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Formel 1-Tests Jerez

Und wieder: Brawn top, McLaren flop

Wieder einmal Brawn vor Williams, Button vor Rosberg, der jedoch wegen eines Unfalls vorzeitig aussteigen musste. McLaren wieder das Schlusslicht.

Für acht von zehn Rennställen ist nach dem heutigen Tag der Winter 2008/09 vorbei, nur McLaren-Mercedes und Williams testen noch bis einschließlich Donnerstag. Heute verabschiedete sich im spanischen Jerez de la Frontera unter anderem das sensationelle Brawn-Team in Richtung Melbourne - und zwar mit einer weiteren Bestzeit!

Nachdem gestern Fernando Alonso (Renault) die beeindruckende Serie des Brawn-Mercedes BGP 001 mit knappem Vorsprung unterbrochen hatte, schlug das Ex-Honda-Team heute zurück: Jenson Button drehte auf dem andalusischen Kurs 117 Runden und markierte eine Bestzeit von 1:17.844 Minuten, was gleichbedeutend ist mit einem neuen Rekord für 2009er-Fahrzeuge. Alonsos bisherige Bestmarke lag bei 1:18.343 Minuten.

Besonders imposant ist die Button-Zeit, weil er sie zumindest nicht mit komplett leeren Tanks fuhr. Der Brite ging um 10:35 Uhr auf die Strecke und steigerte sich in jenem Run sukzessive von 1:17.979 und 1:17.937 auf 1:17.844 Minuten. Andererseits relativiert sich die vermeintliche Dominanz des Brawn-Teams insofern, als heute auch der nicht allzu hoch eingeschätzte Williams-Toyota FW31 und der Renault R29 einigermaßen mithalten konnten.

Nico Rosberg büßte nämlich nur 0,227 Sekunden auf Button ein und landete damit auf dem guten zweiten Platz, obwohl er seinen Arbeitstag um zwei Stunden früher als geplant beenden musste: Der Deutsche kam genau wie Alonso am Sonntag in der kritischen Kurve acht von der Strecke ab und krachte mit der rechten Fahrzeugseite voran in die Reifenstapel. Anschließend konnte er das Testprogramm nicht mehr aufnehmen.

Für Renault spricht, dass nach der gestrigen Alonso-Bestzeit auch Nelson Piquet eine Topzeit setzen konnte. Der Brasilianer war nur um ein paar Tausendstelsekunden langsamer als sein Teamkollege und landete heute mit 0,311 Sekunden Rückstand auf dem dritten Platz. Außerdem war er mit 128 Runden der fleißigste Pilot der Session. Nach einem bislang schwierigen Winter dürfte ihm das wichtiges Selbstvertrauen verleihen.

Ausgerechnet Weltmeister Lewis Hamilton (+ 1,277/118 Runden) bildete indes wieder einmal das Schlusslicht: Der McLaren-Mercedes-Pilot konzentrierte sich am Nachmittag auf Longruns und hatte als einziger Teilnehmer mehr als eine Sekunde Rückstand, obwohl sein MP4-24 diese Woche mit einigen aerodynamischen Modifikationen ausgestattet ist. Immerhin: Den Silberpfeilen bleiben noch zwei Testtage, um für Melbourne ein Wunder zu erwirken...



Testzeiten Tag 3

 1.  Button        Brawn-Mercedes         1:17.844  114
 2.  Rosberg       Williams-Toyota        1:18.071   66
 3.  Piquet        Renault                1:18.382  128
 4.  Hamilton      McLaren-Mercedes       1:19.121  118

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