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Das Podium im Visier

Ari Vatanen, Colin McRae und Giniel de Villiers treten beim dritten Werkseinsatz für Nissan Anfang 2005 in zu 80 Prozent neuen Pickups an.

  • Hier finden Sie zahlreiche Fotos des Dakar-Teams von Nissan

    Mit drei allradgetriebenen Pick-Up des Jahrgangs 2005 tritt Nissan zum dritten Mal in Folge werksseitig bei der Rallye „Dakar“ an. Das gab das Nissan-Rallye-Raid-Team bei der offiziellen Teamvorstellung in Paris bekannt.

    Die 27. Auflage der legendären Wüsten-Fahrt startet am Neujahrstag in der katalonischen Metropole Barcelona und endet vierzehn Tage später in Senegals Hauptstadt Dakar. Dabei durchquert sie fünf Länder – Spanien, Marokko, Mauretanien, Mali und den Senegal.

    Nissan setzt mit Ari Vatanen (Finnland), Colin McRae (Schottland) und Giniel de Villiers (Südafrika) die gleichen Piloten wie im Vorjahr ein. Während der Schotte erneut auf die Navigationskünste von Tina Thörner setzt, erhalten seine Kollegen neue Co-Piloten:

    Tiziano Siviero, langjähriger Beifahrer von Massimo Biasion und mit ihm zusammen zweimal Rallye-Weltmeister, gesellt sich zu Vatanen; der Belgier Jean-Marie Lurquin, anerkannter Dakar-Experte, bildet ein neues Duo mit de Villiers. Nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ peilt Nissan-Teamchef Gilles Martineau diesmal eine Platzierung auf dem Treppchen an.

    Der Pick-Up des Jahrgangs 2005 ist zu 80 Prozent neu; unter anderem wird er von einem auf 4,0 Liter Hubraum vergrößerten V6-Motor angetrieben. Die Rallye Dakar genießt weltweite Aufmerksamkeit und wartet als eine der letzten großen Herausforderungen des Motorsports mit einem großen Medien-Interesse auf.

    TECHNISCHE EVOLUTION

    Rein äußerlich unterscheidet sich der Nissan Pick-Up des Jahrgangs 2005 kaum von seinem Vorgänger. Lediglich der Heckspoiler ist verschwunden, während die unter der hinteren Abdeckung verborgenen Reserveräder näher an den Fahrzeugschwerpunkt rückten. Welches Potenzial das neue Einsatzfahrzeug bereits hat, zeigte sich im Oktober, als der neue Pick-Up in Portugal erfolgreich seine Feuertaufe absolvierte.

    Die Entwicklung des neuen Modells begann sofort nach der Dakar 2004. In einem gründlichen Debriefing kamen noch einmal alle potenziellen Problemzonen des Vorjahres-Modells zur Sprache. Das “Roll-out” des neuen Wagens fand am 30. Juni statt, bereits 15 Tage später lief der erste ernsthafte Test in Tunesien.

    Im September rückte das Nissan-Team nach Marokko aus, wo ein “Long-run” und die Erprobung einiger neuer Teile auf dem Programm stand. Der erste Test unter echten Wettbewerbsbedingungen lief dann bei der Baja Portalegre, die Colin McRae mit einem tadellosen Sieg beendete.

    Die wichtigste Modifikation betrifft den Motor: Der V6 wurde im Hubraum von 3,5 auf 4,0 Liter erhöht. Folge sind ein höheres Drehmoment (430 Nm) und ein noch besseres Ansprechverhalten. Die Einbaulage des Motors wurde zugunsten einer weiter erhöhten Wartungsfreundlichkeit und zur Anpassung an das neue, sequenzielle Sechsganggetriebe leicht geändert.

    Ebenfalls modifiziert zeigt sich die Aufhängungsgeometrie, während die Kraftübertragung mit einem neuen vorderen und hinteren Differenzial auf höhere Zuverlässigkeit getrimmt wurde.

    So ist der neue Pick-Up trotz der äußerlichen Gemeinsamkeiten mit dem Vorgänger ein technisch nochmals deutlich weiter entwickeltes Modell.

    DAS NISSAN RALLY RAID TEAM FÜR DIE DAKAR 2005

    Nissan hat in der Superproduktionswagen-Klasse drei Teams genannt. Fahrer und Beifahrer aus sechs verschiedenen Nationen machen das diesjährige Aufgebot zu einem wahrhaft internationalen Team

    • Ari VATANEN (FIN) – Tiziano SIVIERO (ITA)

    Der vierfache Dakar-Sieger Ari Vatanen geht die Rallye zum dritten Mal in Folge auf einem Nissan Pick-Up an. Keiner hat mehr Sonderprüfungen gewonnen als der „Fliegende Finne“ – 2003 feierte er zwischen Tanger und Er Rachidia seinen 50. Tagessieg bei der Dakar.

    Ari ist motiviert wie eh und je und zeigte sich nach den Testfahrten mit seinem neuen Wettbewerbsgerät äußerst zufrieden. Zum ersten Mal als Co-Pilot begleiten wird ihn Tiziano Siviero. Der Italiener war lange Jahre Dauerpartner eines weiteren Ex-Rallye-Weltmeisters – Miki Biasion. Mit ihm gewann er 16 WM-Läufe. Nun steht Tiziano vor seinem dritten Dakar-Einsatz.

    • Colin McRAE (GB) – Tina THORNER (SWE)

    Nach dem Sieg bei der Baja Portalegre, seinem ersten in einer Cross-Country-Rallye, wagt Colin McRae zum zweiten Mal das Abenteuer Dakar. Der Schotte führte sich bei seinem Debüt im vergangenen Jahr sofort bestens ein und ist fest gewillt, seinen Leistungen – er gewann zwei Sonderprüfungen – nun größere Taten folgen zu lassen.

    In den letzten Monaten war Colin intensiv an der Entwicklung des neuen Pick-Up beteiligt. Im Oktober bestritt er auf einem Vorjahres-Wagen die UAE Desert Challenge in Dubai, um noch mehr Erfahrungen im Dünengelände zu sammeln. Erneut spannt er mit der immer gut gelaunten Schwedin Tina Thörner zusammen – beide bilden eine sympathische Kombination aus Geschwindigkeit und Charme.

    • Giniel DE VILLIERS (RSA) – Jean-Marie LURQUIN (BEL)

    Der talentierte und sehr konstant fahrende Südafrikaner gilt als “sichere Bank”. In den beiden letzten Jahren kam er jeweils bis ins Ziel der Dakar, beide Male als bester Nissan-Werksfahrer. Darüber hinaus holte Giniel 2004 seinen ersten Etappensieg. Fit gehalten hat er sich in diesem Jahr erneut bei den Rennen zur südafrikanischen Cross Country-Meisterschaft – vor dem Finale am kommenden Wochenende hat er mit seinem Nissan Hardbody noch beste Chancen, zum zweiten Mal den Titel zu gewinnen.

    Bei der Dakar 2005 weiß Giniel mit dem zweifachen Vizeweltmeister Jean-Marie Lurquin einen alten “Wüstenfuchs” an seiner Seite. Der Belgier sollte ihn fehlerfrei bis an den Strand von Dakar lotsen. Wenn dies tatsächlich gelingt, könnte das Duo durchaus für eine Überraschung gut sein.

    TEAM-ORGANISATION

    Anfang des Jahres bezog das Nissan Rallye Raid-Team in Venelles nahe Aix-en-Provence sein neues Hauptquartier. Damit sind alle technischen und logistischen Abteilungen an einem Ort konzentriert, was die Reaktionsschnelligkeit und den Zusammenhalt des Teams fördert. Alle Lastwagen und Servicefahrzeuge stehen nun direkt neben den Werkshallen, was die Vorbereitungen auf die Rallye-Einsätze extrem erleichtert.

    Am südfranzösischen Teamsitz sind 23 fest angestellte Mitarbeiter zurzeit damit beschäftigt, die drei Pick-Ups mit größter Sorgfalt und Gründlichkeit auf den Start zur Dakar vorzubereiten. Während der Rallye wird sich die Stärke der Nissan-Mannschaft verdoppeln: Dann werden zwei „T4“ Lkw, fünf „T5“ Lkw und sechs Servicefahrzeuge Nissan Patrol die drei Rennwagen auf ihrem Einsatz begleiten.
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