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Histo-Cup: Salzburgring

Vorzeitige Entscheidung

Michael Steffny dominierte in Salzburg, den Gesamtsieg fixierte aber auf Rang zwei Johannes „Giovanni“ Kraft mit seinem BMW 2002 tii!

Österreich-Finale im Histo-Cup. Doch wie schon beim Rennen zu Beginn der Saison hatte das Wetter am Salzburgring auch diesmal kein Erbarmen mit den zahlreichen Piloten. Dauerregen und kühle Temperaturen um gerade mal zehn Grad verlangte den Fahrern neben jeder Menge Disziplin und höchster Konzentration auch eine gehörige Portion Mut ab.

Aufgrund des großen Starterfeldes – 58 (!) Teilnehmer sorgten für einen absoluten Rekord in der Historie des Histo-Cups – musste das Rennen auch diesmal wieder geteilt werden. Trotz „gewohnt“ schlechter Salzburgring-Bedingungen kamen die zahlreich erschienenen Rennfans daher in den Genuss von je zwei historischen Rennen am Samstag und am Sonntag.

Geteilt wurde nach Hubraum-Klassen, Fahrzeuge bis 2500 ccm und Fahrzeuge über 2500 ccm inklusive Youngtimer. Als VIP-Fahrer diesmal dabei: ORF-Redakteur Harry Manzl und Rallye-Legende Rauno Aaltonen, beide auf einem BMW.

Die Pole-Position im ersten von zwei Läufen sicherte sich „Hausherr“ Michael Steffny. Neben seinem BMW 2002 tii nahm Hans Fink auf dem Alfa Romeo Sprint GT das Rennen aus der ersten Reihe unter die Räder. Auf Platz drei fand sich Johannes „Giovanni“ Kraft auf dem BMW 2002 tii.

Für ihn war die Anspannung doppelt groß, schließlich hatte der Tullner den ersten Matchball im Kampf um den Gewinn in der Gesamtwertung. Endlich wieder am Start und gleich im vorderen Drittel platziert: Josef Piribauer mit dem neu aufgebauten BMW 320-4. Die erfreulichste Überraschung lieferte allerdings der Wiener Sami Hamid. Beim letzten Lauf am Hungaroring noch mit dem Ford Escort RS 2000 unterwegs, stellte er sein neu erstandenes PS-Monster, einen Jaguar XJS, ins gute Mittelfeld. Und dass, obwohl der schwere Brite – vor allem unter diesen Bedingungen – alles andere als leicht zu „bewegen“ ist.

1. Rennen: Der „Local Hero“ nicht zu schlagen

Trotz schlechter Sicht aufgrund der enormen Gischt fädelte sich das imposante Feld nach dem Start diszipliniert und ohne Rangeleien in die erste Schikane. An der Spitze lieferten sich Lokalmatador Michael Steffny (BMW 2002 tii), der Bayer Heinz Bethke (Alfa Romeo GTAm) und der Trainingszweite Hans Fink (Alfa Romeo Sprint) einen beherzten Dreikampf.

Für den ersten Dreher sorgte Alex Wechselberger auf dem Alfa Sud. Die Pechvögel des Tages waren aber der Salzburger Max Lampelmaier (kapitaler Motorschaden an seinem Ford Escort RS 2000 BDA) und Routinier Karl Böhringer, der mit einer gebrochenen Kardanwelle an seinem Holbay Ford Escort RS 2000 liegen blieb. Glück im Unglück hatte BMW 2002-Pilot Christian Schallenberg. Er verlor auf der Start-Ziel-Geraden bei hohem Tempo seine Motorhaube. Glücklicherweise suchte diese aber den Weg in die Botanik.

Der dicht hinterher fahrende Dieter-Karl Anton (Alfa Romeo GTA) nachher: „Ich dachte nur: Anton, zieh den Kopf ein!“. Toll zu beobachten: Die exzellente Fahrzeug-Beherrschung aller Histo-Cup-Helden. Nahezu jeder Pilot kämpfte mit der schmierigen Strecke, jede Menge Dreher und Ausrutscher (alle ohne Folgen) waren die Folge.

Speziell Walter Pötz auf dem wunderschönen Jaguar E-Type, Rallye-Legende und Gastfahrer Rauno Aaltonen (BMW 323i-E21) oder Franz Altmann (Alfa Romeo Sud) bewahrten ihre edlen Stücke dank hervorragender Fahrzeug-Beherrschung vor drohenden Abflügen.

Sehenswerte Zweikämpfe lieferten sich unter anderem Sami Hamid (Jaguar XJS) mit Alexander Oberndorfer (Alfa Romeo Giulia S), Guido Kiesselbach (Porsche 911 S) mit Kurt Ploier (BMW 320-4 E21) oder Helmut Petereder (VW Käfer) mit Rallye-Ass Rauno Aaltonen.

Das Rennen endet schließlich mit einem klaren Laufsieg von Michael Steffny. Platz zwei und damit Gesamtsieger des Histo-Cups 2004 wird der souverän fahrende Johannes „Giovanni“ Kraft (BMW 2002 tii), Dritter wird Heinz Bethke. Auf den Plätzen vier bis sieben folgen Siegfried Häusler (VW Käfer), Hans Fink, Willi Theussl (Lotus Elan S1) und Martin Gudernatsch (BMW 2002). Achter wird Rauno Aaltonen, Neunter Christian Schallenberg, Platz zehn geht an Josef Piribauer auf dem BMW 320-4.

Das Rennen der mächtigen PS-Monster – die historischen über 2500 ccm fuhren gemeinsam mit den erstmals startenden Youngtimern – geht an Gerhard Mangelberger (BMW M3) vor Seriensieger Wolfgang Schachinger (BMW 3,5 CSL) und Kurt Haßmann (VW Käfer). Franz Irxenmayr (Porsche 911 S) belegt Platz vier, der zweite Youngtimer-Pilot Kurt Gföhler (BMW M3) wird Fünfter. Pech hatte Peter Mücke. Sein atemberaubend schöner Ford Capri RS (ein Rennauto von ehemaligen Top-Fahrern wie Lauda, Ludwig oder Stommelen) mit über 400 PS landete nach einem Dreher im Kiesbett, Mücke musste aufgeben.

Ergebnisse in den einzelnen Klassen:

1600 ccm-Klasse (Periode F):

Dieter Karl Anton – Alfa Romeo GTA
Günther Kaltenbrunner – Ford Lotus Cortina
Andreas Stich – Alfa Romeo Giulia S

1600 ccm-Klasse (Periode G):

Harry Manzl – BMW 1660-2 VIP-Car
Christian Eigl – Ford Capri 1600 GT
Alexander Wechselberger – Alfa Sud Trofeo

bis 2500 ccm (Periode G bis Baujahr 1971):

Willi Theussl – Lotus Elan S1
Martin Gudernatsch – BMW 2002
Christian Schallenberg – BMW 2002

bis 2500 ccm (Periode H bis Baujahr 1976):

Johannes Kraft (gleichzeitig Gesamtsieger) – BMW 2002 tii
Rauno Aaltonen – BMW 323i E21
Josef Piribauer – BMW 320-4

Spezialtourenwagen bis 2500 ccm:

Michael Steffny – BMW 2002 tii
Heinz Bethke – Alfa Romeo GTAm
Siegfried Häusler – VW Käfer

Historische Klasse über 2500 ccm (Periode G):

George Komaretho – Ford Mustang Boss 302
Walter Pötz – Jaguar E-Type

Historische Klasse über 2500 ccm:

Wolfgang Schachinger – BMW 3,5 CSL
Franz Irxenmayr – Porsche 911 RS
Norbert Lenzenweger – BMW 3,0 CSI

Supertourenwagen über 2500 ccm (bis Baujahr 1981):

Kurt Haßmann – VW Käfer
Eissner-Eisenstein – Porsche 911 RSR
Christian Neunemann – Porsche 911 RS

Youngtimer:

Gerhard Mangelberger – BMW M3
Kurt Gföhler – BMW M3
Gerhard Wiesenauer – BMW M3

2. Rennen: Und wieder der Lokalmatador – mit Glück

Aufgrund des nachlassenden Regens und der auftrocknenden Piste startete rund die Hälfte des Feldes auf profillosen Reifen. Wie auch am Samstag kontrollierten anfangs Steffny, Kraft und Bethke die Spitze, der frisch gebackene Histo-Cup-Champion Kraft konnte aber wegen einiger Probleme das Tempo nicht mithalten und belegte am Ende den siebenten Platz.

Steffny wiederholte zwar seinen Erfolg vom Vortag, sein Vorsprung auf der Ziellinie gegenüber Heinz Bethke war allerdings denkbar knapp. Ursache für den am Ende glücklichen Sieg war ein gebrochenes Gasgestänge bei Tempo 200 in der letzten Runde. Mit viel Gefühl und Geschick rettete der Lokalmatador aber den Erfolg.

Zum Mann des Wochenendes avancierte der Wiener Sami Hamid. Er steuerte seinen Jaguar XJS gekonnt um den Ring, pflügte unaufhaltsam durchs Feld und landete schlussendlich am tollen neunten Gesamtrang. Ein rabenschwarzes Wochenende erlebte dagegen Karl Böhringer. Wie schon am Samstag brach auch im zweiten Rennen die neu eingebaute Kardanwelle.

Gert Keller landete diesmal zwar nicht im Spitzenfeld, zeigte aber erneut eine solide Leistung trotz kurzzeitigem Ausflug ins Kiesbett. Nicht so glimpflich ging es für Josef Piribauer ab. Er musste seinen BMW gegen Mitte des Rennens wegen eines technischen Defektes abstellen.

Den dritten Gesamtrang hinter Steffny und Bethke holte sich Martin Gudernatsch (BMW 2002) vor Hans Fink, Rauno Aaltonen spielte seine enorme Routine aus und belegte Platz fünf. Dieter-Karl Anton auf dem 1600er-Alfa Romeo GTA landet auf Platz sechs vor Kraft, Achter wird Christian Schallenberg vor Sami Hamid und Andreas Wechselberger.

Bei den „Großen“ zeigte Peter Mücke mit dem Ford Capri RS sein mächtiges Potenzial. Aus den Boxen gestartet, mischte er das Feld von hinten auf, überholte einen nach dem anderen und siegte schließlich souverän vor Wolfgang Schachinger und dem sensationell fightenden Christian Schneider auf dem Alfa Romeo GTV6. Pech hatte Peter Eissner-Eisenstein, der mit seinem Porsche 911 RSR wegen eines technischen Defektes aufgeben musste.

Ergebnisse in den einzelnen Klassen:

1600 ccm-Klasse (Periode F):

Dieter Karl Anton – Alfa Romeo GTA
Günther Kaltenbrunner – Ford Lotus Cortina
Andreas Stich – Alfa Romeo Giulia S

1600 ccm-Klasse (Periode G):

Harry Manzl – BMW 1660-2 VIP-Car
Alexander Wechselberger – Alfa Sud Trofeo
Christian Eigl – Ford Capri 1600 GT

bis 2500 ccm (Periode G bis Baujahr 1971):

Martin Gudernatsch – BMW 2002
Christian Schallenberg – BMW 2002
Guido Kiesselbach – Porsche 911 S

bis 2500 ccm (Periode H bis Baujahr 1976):

Rauno Aaltonen – BMW 323i E21
Johannes Kraft – BMW 2002 tii
Gregor Nell – Ford Escort RS 2000

Spezialtourenwagen bis 2500 ccm:

Michael Steffny – BMW 2002 tii
Heinz Bethke – Alfa Romeo GTAm
Hans Fink – Alfa Romeo Sprint

Historische Klasse über 2500 ccm (Periode G):

Walter Pötz – Jaguar E-Type
George Komaretho – Ford Mustang Boss 302

Historische Klasse über 2500 ccm:

Peter Mücke – Ford Capri RS
Wolfgang Schachinger – BMW 3,5 CSL
Franz Irxenmayr – Porsche 911 RS

Supertourenwagen über 2500 ccm (bis Baujahr 1981):

Christian Schneider – Alfa Romeo GTV6
Christian Neunemann – Porsche 911 RS
Kurt Haßmann – VW Käfer

Youngtimer

Kurt Gföhler – BMW M3

Gesamtwertung (nach 12 von 14 Läufen):

1. Johannes Kraft, BMW 2002tii 106 Punkte
2. Franz Irxenmayr, Porsche 911 RS 85
3. Michael Steffny, BMW 2002tii 78
3. Wolfgang Schachinger, BMW 3,5 CSL 78
5. Norbert Lenzenweger, BMW 3.0 CSI 75
6. George Komaretho, Ford Mustang Boss 71
6. Michael Kruschik, Lotus Elan 71
8. Karl Böhringer, Holbay Ford Escort RS 2000 67
9. Sami Hamid, Ford Escort RS 2000 67
10. Christian Neunemann, Porsche 911 R 64

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