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Kündigungswelle nach Motoren-Einfrierung

Es sind immer die Kleinen, die leiden - ob Fans oder Team-Angestellte: Wegen der Motoren-Einfrierung werden Mitarbeiter entlassen.

Seit Jahrzehnten entwickelten die Hersteller ihre Formel-1-Motoren stetig weiter, Entwicklungspausen konnte sich niemand leisten, um nicht gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen zu geraten. Mit dem Ende der aktuellen Formel-1-Saison werden die Motoren "eingefroren", in den kommenden Jahren dürfen die Motorenbauer ihre Triebwerke nicht weiterentwickeln.

Cosworth, der einzige derzeit unabhängige Motorenausrüster der Formel 1, hat nun erste Konsequenzen dieser Reglementänderung angekündigt. Wie Autosport berichtet, werden am britischen Standort in Northampton rund 40 Prozent der Belegschaft abgebaut.

Cosworth rüstet in dieser Saison den Williams-Rennstall und die Scuderia Toro Rosso mit Acht- beziehungsweise Zehnzylindermotoren aus. Für das kommende Jahr hat das Unternehmen noch keinen Vertrag, dürfte aber eine Vereinbarung mit MF1 Racing eingehen.

Rund 150 Angestellte sollen dem Bericht zufolge überflüssig werden: "Wir haben noch keine Zahl festgelegt, aber mit Sicherheit werden wir am Ende der Rennsaison unsere Belegschaft reduzieren", so Bernard Ferguson von Cosworth. "Man kann sagen, dass es wegen der Reglementveränderungen einen beträchtlichen Prozentsatz unserer Leute treffen wird."

In den vergangenen Jahren wurden die Anforderungen an die Motoren immer weiter verschärft. Von der einst völligen Freiheit, wann ein neuer Motor verwendet werden darf - einige Teams setzten sogar Qualifying-Motoren ein - ging man über zu Motoren, die ein Rennwochenende lang halten müssen bis zur heutigen Regelung, nach der ein Triebwerk sogar zwei Rennwochenende überdauern muss.

In den letzten Jahren ist die Anzahl der gefertigten Motoren also stark gesunken und damit der Personalbedarf ebenso. Doch das "Einfrieren" der Motoren führt zu einer weiteren Reduzierung der Belegschaft: "Mindestens die Hälfte aller Motoren, die wir bauen, dienen mehr der Entwicklung und weniger dem Renneinsatz", erläutert Ferguson.

Betroffen werden bei Cosworth Mitarbeiter in allen Verantwortungsbereichen sein, von der Entwicklung des Motors bis zum Zusammenbau: "Wir haben also leider eine ziemlich schwere Auswirkung auf unser Geschäft", so Ferguson. Die Sparpolitik des Automobilweltverbands FIA sorgt also auch für einige Arbeitslose und einen Umsatzrückgang bei Cosworth.

Ferguson geht davon aus, dass nicht nur Cosworth Mitarbeiter entlassen muss: "Dies wird bei allen Motorenherstellern passieren. Vielleicht ahnen wir das voraus und reagieren früher als andere, aber ich bin mir sicher, dass die anderen folgen werden."

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