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WTCC: Puebla

Sonnige Höhenlage

Doppelsieg für Seat, aber kein Alleinflug auf 2.000 Metern Höhe - BMW unerwartet stark - Independents: Porteiro bleibt weiter ungeschlagen.

Das 3,3 Kilometer lange "Roval“, die Kombination aus Oval und Infield des Einmeilen-Ovals in Puebla-Amozoc, besteht vor allem im Infield nur aus sehr langsamen Kurven, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt nur bei ca. 120 km/h. Das ist weniger als auf den Stadtkursen der WTCC wie etwa Pau oder Macao.

Die Piste zeigte sich heuer verbessert, dazu trug eine relativ simple Maßnahme ihren Teil bei. Die Curbs der Kurven im Innenteil des Kurses wurden erhöht und damit praktisch unbefahrbar gemacht.

Dadurch räubern die Tourenwagen jetzt nicht mehr in die staubige Wiese, der in den Vorjahren von allen so verfluchte Sand bleibt, wo er ist. Der Belag bleibt dadurch länger in einem akzeptablen Zustand. Der zusätzliche Grip half offenbar den BMW ganz besonders.

Wo man im Qualifying den deutlichen Turbovorteil der Seat zu sehen erwartete (wegen des Luftdruckes auf 2000 Metern Seehöhe), postierten sich mit Augusto Farfus und Andy Priaulx zwei BMW in der ersten Startreihe.

Lauf 1: Schwedenbomber

Die ersten Kurven waren eine recht robuste Angelegenheit, mit Farbtausch BMW-weiß gegen Seat-gelb. Rickard Rydell schwindelte sich im Lauf der ersten halben Runde vom dritten Startplatz an den beiden BMW vorbei. Der Schwede wehrte dann die nächsten 16 Runden den vehement angreifenden Farfus ab.

Der bekam gegen Ende des Rennens selber Ärger mit Andy Priaulx und musste sienen 320si außerordentlich breit machen. Die Markenkollegen kamen letztlich auf den Plätzen 2 und 3 ins Ziel, ein unerwartetes Geschenk für Seat.

Die weiteren Punkte gingen an Yvan Muller vor Jörg Müller, Gabriele Tarquini, Jordi Gené und Nicola Larini im schnellsten Chevy Cruze. Der Italiener übernahm damit die Pole Position für Lauf 2.

Felix Porteiro im Proteam-BMW holte mit Gesamtrang 10 auch im dritten Rennen des Jahres den Independents-Sieg. Er verwies Stefano d’Aste und Franz Engstler auf die Plätze. E

ngstlers Teamkollege Christian Poulsen wurde von zwei Lada in die Zange genommen. Für den russischen Chef-Bären Viktor Schapovalow war das Rennen dann zu Ende.

Seine Kollegen Jaap van Lagen und Kyril Ladigin jagten das Feld vor sich her. Die Höhenluft setzte den russischen 110 offenbar am meisten zu.

Lauf 2: Weltmeister gegen Weltmeister

Ein Chevy auf der Pole Position für Lauf 2, die andern beiden am Ende des Feldes – und sofern sich Nicola Larini Hoffnungen auf einen Stockerlplatz machte, hörte er sehr bald auf zu hoffen. Der Cruze brachte nicht annähernd den Speed, um sich effektiv zur Wehr zu setzen.

Dieses Rennen war über weite Strecken sehr knapp und wurde mit viel „Körpereinsatz“ gefahren. Manche taten des Guten zuviel, wie Gabriele Tarquini, der in Runde 6 den BMW von Jörg Müller von der Bahn bugsierte. Kurz darauf segelte er jedoch selbst in die Wiese.

Anfangs fungierte Jordi Gené als Lokomotive des Tourenwagen-D-Zuges, nach zehn Runden fiel der Spanier jedoch einige Plätze zurück. Weltmeister Yvan Muller und sein Vorgänger als Champion, der Guernseyman Andy Priaulx im BMW, fochten ab da einen Zweikampf um den Sieg aus.

Priaulx schenkte Muller keine Sekunde Ruhepause, der Franzose blieb jedoch fehlerfrei und hielt seine Position souverän. Dabei kam ihm das Diesel-Drehmoment des Seat zu Hilfe.

Drückend überlegen wirkten die TDI-Autos diesmal jedoch zu keiner Zeit; die BMW waren ebenbürtig. Das merkte auch Rickard Rydell, der um Platz 3 mit Farfus zu kämpfen hatte.

Am Ende holten Muller und Rydell die Plätze 1 und 3 für Seat, BMW muss auf den ersten Sieg des Jahres noch warten. Dafür erfreut Felix Porteiro die Kundensportabteilung in München: viertes Rennen, vierter Sieg!

Wir erinnern uns: dieser junge Mann (auf dem Bild links mit folkloristischer Kopfbedeckung) ist Ende 2008 aus dem Werkskader geflogen… - warum eigentlich? Franz Engstler und Tom Coronel komplettieren das Independents-Stockerl.

Pechvögel des Wochenendes waren einerseits die Chevrolet-Crew: null Punkte im zweiten Lauf; und andererseits Tiago Monteiro – früher Ausfall für den Portugiesen, seine Frust-Saison dauert an.

In der Tabelle führen Yvan Muller und Rickard Rydell jetzt ex aequo mit 30 Punkten, dahinter Farfus auf 20, Tarquini (29), Gené (18) uund Priaulx (16). Gesamt-Zehnter und klarer Leader der Privatiers ist Felix Porteiro.

Nächstes Rennen: Marrakesch am 3. Mai.

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