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Stargast Emerson Fittipaldi

Emerson Fittipaldi ist einer der Stargäste der diese Woche stattfindenden Ennstal-Classic, hier finden Sie ein Portrait des zweifachen F1-Weltmeisters.

Emerson Fittipaldi: Zweimal Formel 1-Weltmeister, zweimal Indy-Sieger, der Brasilianer zählt zu den größten Rennfahrern aller Zeiten. Am kommenden Wochenende ist er Stargast bei der 12. Ennstal Classic.

Emerson Fittipaldis Aufstieg in die Formel 1 als raketenhaft zu beschreiben, wäre eine Untertreibung. Nach neun Formel-Ford, elf Formel 3 und fünf Formel-2 Rennen sass er bereits in einem Formel 1-Lotus. Seinen vierten Grand Prix - 1970 in Watkins Glen - beendete er als Sieger. Er sicherte mit diesem Sieg Jochen Rindt, der zuvor in Monza tödlich verunglückt war, posthum den WM-Titel. Fittipaldi, Jahrgang 1946, war damals 24 Jahre jung.

«Fittis» Karriere deckt mehr als ein Vierteljahrhundert ab. Er fuhr gegen Rindt und Pedro Rodriguez, gegen Jack Brabham und John Surtees, gegen Stewart, Lauda, Hunt, gegen Mario Andretti und dessen Sohn Mike, gegen Nigel Mansell, gegen den alten und den jungen Villeneuve. Er holte 14 Siege aus 144 Grand Prix-Starts, das scheint keine grossartige Ausbeute zu sein, aber man muss bedenken, dass er Jahre seiner Hochblüte vergeudete, weil sich die Brüder Fittipaldi in einen Privat-Rennstall verrannten.

Er wurde 1972 und 1974 Formel 1-Weltmeister, zweimal gewann er das Indy-500. Nach einem schweren Indy-Car Unfall am 28.Juli 1996 im Michigan Speedway dachte er erstmals ans Abtreten: «Ich denke, Gott hat mir ein Zeichen gegeben.»

Der in Sao Paulo geborene Fittipaldi war einer «jener Piloten», wie Niki Lauda urteilte, «die ihr Gehirn auch zum Denken gebrauchten», und Jody Scheckter sagte, als «Fitti» 1974 auf McLaren den zweiten WM-Titel holte: «Er fährt stets nur neun Zehntel, doch dieses Tempo hält er ewig durch, deshalb ist er so schnell.»

1981 hat er seine aktive Karriere bereits beendet. 1984 lud man ihn zu einem IMSA-Rennen nach Miami ein, Emerson leckte Blut, liess sich zu einem Indy-Car Einsatz in Long Beach überreden, wo er Fünfter wurde. Er fand in den Indy-Car-Rennen «was ich in der Formel 1 für immer verloren glaubte», er wurde immer besser, er beamte sich gewissermaßen in seine Glanzzeit der frühen Siebzigerjahre zurück.

1989 gewann er die PPG-Indy-Car-World-Serie und das prestigeträchtige 500 Meilen Rennen von Indianapolis. 1993 gewann er zum zweiten Mal Indy und duellierte sich mit dem regierenden Formel 1-Weltmeister Nigel Mansell durch die Indy-Car Serie.

Emerson Fittipaldi, 1970 als «Wunderknabe» der Rennpisten apostrophiert, mutierte zu einem Phänomen. Je älter er wurde, desto besser und charismatischer und populärer wurde er.

Im Herbst 1997 stürzte er mit seinem Ultralight Flugzeug ab. Die eine Hand noch von seinem Michigan-Unfall lädiert, zog er sich neuerlich schwere Verletzungen zu, womit das Comeback, das er immer noch im letzten Winkel seines Gehirns anstrebe, endgültig gestrichen war.

Weitere Infos zur Ennstal-Classic 2004 finden Sie in der rechten Navigation!

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