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Was ist ein Kundenauto? Was ist legal, was nicht?

Toro Rosso soll angeblich mit dem Newey-Modell von RBR planen, Super Aguri testet mit dem Honda-Chassis - die Teams diskutieren das Thema Kundenauto.

Das unausgesprochene Vorhaben der Teams Scuderia Toro Rosso und Super Aguri F1 Team, im Hinblick auf das kommende Jahr ein fremdes Chassis einzusetzen, sorgt für Diskussionen unter der Konkurrenz.

Konkret soll die Scuderia Toro Rosso Medienberichten zufolge sogar den Plan haben, das nächstjährige Chassis, sprich das 2007er-Auto, des Schwesterteams Red Bull Racing einzusetzen. Dabei soll das Heck modifiziert werden, um den Achtzylinder-Motor von Ferrari aufzunehmen.

Das Super Aguri F1 Team testet derzeit mit dem Honda RA106-Chassis, was sicherlich kein Zufall ist. Dem japanischen Rennstall, der vom japanischen Automobilhersteller unterstützt wird, wird nachgesagt, im kommenden Jahr mit diesem Chassis an den Start gehen zu wollen. Die Japaner würden also zumindest auf ein altes Chassis setzen und wären somit nicht konkurrenzfähig.

Beide Teams freilich erklären in der Öffentlichkeit, dass sie ihr Auto selbst bauen werden - was auch richtig ist, denn sie nutzen nur bestehende Pläne. Das Concorde Agreement schreibt aber vor, dass ein Team kein Chassis oder ein Chassis-Teil einsetzen darf, das von einem anderen Konstrukteur von Formel-1-Autos entwickelt wurde. Ausgenommen hiervon sind Standard-Teile wie die Sicherheitsausrüstung, Motoren und Getriebe.

Nach Informationen unserer Kollegen von Autosport wollen sich die Teams am Freitag zusammensetzen und darüber diskutieren, ob das Vorgehen der Teams einen Verstoß gegen das Reglement darstellt. Allen voran Spyker-Teamchef Colin Kolles, der die Diskussionen durch Briefe an seine Kollegen ins Rollen gebracht hat, ist der Meinung, dass beide Teams im Prinzip Kundenchassis verwenden, was aber erst 2008 per Reglement zugelassen werden soll.

Die beiden Teams sind freilich anderer Meinung. Das Super Aguri F1 Team argumentiert, dass ihr Auto nicht bei HondaF1 in Brackley entsteht, sondern beim Honda Forschungs- und Entwicklungszentrum in Tochigi. Die Urheberrechte wurden von Hondas Formel-1-Team an die Honda Motor Company übertragen. Damit habe man die Chassis-Pläne nicht von einem Formel-1-Team erworben und gehe legal vor.

Einen ähnlichen Trick hatte die Scuderia Toro Rosso schon in diesem Jahr angewandt, als man das letztjährige Red Bull Racing-Chassis verwendete. Das wiederum war aber noch zu Jaguar Racing-Zeiten entwickelt worden und auch nicht direkt vom Team, sondern von einer Tochterfirma, womit auch dieser Wissenstransfer geschickt durchgeführt wurde.

Auch Wiliams-Anteilseigner Patrick Head ist gegen das Vorgehen der Konkurrenz: "Max [Mosley, FIA-Präsident; Anm. d. Red.] hat ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass dies 2007 nicht so sein darf. Ich denke, dass wir uns mehr Sorgen darüber machen, dass Toro Rosso einen 2007 Red Bull fährt als über Aguri. Aber es gab keine öffentliche Erklärung, was man beabsichtigt zu tun. Aguri ist berechtigt, ein anderes Teamauto in Barcelona zu fahren. Von Bedeutung ist, was sie nach Melbourne mitbringen werden."

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