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Jaguar & die Rückkehr nach Le Mans

Anglo-Amerikaner

Heuer feiert man 75 Jahre des Markennamens "Jaguar", und der letzte Le-Mans-Sieg ist 20 Jahre her – es ist also wieder höchste Zeit!

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Die jetzt in der Hand des indischen Konzerns Tata befindliche Traditionsfirma möchte in Zukunft wieder deutlicher "Flagge" im Motorsport zeigen, deshalb kehrt man heuer zurück nach Le Mans.

Mit sieben Erfolgen zwischen 1951 und 1990 ist man immer noch Jaguar die erfolgreichste britische Marke in der Geschichte des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt. Nach einer Schaffenspause von 15 Jahren kehrt der Jaguar am 12. Juni in sein früher bevorzugtes Jagdrevier zurück.

Und zwar mit einem vom amerikanischen Team RSR (Rocketsports Racing) in der Kategorie GT2 eingesetzten XKR. Rocketsports hat in den 1990ern einige erfolgreiche Jaguar-Rennwagen für die amerikanische Trans-Am-Serie gebaut.

"Dieses Rennen ist tief in den Herzen aller Fans verwurzelt, und für Jaguar ist die Rückkehr an diese Strecke etwas ganz Besonderes", meint der Teamchef Paul Gentilozzi.

Er wird den Jaguar RSR XKR GT2 auch in der heurigen American Le Mans Series (ALMS) fahren, und er ergänzt: "Die Erwartungen an das Jaguar-Comeback werden hoch sein. Doch wir dürfen nicht vergessen, wie stark die Konkurrenz ist – daher wird uns ein Podestplatz nicht einfach in den Schoß fallen. Ich bitte daher schon heute alle britischen Fans, nach Le Mans zu pilgern und das Team mit Leidenschaft zu unterstützen."

Jaguar in Le Mans

Ob sich der neue XKR ähnlich gut schlagen wird wie seine Vorfahren der 1950er, bleibt abzuwarten. Für Gesamtsiege ist er jedenfalls nicht geeignet. Und derer hat Jaguar insgesamt sieben in der Tasche.

Nach dem 2. Weltkrieg setzte Jaguar dort fort, wo die Bentley Boys der 1920er und '30er aufgehört hatten – Le Mans wurde wieder "britisches Eigentum". Gleich beim ersten Versuch schaffte 1951 der C-Type den Sieg; ein zweiter Triumph folgte zwei Jahre später.

Dazwischen setzte es allerdings eine schmerzhafte Niederlage gegen den nur einmal angetretenen Mercedes 300 SL. Zwischen 1955 und 1957 landete der berühmte Nachfolger D-Type einen lupenreinen Hattrick. Teamchef war damals Lofty England, der später in Österreich residierte.

Dann brach eine längere sieglose Zeit an.Der E-Type war nicht als Gesamtsieger konzipiert; der Zwölfzylinder-Prototyp XJ13 schaffte es nie auf die Rennstrecke. In den 1970ern baute Jaguar nur mehr träge Luxuskarossen.

Das Comeback der 1980er startete ebenfalls von den USA aus. Dort baute das Leyland-Werksteam Group 44 (Jaguar gehörte ja lange Zeit zu British Leyland, dem Friedhof der Automarken) unter seinem Teamchef Bob Tullius einen Rennwagen für die Klasse IMSA-GTP. Aus der wurde dann die Gruppe C für die Sportwagen-WM.

Die Group 44 brachte ihre V12-getriebenen Autos zum großen Comeback nach Le Mans, konnte aber nicht gewinnen. Der Motor war übrigens ein direkter Abkömmling des Triebwerks aus dem XJ13. Und ein 13. Platz für das XJR5 genannte Auto war das höchste der Gefühle.

Ab 1984 war Tom Walkinshaw Racing für das Jaguar-Team zuständig. Seinen Autos gelangen zwie weitere Gesamtsiege: 1988 war die Reihe am XJR-9 LM, 1990 am XJR-12. Letzteres war ein Doppelsieg, der Österriecher Franz Konrad war Teil der Crew auf Platz 2. Der Motor war übrigens immer noch ein direkter Abkömmling des Triebwerks aus dem XJ13.

Spätere Gruppe-C-Jaguare mit dem Turbomotor aus dem Mini Metro 6R4 oder Formel-1-Motoren von Cosworth (ab 1990 war Jaguar Teil des Ford-Konzerns) konnten den Erfolg nicht wiederholen. Die kleine Marke Lister vertraute einige Male mit mäßigem Erfolg auf Jaguar-Power; der V12-Motor war übrigens immer noch ein direkter Abkömmling des... – siehe oben.

Im Jahr 1995 gab es den letzten Auftritt im Zeichen der Raubkatze, und der war enttäuschend. Der komplexe Supersportwagen XJ220 erwies sich als nicht sonderlich renntauglich, es gab einen Ausfall. Für ein respektables Ergebnis eines Jaguar in Le Mans wird es also höchste Zeit!

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