MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

FIA verbietet Massendämpfer

Das von einigen Teams (u.a. Renault und R·B·R) eingesetzte Massendämpfer-System wird mit sofortiger Wirkung nicht mehr von der FIA geduldet.

Ein Formel-1-Auto funktioniert bekanntlich dann am besten, wenn möglichst viele Parameter gleich bleiben. Daher stören Bodenunebenheiten oder Randsteine natürlich, da der Bolide den Optimalbereich verlässt. Einige Teams setzen dabei auf "Massendämpfer", die ein Aufschaukeln des Fahrzeugs verhindern, in dem eine Masse der Bewegung entgegenwirkt. Diese Systeme sind nach Informationen von autosport.com von nun an verboten.

Diese Dämpfervariante soll von Renault eingeführt worden sein, wurde aber von zahlreichen Teams adaptiert, darunter auch Red Bull Racing, Williams, Ferrari und auch McLaren. Die Funktionsweise ist denkbar einfach. Ein springendes Auto bekommt durch die Reifen eine spezifische Frequenz. Schafft man es, diese Frequenz auszugleichen, indem zum Beispiel eine Masse sich in die entgegengesetzte Richtung bewegt, dann bleibt das Gesamtniveau des Autos konstant. Es ist ruhiger und bietet gerade in Kurven mehr Grip.

"Dieses System erzeugt eine gleiche Frequenz in die entgegengesetzte Richtung", erklärte Ex-Jordan-Konstrukteur Gary Anderson gegenüber Autosport. "Es wie bei einem Hochhaus, das Erdbeben widerstehen soll. Dort installieren sie einen Wassertank auf dem Dach. Wenn das Gebäude schwingt, dann geht das Wasser mit der gleichen Frequenz in die andere Richtung."

Genau dieses System ist nun aber untersagt. "Die Verwendung von Massendämpfern, meist in der Fahrzeugnase verbaut, ist nun weit verbreitet", schrieb der Technische Delegierter der FIA, Charlie Whiting, an die Teams. "Wir wurde nie direkt danach gefragt, ob das System gegen das Technische Reglement verstößt, unserer bisherigen Ansicht aber was das nicht so."

Die Begründung des Verbots erschließt sich erst bei genauerer Betrachtung. "Neueste Beweise und eine Eskalation der Weiterentwicklung einiger Teams haben uns klar gemacht, dass es vorrangige Aufgabe dieses Systems ist, die Aerodynamikleistung des Autos zu verbessern", fuhr er fort.

Da die Masse sich im Dämpfersystem frei bewegen kann, "hat diese Bewegung einen Einfluss auf die Aerodynamikleistung des Autos", so Whiting. "Daher entsprechen Massendämpfer nicht dem Artikel 3.15 des Technischen Reglements und werden nicht länger als zulässig erachtet." Artikel 3.15 schreibt explizit vor, dass Teile, die auf die Aerodynamik Einfluss haben, fest mit dem Dämpfersystem verbunden sein müssen.

Unklar ist, welche Auswirkungen das Verbot für die einzelnen Teams haben wird. Möglich ist, dass Teams, die auf Michelin-Reifen setzen, stärker betroffen sind als Bridgestone-Teams. Die japanischen Reifen bieten von sich aus stabilere Flanken, neigen daher nicht sehr stark zu einer Nickbewegung.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Caterham soll 2027 zurück in die Formel 1: Ein Jungunternehmer aus Kuwait verfolgt ein ambitioniertes Projekt unter neuem Namen

MotoGP Spielberg 2025: Rennen

Marquez gewinnt vor sensationellem Aldeguer

Die Siegesserie von Marc Marquez setzt sich in Österreich fort, aber Rookie Fermin Aldeguer zeigt eine starke Aufholjagd und wird nur knapp dahinter Zweiter

Wasserstoff in Le Mans

Wie ist der Wasserstand?

Nach der anfänglichen Euphorie um diverse Wasserstoffprojekte steckt der Karren scheinbar fest - Was die Gründe sind und wie es weitergeht

ARBÖ Rallycross Greinbach: Vorschau

Hochkarätiges Starterfeld in Greinbach

Neben der österreichischen und ungarischen Rallycross-Staatsmeisterschaft wird auch die FIA-Zonen Europameisterschaft beim ARBÖ-Rallycross-Festival am 23./24. August 2025 im PS RACING CENTER Greinbach ausgetragen

Debüt des V4-Motors in Misano

Yamaha enthüllt neuen MotoGP-Prototypen

Augusto Fernandez bestreitet in Misano den ersten Renneinsatz von Yamahas V4-Motorrad - Welche Zielsetzungen Yamaha hat - Fahrer erhalten Redeverbot