MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

„Ein ziemlich evolutionäres Auto“

Völlig unspektakulär präsentiert sich der neue RB9 aus dem Hause Red Bull Racing, Adrian Newey und seine Crew setzen auf Evolution.

Fotos: Red Bull Racing

Als sechstes von elf Teams lüftete Red Bull am Sonntagnachmittag im Team-Hauptquartier im britischen Milton Keynes das Geheimnis um seinen Boliden für die bevorstehende Saison.

Mit Spannung wurde die Präsentation des RB9 erwartet, mit dem Sebastian Vettel und Mark Webber die Verteidigung der Fahrer- und der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in Angriff nehmen werden.

Seit dem Modell RB3 tragen die Boliden des österreichisch-britischen Teams die Handschrift von Stardesigner Adrian Newey. Da das technische Reglement weitestgehend stabil geblieben ist, unterscheidet sich der RB9 optisch nur unwesentlich von seinem Vorgänger.

Ins Auge sticht die neue Farbgebung, denn neben dem bekannten Dunkelblau sind auch violette Farbtupfer sowie das Logo des neuen Titelsponsors Infiniti prominent zu sehen. Und die Mission ist klar: "Wir wollen die beiden WM-Pokale noch nicht aus unserem Trophäenkabinett hergeben", sagt Teamchef Christian Horner.

Aerodynamisch wirkt das Auto wieder wie aus einem Guss. Auffällig ist die Nase: Die Stufe beim Übergang des Chassis in die Nase ist geblieben, wenn auch nicht mehr so markant eckig. Die Seitenkästen schwingen sich eng um den Renault-Motor. Zum Heck hin blieb Newey beim bewährten Design und setzt erneut auf den Coanda-Auspuff. Bei der Vorderradaufhängung bleibt RBR im Gegensatz zu Ferrari bei Schubstangen. Hinten blieb Newey seiner Linie treu und verwendet weiterhin Zugstreben.

Keine Experimente

"Die meiste Anstrengung haben wir dafür aufgewendet, den RB8 zu verbessern", erklärt Newey. "Die Steifigkeit des Frontflügels wurde erhöht." Bei der Heckpartie setzt Red Bull ebenfalls auf eine Weiterentwicklung des bestehenden Konzepts. "Es ist ein ziemlich evolutionäres Auto", so der Technische Direktor.

"Wir haben eine 'Eitelkeits-Blende'", verrät Newey, obwohl diese nicht gut zu erkennen ist. "Den Schlitz haben wir weggemacht. Die Blende ist so weit vorne eigentlich Gewicht, das man nicht rechtfertigen kann, daher reicht sie nicht sehr weit nach vorne."

"Früher war es so, dass man Weltmeister wurde, wenn man ein dominantes und zuverlässiges Auto hatte. Dessen kann man sich heute nicht mehr sicher sein", fährt er fort. "Wir wissen, welche Arbeit wir geleistet haben, aber von den anderen wissen wir es nicht. Daher gibt es jetzt noch sehr viele Unbekannte."

Doch auch wenn es zumindest optisch keine Revolution gibt, hat das Team beim Launch extrem penibel darauf geachtet, dass die anwesenden Journalisten keine Fotos machen konnten - laut Twitter-Berichten wurde dem einen oder anderen Kollegen sogar gedroht, dass ihm die Kamera weggenommen werden könnte. Umso ironischer, dass Vettel nach der Enthüllung mit seinem Smartphone ein Foto schoss.

Testfahrten ab Dienstag

Der dreimalige Champion wirkte bei der Präsentation ausgeruht und bestens gelaunt: "Ich war den Winter über die meiste Zeit zu Hause", sagt er. "Die Saison war am Ende wirklich auslaugend. Da ist es wichtig, einmal zu Hause zu bleiben und sich zu erholen. Aber es ist eine Sache, auf das zurückzublicken, was wir als Team erreicht haben, und es ist eine ganz andere Sache, dass jetzt wieder alles von vorne beginnt. Ich freue mich sehr auf diese Saison."

Vettel gibt seinen Boliden traditionell Frauennamen. Das Vorgängermodell hieß "Abbey". Wie er den RB9 taufen wird, hat der Deutsche noch nicht verraten: "Bevor ich ihr einen Namen gebe, müssen wir uns noch besser kennenlernen." Sein Teamkollege Webber steht auch 2013 vor einem Entscheidungsjahr, denn sein Vertrag endet mit Saisonende.

Am kommenden Dienstag starten die Testfahrten im spanischen Jerez de la Frontera. Webber wird dabei die Jungfernfahrt des RB9 absolvieren und am Dienstag und Mittwochvormittag fahren. Vettel übernimmt anschließend am Mittwoch und Donnerstag.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1- Launches 2013

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 8

Die Parade der Fahrer

Am Freitag vor dem Rennen steht für die meisten Fahrer "nur" ein richtig öffentlicher Termin auf dem Programm an – und der ist seit 30 Jahren bei allen Piloten gleichermaßen beliebt, sodass er richtig zelebriert wird: Die Fahrerparade – in diesem Jubiläums-Jahr allerdings mit einer neuen Route durch die Innenstadt, wodurch viele beliebte Fotomotive der letzten Jahre nicht mehr in der bekannten Form realisierbar sind.

"Dazu sage ich nichts", war Max Verstappens Credo bei der Pressekonferenz in Österreich: Das steckt hinter der Schweigeorgie des Weltmeisters

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.

Vor einigen Monaten wurde über ein LMDh-Programm von Mercedes-AMG spekuliert, doch jetzt stellt Sportchef Toto Wolff klar, warum Le Mans "zurzeit keine Option" sei