Formel 1: News | 10.01.2004
MP4-19: Cockpit zu klein?
Das enge Cockpit des neuen McLaren-Mercedes MP4-19 bereitet den Technikern Kopfschmerzen und den Piloten massive Sitzprobleme...
Michael Noir Trawniczek
Schön anzusehen ist er ja, der McLaren-Mercedes MP4-19. Wenn man aber drinnen sitzt, scheint dies für den Fahrer weniger schön zu sein. Unsere Kollegen von Autosport haben aus „dem Team nahestehenden Quellen“ erfahren, dass die beiden Einsatzpiloten David Coulthard und Kimi Räikkönen in dem neuen Boliden massive Sitzprobleme beklagen.
Raikkonen hat gestern Freitag in Jerez zum ersten Mal den neuen MP4-19 getestet, konnte aber nur 32 Runden absolvieren, da sich aufgrund des engen Cockpits Schmerzen an Hüften und Brustkorb einstellten.
Raikkonen gab gestern nur zur Auskunft, dass er wegen „Problemen mit dem Auto“ nicht mehr Runden drehen konnte. David Coulthard soll nach seinem Test ebenfalls über Blutergüsse und Schmerzen geklagt haben.
Aber nicht nur die beiden Einsatzpiloten klagen über Schmerzen. Der österreichische Testpilot Alexander Wurz ist ob seiner Körpergröße natürlich noch mehr betroffen. Wurz musste sein Testprogramm vor Weihnachten ebenfalls wegen Sitzproblemen frühzeitig beenden. Einzig der spanische McLaren-Tester Pedro de la Rosa soll ohne Schmerzen aus Adrian Newey’s neuer Wunderwaffe gestiegen sein.
McLaren wird nun mit Kimi Raikkonen eine neuerliche Sitzschalenanpassung vornehmen. Man hofft, auf diese Weise das Problem in den Griff zu bekommen.
Eines scheint aber klar zu sein: Adrian Newey arbeitet am Limit. Schon beim MP4-18 war es die Unterdimensionierung gewisser Bauteile, welche den Wagen zu einem Phantom der Formel 1 machten, da ein GP-Einsatz aufgrund der Unzuverlässigkeit nicht möglich war. Jetzt hält zwar der Wagen, dafür passen die Fahrer nicht mehr ins Cockpit...