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Trennung von KTM

Der Zweitakt-Spezialist beendet nach sieben Jahren die Zusammenarbeit mit KTM und widmet sich weiter der Entwicklung von Rennmotoren.

Nach sieben gemeinsamen Jahren und 168 Grand-Prix-Starts in der Motorrad-WM trennen sich nun die Wege von Harald Bartol und KTM. Der erfolgreiche Konstrukteur der orangen Rennmaschinen aus Mattighofen wird sich nach dem KTM-Rückzug aus der WM künftig vermehrt um die Weiterentwicklung des Einspritzsystems für Zweitakt-Motoren kümmern.

"In jedem Fall werde ich die Szene auch weiterhin genauestens im Auge behalten", erläutert Bartol. "Und ich werde KTM auch für Hilfe auf Abruf zur Verfügung stehen. Aber in erster Linie nehme ich jetzt einmal ein Jahr Auszeit." In besagtem Zeitraum will sich der Zwei-Takt-Guru voll und ganz seiner Leidenschaft widmen, nämlich dem Entwickeln von pfeilschnellen Rennmotoren.

"Ich sehe sehr viel Potenzial im Einspritzsystem für Zweitakter", meint der Techniker, "in der vergangenen Saison sind wir damit einige Schritte weitergekommen und in weiterer Folge sollte es auch möglich sein, den herkömmlichen Vergaser im Zweitakt-Bereich ablösen zu können. Mein Ziel ist es jedenfalls, diese Einspritzung zur Serienreife zu bringen."

Neben diesem revolutionären System warten aber auf Bartol noch etliche Altlasten zur Aufarbeitung. "Als wir 2008 mit vielen Motorrädern in den Breite gegangen waren, ist sehr vieles liegen geblieben", so Bartol. "Jetzt kann ich in aller Ruhe damit beginnen, dies alles aufzuarbeiten und auch auf die gewünschten Ergebnisse hinarbeiten."

In seiner Zeit als technischer Direktor von KTM im Segment Onroad-Racing konnte Bartol mit seinem treuem Team, bestehend aus Mario Galeotti, Warren Willing (beide Chassis-Entwicklung), sowie Xavier Palacin (Motor-Design) und Javier Soldevilla (Chassis-Design), über 13 Grand-Prix-Siege in der 125er-Klasse und neun Triumphe mit der 250FRR jubeln. Insgesamt stehen 70 Podiumsplatzierungen aus beiden Kategorien zu Buche. Hinzu kommt noch der Konstrukteurs-WM-Titel bei den 125ern aus dem Jahr 2005.

Bartol beginnt mit seiner Aufzählung der schönsten Momente aus den vergangenen sieben Jahren mit dem zweiten Platz von Mika Kallio beim Sepang-GP 2003: "Das erste Podium mit unserer 125er-Maschine nach nur 14 WM-Läufen war schon eine erstaunliche Leistung", sagt er, "zumal das Motorrad in der kurzen Zeit von Januar 2003 bis zum ersten Grand Prix dieser Saison in Japan entwickelt wurde. Auch den Gewinn der Konstrukteurs-WM zwei Jahre später möchte ich an dieser Stelle erwähnen."

Die Entwicklung der 250FRR sollte ebenfalls nicht viel mehr Zeit in Anspruch nehmen: "Es waren arbeitsreiche Monate im Winter 2004/2005 bis Mitte der Saison in diesem Jahr", meint Bartol. "Ganz gewiss hat auch der heftige Regen in Donington damals etwas dazu beigetragen. Dennoch war es ein unglaublich schöner Augenblick, mit der brandneuen Maschine im ersten Rennen mit Anthony West als Zweiter auf dem Podium zu stehen."

Die Konkurrenzfähigkeit der 250er wurde nur vier Rennen später zu Saisonbeginn 2006 in Istanbul umso eindrucksvoller unter Beweis gestellt. "Ein ganz besonders tolles Gefühl war es aber mit diesem Motorrad bereits im fünften Renneinsatz mit Hiroshi Aoyama den ersten Grand-Prix-Sieg feiern zu dürfen."

Noch im selben Jahr freute man sich bei KTM über die zwei Siege an einem Tag von Mika Kallio und Hiroshi Aoyama im Japan-GP auf Honda-eigenem Territorium am Twinring in Motegi. Desweiteren hebt Bartol noch die 250er-Doppelsiege am Sachsenring 2007 und in China 2008 hervor. Am Sachsenring siegte Hiroshi Aoyama vor Mika Kallio, in China kam das Duo in umgekehrter Reihenfolge ins Ziel.

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