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Im ersten Rennen rutschte WM-Leader Troy Bayliss von der Strecke, doch in Lauf 2 schlug das Ducati-Duo zurück: Bayliss siegte vor Lanzi.

BAYLISS UND DUCATI: ENDE GUT, ALLES GUT. Der Renntag im niederländischen Assen brachte vor 61 000 Fans den erwarteten Regen. WM-Leader Troy Bayliss sah im ersten Rennen wie viele andere Spitzenpiloten nicht das Ziel. Der Australier rutschte auf der schnellen Gegengeraden spektakulär über das Vorderrad aus. Lorenzo Lanzi brachte die zweite Xerox-Werks-Ducati mit einem soliden Rennen immerhin als Siebter über die Ziellinie.

Im zweiten Lauf schlug das Ducati-Duo auf abtrocknender Piste zurück: Bayliss holte sich den Laufsieg und Lanzi durfte sich über Platz 6 freuen. Durch den Ausfall von Haga beträgt der Vorsprung von Bayliss in der WM bereits 100 Punkte.

Bayliss könnte sich seinen zweiten Superbike-WM-Titel bereits in der Lausitz am kommenden Sonntag sichern.

Ruben Xaus war mit der Sterilgarda Ducati auf dem Vormarsch, rutschte aber auf Rang 4 liegend ebenfalls in die Wiese. An eine Weiterfahrt war wie auch bei Bayliss im ersten Rennen nicht zu denken. Später brachte der Katalane Xaus als zweitbester Ducati-Pilot den fünften Rang ins Ziel.

CORSER UND SUZUKI: ALLES RISKIERT. Troy Corser legte mit seiner Alstare Corona Suzuki im ersten Lauf von Assen bei starkem Regen an der Spitze ein sehr hohes Tempo vor. Knapp vor Halbzeit musste der Weltmeister seinem hohen Rhythmus Tribut zollen und ging zu Boden.

Im zweiten Rennen gab es für Corser erneut keine Punkte, der Weltmeister stürzte wie Haga bereits in der ersten Runde auf der feuchten Piste. Corser fiel damit in der WM-Tabelle auf Rang 5 zurück.

Auch sein Teamkollege Yukio Kagayama hatte im ersten Rennen den Sieg in Reichweite, stürzte aber als Dritter in der ersten Kurve nach Start und Ziel.

Im zweiten Rennen gab es für den Japaner immerhin noch Platz 4 nach zwischenzeitlicher Führung.

Als sensationell darf das Abschneiden des Sachsen Max Neukirchner bei seinem ersten Rennen mit der Alstare-Suzuki bezeichnet werden. Der 23-jährige Sachse kam im ersten Rennen nach einem harten Zweikampf mit Fonsi Nieto und Norick Abe als Sechster ins Ziel und war damit der einzige Alstare-Pilot der über die volle Distanz kam. Im zweiten Rennen ging Neukirchner in der Anfangsphase zu Boden, blieb aber unverletzt.

TOSELAND UND HONDA WIEDER AUF WM-RANG 2. Das Winston-Honda-Team konnte beim Heimrennen in Assen im ersten Durchgang nur die Ränge 9 und 10 für Karl Muggeridge und James Toseland notieren. Beide Piloten hatten je einen Ausflug in die Wiese und kämpften sich danach wieder unter die ersten Zehn.

Toseland profitierte im zweiten Rennen trotz des bescheidenen neunten Platzes vom Pech der Konkurrenz und holte sich in der WM den zweiten Platz zurück. Toseland kämpfte sich dabei selbst nach einem Sturz vom Ende des Feldes nach vorne. Alex Barros konnte in Durchgang 1 seine gute fünfte Startposition nicht nutzen und musste nach wenigen Umläufen mit technischen Problemen an die Box rollen.

Im zweiten Rennen fuhr der Brasilianer von Rang 12 auf den siebten Platz, verlor in der WM aber dennoch Rang 5. Während im Team DFX Honda Frankie Chili in beiden Rennen nicht ins Ziel kam, sicherte sich der junge Regenspezialist Michel Fabrizio die Plätze 3 und 10.

PECH FÜR HAGA UND YAMAHA – PITT BLÜHT AUF. Andrew Pitt fand nach seinem zweiten Platz in der Gischt von Sieger Walker die richtigen Worte. „Es ging nur ums Überleben.“ Später sicherte sich Pitt erneut 20 Punkte für Platz 2.

Teamkollege Noriyuki Haga ereilte das gleiche Schicksal wie Troy Corser: in Führung liegend knallte Haga im ersten Lauf zu Boden. Wie Corser gab es für Haga auch im zweiten Rennen keine Zielankunft und WM-Punkte. Norick Abe beendete den Tag mit den Rängen 4und 19. Für die beste Platzierung eines Yamaha-Frankreich-Piloten sorgte Norick Abe als Fünfter im ersten Lauf. Shinichi Nakatomi gelang später noch Rang 13, während sich Sebastien Gimbert bei einem Sturz verletzte und nicht mehr zu Lauf 2 antrat.

WALKER ERREICHT SEIN LEBENSZIEL. PSG-1-Kawasaki-Star Chris Walker nutzte die Probleme der Favoriten und sicherte sich in Assen in Durchgang 1 seinen ersten WM-Laufsieg.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, stammelte der sonst hart gesottene Brite nach der Siegerehrung. Walker hatte im Kampf um den Sieg Andrew Pitt niedergerungen.

Im zweiten Rennen gab es für „the Stalker“ lediglich 2 Punkte für Platz 14. Fonsi Nieto konnte mit den Rängen 4 und 3 ebenfalls für Kawasaki glänzen. Der dritte Platz war zudem das bisher beste Resultat für den Spanier in der Superbike-WM. Regis Laconi blieb mit der dritten Ninja ein achter Platz im zweiten Rennen. Bertocchi-Kawasaki-Pilot konnte sich nach dem zweiten Rennen als 15. über den ersten WM-Punkt in der Superbike-WM freuen.

FREUDE BEI PETRONAS. Steve Martin kam mit der Foggy-Petronas FP1 nach einer bravourösen Fahrt im ersten Rennen auf Rang 12. Dieses Ergebnis bedeutete für den Australier gleichzeitig die beste Leistung in der Saison 2006. Im zweiten Durchgang kämpfte sich als Elfter ins Ziel und verbuchte damit erneut eine Steigerung, während Craig Jones mit dem zweiten FP-1-Dreizylinder weiterhin ohne Punkte in der Superbike-WM bleibt.

SOFUOGLU UND HONDA ALS SIEGER IM REGENCHAOS. Nachdem Stephane Duterne, Broc Parkes und Luca Nedog schwer gestürzt waren, musste der Supersport-WM-Lauf nach 13 von 22 Runden abgebrochen werden. Winston-Honda-Pilot Kenan Sofuoglu ging als Führender in den zweiten Teil des Rennens nach dem Re-Start.

Der junge Türke verteidigte die Führung bis ins Ziel und feierte im Regen von Assen seinen ersten Supersport-WM-Laufsieg. Kevin Curtain verbesserte sich im zweiten Teil des Rennens auf Platz 2 und sicherte sich dafür 20 wertvolle WM-Punkte und übernahm damit auf die WM-Spitze.

Hinter dem neuen Tabellenführer Curtain landete der Norweger Kai Borre Andersen mit der Hoegee-Suzuki auf Platz 3 und brachte das niederländische Team beim Heimrennen damit zum jubeln brachte. Winston-Honda-Speerspitze Sebastien Charpentier büsste als Vierter sieben Punkte auf seinen Hauptkontrahenten Curtain ein. Das ist auch der Rückstand, den der Franzose vor den letzten drei Rennen auf den führenden Australier aufweist.

„Die Weltmeisterschaft ist offen, ich muss sieben Punkte aufholen“, lautete Charpentiers knapper Kommentar. Die Lokalmatadore Arie Vos und Barry Veneman bestätigten auf den Plätzen 5 und 6 ihre tadellosen Trainingsleistungen und hielten die Yamaha-Italien-Piloten Gianluca Vizziello und Massimo Roccoli hinter sich. Der Brite Stuart Easton brachte die beste Ducati 749 hinter Robbin Harms auf der Stiggy Honda ins Ziel. Der Österreicher Chris Zaiser rutschte mit der LBR-Ducati bereits nach wenigen Runden von der regennassen Piste.

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