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Formel 1: News

Ist in Monaco DRS zu gefährlich?

Aufregung unter den Piloten: Sie wollten in Monaco kein DRS, doch Schumacher und Hamilton stimmten dafür. Ab Kanada kommen sogar zwei Zonen…

Über DRS, den verstellbaren Heckflügel, streitet sich das Feld nach wie vor. Die einen befürworten diese Neuerung, andere sehen darin eine Wettbewerbsverzerrung und im Fall von Monaco eine Gefahr.

Die Entscheidung, ab dem Kanada Grand Prix zwei DRS-Zonen festzulegen, dürfte das Fahrerlager weiter auseinander treiben.

"Die neue Software hatten wir bereits zum Rennen in der Türkei bereit", erklärt FIA-Renndirektor Charlie Whiting und verteidigt seine Entscheidung, in Istanbul dennoch nur eine Zone zu ernennen: "Ich hatte Bedenken, dass es noch zu früh für einen Einsatz wäre. Möglich Fehlfunktionen wollte ich ausschließen."

Der Kurs in Barcelona eignet sich laut Whiting weniger gut für zwei DRS-Bereiche: "Wir waren uns einig, dass es hier nicht geeignet ist, weil man dafür zwei aufeinander folgende Geraden benötigt. Umso weiter die beiden Bereiche entfernt sind, desto komplizierter wird es, weil sich der Abstand der Piloten verändert. Deshalb ist Montreal die erste realistische Chance für den Einsatz."

"Die DRS-Zone wird an der letzten Geraden und der Start/Ziel-Geraden gesetzt", erklärt Whiting und gibt Informationen zum dafür notwendigen Messpunkt: "Es wird nur eine Messzone geben. Diese wird sich nach Kurve zehn befinden." Dadurch erhöht sich neben der Wahrscheinlichkeit auf viele Überholmanöver auch die Aussicht auf die folgenden Kontermanöver des Überholten."

Beim folgenden Rennen in Valencia stehen die Chancen ebenfalls gut, dass zwei DRS-Bereiche die Rennen unterhaltsamer gestalten werden: "In Valencia gehen wir davon aus, dass die zwei Bereiche zwischen Kurve zehn und zwölf sowie zwischen Kurve 14 und 17 liegen werden", sagt Whiting zuversichtlich.

Die kontroversen Meinungen nach dem Rennen in Istanbul, bei dem kritisiert wurde, dass das Überholen zu einfach gewesen wäre, weist Whiting zurück. Seiner Ansicht nach lag die Ursache der vielen Überholmanöver darin, dass die Verfolger schon vor der DRS-Zone die nötige Überschussgeschwindigkeit hatten

"Die Länge in der Türkei war richtig. Es gab Zeiten, in denen konnten die Fahrer vor Kurve zwölf nicht überholen. Wenn man sich die Geschwindigkeitsgrafiken ansieht, weiß man, warum das Überholen so einfach war", analysiert er kritisch. Noch mehr Aufsehen erregte die DRS-Freigabe für Monaco, zu der der FIA-Renndirektor nach wie vor steht:

"Ich habe mehrfach mit den Fahrern geredet. Es war klar, dass sich die Mehrheit gegen den Einsatz von DRS in Monaco ausspricht. Doch es gibt keinen Beleg die Theorie zu unterstützen, dass es unsicher wäre", begründet Whiting und fährt fort: "Da wir DRS als Überhol-Hilfe angepriesen haben, wäre es verkehrt, diese Neuerung genau auf einer Strecke, auf der man es besonders nötig hat, zu verbieten. Somit sehe ich keinen Grund es in Monaco zu verbieten."

Keine Einstimmigkeit gegen DRS in Monaco

Viele Formel-1-Piloten sehen den Einsatz von DRS auf der engen Strecke von Monaco als zu gefährlich an. Trotz dieser Befürchtungen hat die FIA entschieden, das System auch im Fürstentum zuzulassen. Warum? In Reihen der Fahrer herrschte offenbar keine Einigkeit, in Barcelona wird erneut diskutiert.

Rubens Barrichello vermutete als Chef der Fahrergewerkschaft GPDA alle Kollegen hinter sich, doch der Brasilianer wurde in den Erörterungen mit der FIA überrascht. "Alle Piloten mit Ausnahme von Michael waren meiner Ansicht", so der Williams-Haudegen gegenüber Reuters. Als FIA-Renndirektor Charlie Whiting die Frage stellte, ob man einstimmung gegen den Einsatz von DRS in Monaco sei, gab es die Überraschung.

"Michael stimmte nicht zu. Vielleicht hat er irgendetwas an seinem Auto, das ganz besonders gut funktioniert. Die Diskussion hatte sich auf jeden Fall damit erledigt", plaudert Barrichello über das Meeting im Rahmen des vergangenen Grand Prix in der Türkei.

Schumacher sagt dazu: "Ich halte es für nicht zu gefährlich. Die FIA wird sicherlich Stellen finden können, wo man das System gefahrlos aktivieren kann.".

"Tut mir leid, dass ich die Meinung der anderen nicht teile. Ich gehe aber davon aus, dass auch noch andere meiner Ansicht sind", fügt der Rekordweltmeister hinzu.

Schumacher steht offenbar tatsächlich nicht allein da: Lewis Hamilton beansprucht sogar die Führungsrolle aus dem Lager der DRS-Befürworter für sich. "Ich war der einzige Pilot, der im Meeting für den Einsatz plädiert hat", sagt der McLaren-Star.

Ob nicht auch Schumacher für DRS in Monaco gestimmt habe? "Nein, hat er nicht", betont Hamilton und macht damit die Verwirrung um die Haltung von Schumacher perfekt.

"Als ich meine Meinung erklärte, da kam Michael zurück und meinte, dass man es vielleicht ausgangs des Tunnels für 100 Meter zulassen könnte. Er war vielleicht der einzige, der einen positiven Kommentar abgab. Alle anderen waren jedenfalls nicht dafür."

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