Paul Tracy nicht nur die Kontrolle über seinen Wagen, sondern auch die Führung in der Gesamtwertung.

Manfred Wolf

Dem endgültigen Rennstart war eine dreieinhalb Stunden andauernde Verzögerung vorangegangen. Zwei Mal versuchten die Offiziellen einen Start unter Gelb, beide Male wurde nach wenigen Runden hinter dem Pace-Car abgebrochen.

Die Piloten waren sichtlich sauer, Sebastien Bourdais meinte etwa: „Das ist ein unnötiges Theater. Ich bin schon bei viel schlechteren Bedingungen Rennen gefahren. Entweder wir fahren, oder wir lassen es bleiben und gehen alle heim.“

Nach exzessivem Einsatz der „Jet-Dryer“ und nachlassendem Regen entschloss sich die übervorsichtige Rennleitung um 17:30 (Ortszeit) schlussendlich doch noch zum Start, von ursprünglich 60 Runden blieben allerdings nur mehr 34 über, damit war der Lauf auf der wunderschönen Natur-Rennstrecke zum Sprint-Rennen degradiert.

Doch selbst dann war die Strecke nass genung, um gleich nach Beginn des Rennens einige Fahrer ausfallen zu lassen. Oriol Servia verabschiedete sich noch während der Fahrt hinter dem Pace-Car, eineinhalb Runden nach dem Start flog der Meisterschaftsführende Paul Tracy von der Strecke.

„Ich dachte, ich wäre ein guter Regenfahrer. Bin ich offensichtlich nicht“, so der Kanadier nach seinem Ausfall: „Es war ganz klar mein Fehler. Ich wollte Patrick (Carpentier) ausbremsen, dabei haben die Räder blockiert – dann war’s auch schon zu spät.“

Durch den Ausrutscher von Tracy hatten sich Michel Jourdain jr., Tiago Monteiro und Darren Manning offensichtlich so erschrocken, dass sie sich in der gleichen Kurve in die Kiste fuhren. Nur Manning konnte nach einem längeren Boxenstopp weiterfahren.

Hinter den Teamkollegen Junqeira und Bourdais konnte sich Mario Dominguez anfänglich auf Platz drei halten, nach den ersten Boxenstopps drehte er sich aber und fiel zurück.

In Runde 19 war es wieder Dominguez, der neben die Strecke geriet. Die daraus resultierende Gelbphase nutzten die Piloten zum letzten Tankstopp, danach war es Alex Tagliani, der sich auf die dritte Position vorgekämpft hatte.

Der Rocketsport-Pilot hatte im Training nach einem bösen Unfall nur Startplatz 14 erobert, seine Entscheidung, mit einer Abstimmung für nasse Verhältnisse zu starten, erwies sich aber als goldrichtig, Tagliani behielt den dritten Platz bis ins Ziel.

Dahinter ging es noch rund, Darren Manning verlor gegen Ende des Rennens Platz um Platz – sein dritter Gang hatte schlapp gemacht: Zuerst zog Max Papis vorbei, dann gelang auch noch Patrick Carpentier das Überholmanöver auf der Start/Zielgeraden in der letzten Runde.

Auf den ersten zwei Plätzen änderte sich hingegen nichts mehr. Zwar machte Bourdais in den letzten fünf Runden Druck und verringerte seinen fünf Sekunden Rückstand fast auf Null, überholen konnte der Franzose aber nicht mehr.

Damit holte Bruno Junqueira seinen ersten Sieg in der Saison 2003 und übernahm auch die Führung in der Gesamtwertung, nachdem sich Tracy ja zu Beginn des Rennens weggeschmissen hatte. Aus einem 20 Punkte Rückstand wurde ein drei Punkte Vorsprung.

„Das ist toll“, freute sich Junqueira nach der Zielankunft. „Ich konnte Sebastien gerade halten, es war knapp, aber es hat gereicht. Ich bin sehr glücklich!“ Für den Sieger und alle anderen geht’s schon am kommenden Wochenende in Mid-Ohio mit Lauf 14 weiter.

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