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Das kleine Problem mit der Glaubwürdigkeit

Eben erst empfahl Luca di Montezemolo Max Mosley den Rücktritt - doch nun ließ er verlauten: "Ich bin froh, dass Mosley wiedergewählt wurde!"

Michael Noir Trawniczek

Dass sich Meinungen ändern können, ist nachvollziehbar. Wenn sich diese Meinungen jedoch binnen weniger Stunden in einer Art und Weise ändern, wie das offenbar bei Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo in Bezug auf die Bestätigung von Max Mosley als FIA-Präsident der Fall war, tauchen Fragen auf...

Zunächst wiederholte Montezemolo seine bereits kurz nach der Veröffentlichung des Sexvideos, welches Mosley mit fünf Prostituierten zeigt, geäußerte Rücktrittsaufforderung - gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA erklärte er: "Ich denke, er muss es einsehen. Es gibt Zeiten, wo man sagen muss: 'Ich muss meinen Platz aus Gründen der Glaubwürdigkeit räumen'."

Wenige Stunden später ließ Montezemolo eine Erklärung verbreiten - darin heißt es: "Ich bin froh, dass Max Mosley als Präsident der FIA wiedergewählt wurde. Er hat für die Formel 1 in den vergangenen Jahren exzellente Arbeit geleistet. Mit Blick auf die Zukunft, wird es allein seine Entscheidung sein, ob und wann er zurücktreten sollte."

Eine Möglichkeit für diesen plötzlichen Sinneswandel wäre: Es gibt zwei Luca di Montezemolo. Einer hat als Privatperson Max Mosley den Rücktritt empfohlen, der andere hat als Ferrari-Präsident seine Freude über dessen Verbleib geäußert. Oder aber es gibt doch nur einen Luca di Montezemolo und dieser erhielt einen Anruf aus Frankreich oder Monaco - wie auch immer: Das kleine Problem mit der Glaubwürdigkeit dürfte nicht nur Mosley haben...

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