Formel-3-Cup: EuroSpeedway | 30.08.2005
Sensationelle Rennen im Trioval
Selten gab es in der Geschichte der Formel 3 so spannende Rennen wie bei der Ovalpremiere des Formel-3-Cup auf dem EuroSpeedway Lausitz.
Die Piloten rissen die über 10.000 Zuschauer von ihren Stühlen. Als sich in der letzten von drei Einführungsrunden die Fahrzeuge zum fliegenden Start formierten, saß auf der Haupttribüne niemand mehr auf seinem Sitz.
Dann bogen die Fahrzeuge auf die Start- und Zielgerade - Ampel aus, und schon ging's los: Überholmanöver im Sekundentakt. Die Formel-3-Boliden rasten mit mehr als 250 km/h im Schnitt zu dritt zu viert nebeneinander in die Turns - nur Zentimeter voneinander entfernt. Die Kommandos der Spotter überschlugen sich, kaum jemand kam noch hinterher, die Positionen der Konkurrenz ihrem Fahrer zu melden.
Pro Runde faszinierten die jungen Fahrer die Zuschauer mit bis zu vier Führungswechseln. Der Pulk an der Spitze bestand zeitweise aus sieben oder acht Fahrern, von denen sich jeder mindestens ein Mal den Platz an der Spitze eroberte. Selbst in der letzten Runde hatte keiner im Führungspulk den Sieg sicher, erst kurz vor der Ziellinie entschied sich das Rennen. Jan Seyffarth hatte die Nase vorn - hauchdünne drei Hundertstel vor Ferdinand Kool. Auch die Piloten waren von der Ovalpremiere begeistert. „Es macht wahnsinnigen Spaß im Oval zu fahren“, sagte Ferdinand Kool, Sieger des zweiten Laufes. „Ich liebe alle Rennstrecke auf denen man schnell fahren kann und das geht hier natürlich perfekt.“ Möglich machten das auch die speziellen Reifen, die extra für das Oval entwickelt wurden.
Doch die Zuschauer hatten noch einen Grund zu jubeln: Peter Elkmann sicherte sich im Samstagrennen vorzeitig den Titel im Formel-3-Cup. Dem 23jährigen reichte ein dritter Platz, um einen uneinholbaren Punktevorsprung zu erreichen. „Am Anfang der Saison hätte ich nicht damit gerechnet den Titel ein Wochenende vor dem Finale zu gewinnen“, freut sich Elkmann. „Ich freue mich riesig und muss meinem Team für die tolle Arbeit danken. Ich hatte nie Probleme mit dem Auto und konnte so in allen bisherigen Rennen punkten.“
Beachtenswert war auch die Disziplin und der Respekt vor dem Oval, mit dem die Fahrer ins Rennen gingen. So sorgten die Youngster für spannende Zweikämpfe ohne dabei sich oder andere zu gefährden. Aber es war auch zu beobachten, dass die Fahrer und Spotter von Runde zu Runde selbstbewusster und damit mutiger wurden. Dabei passierte auch der eine oder andere Fehler. So fiel Jan Seyffarth im zweiten Rennen aus, weil ihm sein Spotter eine nicht ganz deutliche Ansage gab. Um einen Crash zu vermeiden wich der 19jährige aufs Gras aus und musste zwei Runden später mit verstopften Kühlern aufgeben.
Die Formel-3-Vereinigung hat mit ihrem Mut ins zu Oval zu gehen voll ins Schwarze getroffen. „Wir waren selbst total gespannt wie die Veranstaltung wird“, musste Serienkoordinator Bertram Schäfer zugeben. „Aber dass es so spektakulär und schnell wird, hätte ich nie gedacht. Nächstes Jahr kommen wir auf jeden Fall wieder.“