MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Nordring "neu": Die Planung geht weiter

Version 2.0

Hindernissen zum Trotz: das Projekt "Nordring neu'" nimmt weiterhin Formen an, eine modifizierte Version wurde vor kurzem präsentiert.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Die Proponenten des Umbaues der Rallycross-Strecke in Fuglau sind trotz Rückschlägen weiter aktiv. Im August 2008 setzte es für das Projekt ein "Nein" im Altenburger Gemeinderat.

Doch der Initiator Karl Seidler hat nicht aufgegeben. Der Obmann des MS Nordring stellte seine Intentionen vor kurzem in Altenburg der interessierten Bevölkerung vor.

Leider ließen sich auch einige Profi-QuerulantInnen vom schlechten Wetter nicht abhalten. Neben konstruktiver Diskussion gab es auch die eine oder andere entbehrliche Wortmeldung.

Die Idee, der derzeitige Nordring sei schuld an der Abwanderung aus dem Gebiet, darf beispielsweise als absurd zurückgewiesen werden.

Das Projekt

Die neueste Variante des Vorschlages zum Umbau der Fuglauer Traditionsstrecke sieht eine Vergrößerung des Areals von derzeit 10 auf künftig 28 Hektar vor. Darauf soll ein multifunktionales Test-, Trainings- und Motorsportgelände entstehen, mit folgenden Teilbereichen:

1. Rundstrecke mit einer Länge von ca. 2.800 Metern
2. Der östliche Teil der Rundstrecke für Handlingtests; Streckenlänge ca. 600 m
3. Rallycross-/Autocross-Strecke mit ca. 1.100 m
4. Rutschplatte mit Durchmesser ca. 80 m
5. Offroadbereich mit einer Fläche von ca. 300 x 200 m
6. Kart-/Motorrad-Handlingstrecke mit einer Länge von ca. 1.200 m

Die asphaltierte Rundstrecke an sich hätte eine Länge von 2,8 Kilometern mit ca. 11 bis 14 m Fahrbahnbreite; das ist gegenüber der Urfassung bereits eine verkürzte Version. Der streckenverlauf ist noch nicht genau festgelegt.

Dazu kommt im Osten des Geländes ein Offroadbereich. Rallycross und Autocross würden ihre "Heimatbasis" im Waldviertel nicht verlieren, denn diese Strecke soll jedenfalls erhalten bleiben.

Sowohl der Rundkurs als auch der Rallycross-/Autocrosskurs sind nach den Bestimmungen der OSK und FIA ausgelegt. Der Rundkurs soll vor allem Clubsportverantaltungen bis zu GT-Klassen dienen.

Multifunktional

Die Abgrenzung zur Boxenstrasse erfolgt durch eine Betonmauer. Die Start-Ziel-Gerade soll so gestaltet werden, dass auch Beschleunigungstests veranstaltet werden können.

Das Fahrsicherheitszentrum umfasst die gängigen technischen Einrichtungen wie eine Rutschplatte mit ca. 80 m Durchmesser. Für den Rundkurs sowie die Rutschplatte ist auch eine Bewässerung vorgesehen.

Im Hauptgebäude sollen weiters neben der Administration auch ein Seminarraum und Gastronomie untergebracht werden; das Dach ist als Tribüne gestaltet. Das Erdgeschoss beherbergt unter anderem Boxenanlage und Garagen.

Vor dem Hauptgebäude ist ein Parkplatz vorgesehen (sogar asphaltiert, oh süßer Luxus im Vergleich mit der momentanen Situation!); die Planer gehen von einem Besucheraufkommen bis zu 2.500 Personen aus, bei größerem Parkplatzbedarf kann wie bisher durch Anmieten vor benachbarten Flächen erweitert werden. Auch eine für die Öffentlichkeit zugängliche Tankstelle ist am Gelände geplant.

Bedenken der Anrainer

Die Besorgnis der Anrainer, die ernstgenommen werden sollte (sofern sie denn seriös vorgebracht wird), bezieht sich vor allem auf vermehrtes Lärm- und Staubaufkommen sowie Umwelt-Bedenken. Dem soll mit umweltschonender Bau- und Betriebsweise entgegengewirkt werden.

Das neue Objekt könnte nicht wie der jetzige Nordring praktisch ohne rechtliche Einschränkungen genutzt werden, sondern müsste behördliche Bewilligungsverfahren und Prüfungen wie z.B. die Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen. Hier hätten die Anrainer also einen Vorteil in der Durchsetzung ihrer Rechte.

Die Be- und Entwässerung der asphaltierten Streckenteile funktioniert als Wasserkreislauf, möglichst viel Wasser wird wieder verwendet. Stromerzeugung für Betriebszwecke mittels Photovoltaik ist ebenso Teil der Planungen.

Aushubmaterial wird im Zuge der Bauarbeiten für Lärmschutzwälle verwendet. Und zur Reduktion des CO2-„Fußabdruckes“ hat man sich für die Bepflanzung des Areals mit sogenannten C4-Pflanzen entschieden, die CO2 besonders rasch absorbieren und sich nebenbei auch als Energieträger für Biomasse-Kraftwerke anbieten.

Tragfähige Planung

Viel Überlegung ist in diese Pläne für einen neuen Nordring eingeflossen, sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Ziel der Planungen ist auch die betriebswirtschaftliche Auslastung und damit wirtschaftliche Tragfähigkeit des Geländes durch möglichst vielfältige Nutzung.

Sei dies mit Test- und Trainingsaktivitäten sowie Club- und Kulturveranstaltungen, auch in Verbindungen mit anderen touristischen Attraktionen der Region - die sind spärlich gesät, weshalb rund um Fuglau kein Überangebot an Arbeitsplätzen herrscht.

Die gute Nachricht: Eine „Nullvariante“, wie derzeit am Österreichring, gibt es nicht. Das derzeit benutzte Gelände ist als Sportstätte gewidmet, es wird auf jeden Fall weiter betrieben - allen Verhinderern zum Trotz.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

"Nur einmal habe ich geweint"

Zehnder exklusiv nach 33 Jahren in der Formel 1

Nach über 600 Rennen bleibt Sauber-Sportdirektor Beat Zehnder künftig auch mal zu Hause - Im exklusiven Interview blickt der Schweizer auf seine Formel-1-Zeit zurück

Le Mans 2025 – Tag 10

Renn-Sonntag: Was für ein Ergebnis!

Konnten anfangs Cadillac, Peugeot und Porsche im Kampf um die Spitze noch mithalten, wurde im Verlauf des Rennens eines immer mehr deutlich: Ferrari hatte sich zuvor nicht zu weit in die Karten schauen lassen – stattdessen haben die Italiener ganz einfach „ihr Ding“ durchgezogen, um den dritten Erfolg in einer Reihe einzufahren. Richard Lietz mit GT3-Sieg!

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.

Le Mans 2025 – Tag 6

Jetzt wird es langsam ernst

Mittwoch in Le Mans – der Tag, an dem es erstmals für die Fahrer, Teams und Mechaniker-Crews real „um etwas geht“. Das dreistündige Freie Training am Nachmittag, gefolgt von den beiden halbstündigen Möglichkeiten – für die HyperCars und den „Rest“ getrennt – die rund 24 Stunden später anstehenden eigentlichen HyperPole Sessions zu simulieren, ermöglicht allen sich final vorzubereiten.

Le Mans 2025 – Tag 9

Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.