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Alex Wurz: „Es sind einige Dinge am Laufen.“

In einem Interview mit F1Racing sprach Alex Wurz über seine Tätigkeit als McLaren-Testfahrer – und kündigte einen „Angriff“ an...

Alexander Wurz, das ist jener Österreicher, der 1997 bei seinem erst dritten Rennen als Ersatzpilot für den erkrankten Gerhard Berger als Dritter das Siegerpodest erklimmen konnte, der sich daraufhin in Monaco Rad an Rad mit Michael Schumacher duellierte und in Kanada nach einem Überschlag am Start auf ultracoole Art und Weise sofort ins Ersatzauto begab, um ja nicht den zweiten Start zu verpassen. Alex Wurz ist aber auch jener Mann, der ein Management durch seinen Teamboss Flavio Briatore abgelehnt hat und in der Folge im Benetton-Team unterging. Doch die ganz jungen Formel-1-Fans kennen Alex Wurz nur als den Langzeit-McLaren-Testpiloten...

Als solcher hat er nun vier Jahre harte Arbeit geleistet, er steht nun vor seiner letzten Saison als McLaren-Tester. In einem Interview mit F1Racing sprach Alex Wurz über seine Tätigkeit. Der neue McLaren soll „Ende Januar“ fertig werden, man sehe das Auto „nie komplett vor dem ersten Test“, der Perchtoldsdorfer fügt kryptisch hinzu: „Für die Zuschauer könnte das Auto anders aussehen. Aber es ist ein typischer McLaren“.

Ob sein Fahrstil anders sei als jener der McLaren-Stammfahrer, wird Wurz gefragt. Er sagt: „Die Fahrweise von Pedro, Kimi und mir ist ziemlich die gleiche. Ein bisschen anders, aber sie geht in dieselbe Richtung. David hat einen anderen Fahrstil. Nicht unbedingt weicher, aber in manchen Punkten anders. Ich konnte bisher noch nicht herausfinden, wie Juan Pablo Montoya fährt.“

Ob das Team beim Design des Autos Kompromisse eingeht, damit es allen Fahrern entgegenkommt? Er antwortet: „Die erste Absicht besteht darin, das Auto insgesamt zu optimieren. Dann geht man auf die Details ein. Als Testfahrer muss man die Grundlagen des Autos optimieren. Irgendwann kommt man dann zu einem Punkt, wo man nicht mehr sehr viel verbessern kann. Dann muss man an sich selber etwas ändern. Ich überlasse das den Stammfahrern.“

Irgendwie schwebt über dem Gespräch aber eine Art von leichtem Frust, der sich bei der Frage, warum Wurz immer noch Testpilot sei, zu entladen beginnt. Er habe doch bei Benetton ein paar sehr gute Jahre erlebt. Wurz antwortet: „Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Doch wie so oft in der Formel 1 ist diese Frage nicht einfach zu beantworten. Also werde ich wohl lieber nicht darauf eingehen, sondern lieber sagen, warum ich Testfahrer bin.“

Doch der Interviewer bleibt beim Thema – er sei doch wohl vom Herzen Rennfahrer und müsste als solcher daher doch lieber Rennen fahren. Wurz: „Natürlich bin ich Rennfahrer und das ist das, was ich tun möchte. Während meiner dreieinhalb Jahre bei McLaren hatte ich ein paar Angebote.“ Dann schweigt er für kurze Zeit, um hinzuzufügen: „Doch ich bin immer noch hier...“

Ob er nicht wie sein Vorgänger Olivier Panis die Testpilotenrolle als Sprungbrett zurück ins Renncockpit nützen wollte, wird Alex Wurz gefragt. Er sagt, er hätte im ersten Jahr als McLaren-Tester nur mit dem McLaren sein Renncomeback geben wollen. Dann kam bekanntlich Kimi Räikkönen - eine große Enttäuschung für Wurz, der sich Hoffnungen auf das Häkkinen-Cockpit gemacht hatte. Er sagt: „Danach konnte ich nicht mehr für mich entscheiden, wo ich hingehen möchte. Die Entscheidung lag also beim Team. Das war der Grund, warum ich immer noch hier bin.“

Die Frage „Was planen Sie für die Zukunft?“ beantwortet Wurz folgendermaßen: „Einen großen Angriff! Ich weiß nicht, wen ich angreifen werde, doch irgendwer wird es sein!“ Und: „Ende 2005 wird mein Vertrag auslaufen. Dann werden wir sehen. Es wird nicht einfacher, je mehr Zeit vergeht.“ Von Red Bull Racing sei er nicht kontaktiert worden, aber: „In Österreich sind einige Dinge am Laufen. Wie ich schon sagte, ich kann nicht alles erklären. Es ist ein kompliziertes Geschäft.“

Der Fragesteller lässt nicht locker – er fragt: „Lässt Sie McLaren nicht gehen?“ Alex Wurz schweigt. Um dann zu antworten: „Das kann ich Ihnen nicht sagen...“ Dass Wurz bereits mehrmals versucht hat, ein Renncomeback zu geben, ist bekannt. Man erinnere sich an den geplanten Transfer zu Jaguar im letzten Jahr. Damals hat McLaren diesen Wechsel erfolgreich verhindert. Interessant wird sein, was Alex Wurz nach Ablauf seines Vertrages zu dieser Angelegenheit zu sagen haben wird. Und wen er in Zukunft anzugreifen gedenkt...

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