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Formel 1: News

Virgin will von McLaren profitieren

Nach dem Rauswurf von Nick Wirth kauft das Virgin-Team dessen Fabrik und geht mit McLaren eine technische Partnerschaft ein.

Nach dem letzten Platz in der Konstrukteurs-WM 2010 und dem enttäuschenden Start in die Saison 2011 hat sich Virgin zu drastischen Einschnitten in die Teamstruktur entschieden. Von Technikchef Nick Wirth und dessen Firma Wirth Research hat man sich ja bereits Anfang Juni getrennt, nun wurde aber auch die Nachfolgeregelung auf den Weg gebracht.

An erster Stelle steht diesbezüglich eine Partnerschaft mit McLaren Applied Technologies - ganz ähnlich, wie sie seit einigen Jahren auch zwischen Force India und McLaren besteht. Das Team erhält dadurch unter anderem Zugriff "auf unseren Windkanal, den Simulator, die Prüfstände, Fitness- und Wellnessprogramm", erklärt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, der erwartet, dass Virgin "erhebliche Vorteile" daraus schöpfen wird.

Whitmarsh: Lob für Webb und Co.

Im Rennstall von Timo Glock werden "im durch das Concorde-Agreement erlaubten Rahmen", wie es in der zugehörigen Pressemitteilung heißt, McLaren-Mitarbeiter platziert. Whitmarsh ist vom Erfolg des Projekts überzeugt: Sein Eindruck von den Verantwortlichen sei "extrem positiv" und er sehe großen Ehrgeiz bei Geschäftsführer Andy Webb und Kollegen, das Auto in den nächsten Monaten und Jahren konkurrenzfähiger zu machen, sagt er.

Bei Webb ist die Freude über den McLaren-Deal groß: "Wir können von McLarens weitreichenden Techniken und Fähigkeiten enorm profitieren und ich habe keinen Zweifel, dass uns diese Partnerschaft dabei helfen wird, die notwendigen Schritte einzuleiten, um große Sprünge nach vorne zu machen." Genau so, wie es Force India ab der Saison 2009 unter anderem dank McLaren und McLaren-Leihgabe Simon Roberts geschafft hat.

"Als wir die erste Hälfte von 2011 analysiert haben, war klar, dass wir unsere ehrgeizigen Ambitionen mit einigen gleichermaßen ehrgeizigen Veränderungen untermauern müssen", stellt Webb klar. "Ich bin erfreut, dass wir nun in relativ kurzer Zeit in die fantastische Position gekommen sind, diese wichtigen Bekanntgaben zu machen, die es uns erlauben, mit sofortiger Wirkung dramatische Fortschritte zu erzielen."

Erwerb der Formel-1-Fabrik von Wirth

Virgin wird in Zukunft nicht nur mit McLaren zusammenarbeiten, sondern bleibt auch Motorenhersteller Cosworth treu und hat vor allem das Problem der nicht vorhandenen Fabrik gelöst, das durch die Trennung von Wirth Research entstanden ist. Als vorübergehende Ersatzlösung wurde Wirths Formel-1-Business in Banbury kurzerhand aufgekauft. Langfristig soll aber eine neue Fabrik mit allen Virgin-Abteilungen unter einem Dach entstehen.

Die interimistische Maßnahme bedeute, "dass die Zusammenarbeit mit unserem neuen technischen Partner sofort beginnen kann und nicht von logistischen Hindernissen beeinträchtigt wird. Unsere auf drei Zentren aufgeteilte Operation hat uns in den Gründungsjahren gute Dienste erwiesen, aber in Zukunft hängt die Umsetzung unserer Ambitionen davon ab, dass wir alle Teile des Teams unter einem Dach zusammenführen", unterstreicht Webb.

Nichts ändert sich durch die heutigen Bekanntgaben übrigens an der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Renault-Chefingenieur Pat Symonds, der Virgin schon lange als Berater zur Verfügung steht und mittelfristig noch stärker ins Tagesgeschäft eingebunden werden soll. Wegen seiner Beteiligung am "Crashgate"-Manipulationsskandal von Singapur 2008 ist Symonds nämlich noch bis Ende 2012 gesperrt.

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