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Red Bull Verkaufsrekorde

RBR und Toro Rosso sind effektive Marketingtools und finanziell bestens aufgestellt; sportliche Höhenflüge sind noch Mangelware.

Weltkonzerne wie Honda, Suzuki, Subaru, Kawasaki und zuletzt Mitsubishi haben die globale Rezession so stark zu spüren bekommen, dass sie ihre Engagements im Motorsport beenden mussten, doch die beiden Formel-1-Teams des österreichischen Energydrink-Herstellers Red Bull sind so gesund wie eh und je.

Denn während weltweit operierende Unternehmen derzeit eine Hiobsbotschaft nach der anderen vermelden und eine Entlassungswelle die nächste jagt, jagt Red Bull eiskalt nach neuen Verkaufsrekorden. Mit Erfolg: 2008 wurden über vier Milliarden Dosen des taurinhältigen Brausegetränks verkauft, wodurch ein Umsatz von 3,323 Milliarden Euro erwirtschaftet werden konnte. Das entspricht im Vergleich zu 2007 einem Plus von 7,9 Prozent.

Deckung bei den Wachstumsmärkten

Hilfreich für das Formel-1-Engagement: Mit die größten Wachstumsmärkte sind für Red Bull im Moment der Ferne und der Nahe Osten mit plus 79 beziehungsweise plus 31 Prozent. Künftig wolle man unter anderem die Präsenz in Russland, Indien und Japan ausbauen, wurde heute mitgeteilt - alles Regionen, die auch für die Zukunft der Formel 1 interessant sind. Red Bull Racing und Toro Rosso erfüllen also ihren Zweck als effektive Marketingtools.

Der Mitarbeiterstand wurde im vergangenen Jahr von 4.613 auf 5.683 in nunmehr 148 Ländern erhöht - von Entlassungen weit und breit keine Spur. Das sieht bei den beiden Formel-1-Teams zwar ein wenig anders aus, doch angesichts solch erfreulicher Konzernergebnisse dürfen die Herren Christian Horner und Franz Tost wohl aufatmen. Außerdem ist nun klar, warum es Dietrich Mateschitz mit dem geplanten Verkauf von Toro Rosso nicht mehr eilig hat.

Schätzungen zufolge operieren die beiden Rennställe 2009 mit einem Gesamtbudget von 200 Millionen Euro. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko spricht gegenüber der APA von einer Budgetreduktion um 30 Prozent, Mateschitz von einem Einsparungspotenzial von 100 Millionen Euro.

Red Bull voll auf FIA-Kurs

Am meisten gespart hat Red Bull dank der günstiger gewordenen Motorendeals mit Renault und Ferrari: "2008 betrug das Motorenbudget noch 20 Millionen, 2010 werden es nur noch fünf Millionen sein", sagt Marko, der den radikalen Sparkurs der FIA samt Testverbot während der Saison begrüßt: "Den Zuschauern ist es egal, welchen aerodynamischen Schnickschnack die Autos haben oder wie ein Motor von innen aussieht."

Für Red Bull macht die Formel 1 anno 2009 also deutlich mehr Sinn als für viele andere Konzerne, die akut unter der Weltwirtschaftskrise leiden. Mateschitz, der es vom Zahnpastavertreter zum Multimilliardär gebracht hat, dürfte mit seiner Idee der "rollenden Red-Bull-Dosen" als PR-Instrument wieder einmal voll ins Schwarze getroffen haben. Jetzt fehlt nur noch eines: Der sportliche Durchbruch auf der Rennstrecke...

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