SCC: Dijon | 08.09.2010
Unfall von Sabrina Hungerbühler - Mitländer siegt zweimal
Beim fünften Saisonlauf der Sports Car Challenge im französischen Dijon gerieten die zwei Gesamtsiege von Mitch Mitländer zur Nebensache.
Ein heftiger Unfall im freien Training von Sabrina Hungerbühler (PRC Turbo) ließ das Rennwochenende zunächst in den Hintergrund treten. Nach dem ersten Gesamtsieg in diesem Jahr vor einer Woche in Most war die PRC Pilotin voller Tatendrang nach Dijon gereist.
Doch bereits am Freitagmorgen, noch vor dem Qualifying, schlug die Schweizerin heftig in die Leitplanken ein, das Auto stieg in die Luft und landete schließlich auf dem Überrollbügel. „Ich betreibe schon sehr lange Motorsport und habe schon viele Unfälle gesehen, aber in dieser Heftigkeit wie den von Sabrina in Dijon bisher noch nie“, erzählte Walter Pedrazza.
Entwarnung
Gerade jetzt zeigte sich, dass die Sports Car Challenge eine große Familie ist und nicht nur vom Konkurrenzdenken beherrscht wird. Unter Mithilfe von Mitch Mitländer und dessen Frau wurde der Transport am Samstag in die heimische Schweiz organisiert, wo bald darauf Entwarnung gegeben werden konnte.
Mit dem Wissen, dass sich Sabrina Hungerbühler auf dem Weg der Besserung befindet, kommen wir zum eigentlichen Renngeschehen zurück: Das Qualifying wurde zweimal zur sicheren Beute von Mitch Mitländer, den weder Andreas Fiedler (PRC BMW) im ersten, noch Wolfgang Payr (PRC Turbo) im zweiten Qualifying von der Pole verdrängen konnte. Für das erste Rennen teilten sich dahinter Siegmar Pfeifer und Bruno Küng (PRC BMW) die zweite Startreihe.
Die Division 2 stand wieder ganz im Zeichen des Duells Thorsten Rüffer (Norma Honda) gegen Sven Barth (Ligier JS51). Im ersten Quali noch minimal langsamer als Barth, gelang Rüffer im zweiten Trainingsdurchgang sogar der Sprung auf Startposition drei neben Siegmar Pfeifer.
Spannung trotz Doppelsieg
So klar die Pole von Mitländer auch war, die beiden Rennen waren an Spannung kaum zu überbieten. Der Tabellenführer hatte viel tun, bevor die Gesamtsiege sieben und acht unter Dach und Fach waren. In Rennen eins erwies sich zunächst Andreas Fiedler als schnellster Verfolger. Im Überrundungsverkehr kam Fiedler sogar für drei Runden vorbei, ehe Mitländer in Runde zehn die alte Ordnung wieder herstellte. Nach zwölf Runden betrug der Vorsprung schließlich wieder 4,768 Sekunden.
Das zweite Rennen wurde erneut zu keiner leichten Aufgabe für Mitländer, denn Wolfgang Payr schnappte sich die Führung. Der Tiroler hatte im neuen PRC Turbo beim zweiten Rennen in Most endlich sein Potential mit Rang vier zeigen können. In Dijon bewies Payr mit Rang drei im ersten Rennen, dass er auf dem aufsteigenden Ast ist. Setzte er sich hier noch um 0,259 gegenüber Bruno Küng durch, führte er im zweiten Rennen das Feld an.
Mitländer (Bild) klebte dem PRC Turbo zwar unter dem Heckflügel, vorbei kam er aber nicht. Erst in Runde sieben war Mitländer vorbei und setzte sich sogleich ab. Einen Umlauf später stellte Payr den PRC mit Aussetzern ab, so dass Mitländer nun entspannt zum Sieg fahren konnte.
Bruno Küng sicherte sich mit 11,428 Sekunden Rückstand auf den Sieger den zweiten Platz auf dem Stockerl. Dahinter setzte sich Andreas Fiedler gegenüber Siegmar Pfeifer durch, der am Sonntag noch gemeinsam mit Wolfgang Payr das AvD 100 Meilen Rennen bestreiten sollte.
Division 2
Wiederum Hochspannung herrschte in der Division 2, die im ersten Heat Sven Barth mit 0,335 Sekunden Vorsprung auf Thorsten Rüffer gewinnen konnte. Rüffer hielt sich zwar zwei Runden vor Barth, musste dann aber den Ligier wieder passieren lassen.
Das zweite Rennen war da schon eher nach dem Geschmack des Vorjahressiegers der Division 2. Zwar konnte der Norma Pilot die dritte Startposition gegenüber den stärkeren Division 1 Autos nicht halten, dafür hatte er aber Barth im Griff. 2,364 Sekunden vor dem weiß-blauen Ligier überquerte Rüffer den Zielstrich.
Gerhard Münch im Norma Honda belegte zweimal den dritten Klassenrang vor Mirco Schultis (PRC Honda). „Es fehlen zwar noch zwei Sekunden, aber die Motorprobleme sind dank Komo-tec nun beseitigt. Jetzt noch das Fahrwerk, dann bin ich für die nächsten Rennen optimistisch“, so Schultis.
Wieder mit dabei waren die Crosslé, wo Andy Feigenwinter im ersten Rennen mit großem Vorsprung auf Heinz Grau und Beat Eggimann den Klassensieg einstrich. Nachdem Feigenwinter im zweiten Durchgang bereits nach zwei Runden ausgefallen war, machten Heinz Grau und Beat Eggimann den Sieg unter sich aus. Am Ende behielt Grau knapp die Nase vorne.
Die Division 3 der GT-Fahrzeuge wurde zur sicheren Beute von Jürgen Bender im Porsche 997 GT3. Der Porschepilot holte in beiden Rennen den Sieg vor Markus Weiskopf. Nach einer kurzen Pause tritt die Sports Car Challenge vom 24. bis 25. September auf der Traditionsrennstrecke von Monza an.