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Das mühsame Comeback von B·A·R-Honda

Nicht nur Jenson Button war von der schwachen Performance seines Teams auf dem Nürburgring überrascht. Vor der Sperre lief es besser...

Erstmals seit Imola stellte sich B·A·R-Honda auf dem Nürburgring wieder dem Kampf gegen die Konkurrenz. Mit jenen V10-Aggregaten, welche man beim San-Marino-GP eingesetzt hat. Honda war besorgt - halten die Motoren? Könnten gewisse Teile korrodieren? Die Nervosität der Ingenieure ging so weit, dass man vor dem Rennen in den Boliden von Takuma Sato ein neues Aggregat einbauen wollte, diesen Plan dann aber doch wieder verwarf...

Die Motoren hielten - aber die Renn-Platzierungen entsprachen ganz und gar nicht dem erhofften Aufwärtstrend. Denn vor der Tank-Affäre, die zur Rennsperre führte, gab es dank eines neuen Aerodynamik-Pakets einen Anstieg in der Performancekurve des am Saisonbeginn dahinkränkelnden Teams. Doch von diesem Performanceanstieg war in der Eifel nichts zu sehen.

Jenson Button sagt: "Ich war sehr überrascht. Wir hatten ein sehr gutes Auto bei den Tests und in Imola. All die Arbeit, die wir in punkto Aerodynamik verrichtet hatten, hat sich nicht in einer guten Rennpace bemerkbar gemacht. Das ist sehr seltsam und wir verstehen nicht wirklich, warum das so ist."

War es die Pause? Haben die anderen Teams in dieser Zeit solch große Sprünge erzielt? Die Ergebnisse der B·A·R-Piloten an diesem Nürburgring-Weekend sind ernüchternd: Im ersten freien Training wollte man die Motoren schonen und beschränkte sich auf Installationsrunden. Im zweiten Training wurden Sato und Button 15. und 16. Am Samstag lief es ein wenig besser - im dritten Training reihten sich Sato und Button als 10. und 11. ein, im letzten freien Training waren die beiden auf den Rängen 7 und 9 sogar in den Top 10 zu finden. Doch im Qualifying mussten sie als erste auf die Strecke - die Startplätze 13 und 16 waren nicht befriedigend. Im Rennen war es noch schlechter, nicht wegen der Ränge 10 und 12 - Button sagt offen: "Alle außer den Jordan und den Minardi waren schneller als wir. Es ist nicht so, dass jetzt plötzlich alle um so viel schneller wurden als wir es sind. Es ist vielmehr so, dass wir nicht dort sind, wo wir sein sollten."

Button fügt hinzu: "Wir haben sehr wenig Grip. Wenn du um zwei Sekunden pro Runde langsamer bist, ist das so, als würdest du einen Minardi fahren. Das macht es sehr schwierig." Der Brite, der im letzten Jahr mit seiner Wechselambition zu Williams für Aufregung sorgte und auf dem Gerichtswege zum Verbleib bei den Aufsteigern des letzten Jahres bewogen wurde, sagt heute: "Ich sehe es so, dass wir im letzten Jahr mehr Verbesserungen erzielt haben als jedes andere Team. Im letzten Jahr waren es wir und Ferrari, die im Laufe der Saison die großen Fortschritte erzielt haben." Diese kontinuierliche Weiterentwicklung im Laufe des Jahres sei "immens wichtig", findet Button - sie würde ein starkes Team ausmachen.

Und so glaubt Jenson Button auch daran, dass man auch jetzt eine Lösung finden wird: "In dieser Woche testen wir in Silverstone und in Monza. Da gibt es viel zu tun, vor allem in Sachen Aerodynamik. Wir werden die alten Teile und die neuen Teile testen und dann sehen, wo wir stehen - denn wir dürften nicht derart langsam sein. Der Wagen war beim Testen sehr schnell - das ist eine äußerst seltsame Situation." Sportdirektor Gil de Ferran stimmt dem zu: "Unser Auto war nicht schnell genug. Im Moment verstehen wir nicht, warum das so ist. Aber wir werden das untersuchen. Wir müssen eine Lösung finden, bevor wir zu den Rennen in Nordamerika aufbrechen."

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