MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News

Anklage gegen Bernie Ecclestone

Für Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wird es nun doch ernst: Die Münchner Staatsanwaltschaft klagt ihn wegen "Bestechung" und "Anstiftung zur Untreue" an

Eben wurde erst bekannt, dass die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone abgeschlossen sind, ob allerdings auch Anklage erhoben wird, war zunächst ungewiss. Jetzt ist es aber fix: Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat die Münchner Staatsanwaltschaft wegen der Vorwürfe "Bestechung" und "Anstiftung zur Untreue" - beides in einem "besonders schweren Fall" - beim Landgericht München Anklage gegen den 82-Jährigen erhoben.

Ecclestone soll mit BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky einen Amtsträger bestochen haben - und zwar mit 44 Millionen Dollar. Die BayernLB war damals Hauptaktionär der Formel 1, die Justiz wirft Ecclestone vor, dass er den Deutschen schmieren wollte, damit die Formel-1-Aktien in den Besitz seines bevorzugten Käufers CVC Capital Partners übergehen. Bei diesem Deal soll die BayernLB um 40 bis 400 Millionen Dollar geschädigt worden sein.

Wie sich Ecclestone verteidigt

Gribkowsky wurde im Juni 2012 bei seinem Prozess in München zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er das Geld angenommen hatte - Ecclestone war damals einer der Zeugen. Ihm wurde freies Geleit zugesichert. Nun ist Gribkowsky Zeuge der Anklage gegen Ecclestone, doch der Brite weist jegliche Schuld von sich.

Er argumentiert, dass der Ex-Banker damit gedroht hatte, Details über sein Geschäftsimperium an die britischen Steuerfahnder auszuhändigen. Er habe sich zwar nichts zu Schulden kommen lassen, dennoch hätten ihm die Vorwürfe viel Geld gekostet, weshalb er sich dazu entschloss, Gribkowsky Geld zu geben.

Kommt es überhaupt zu einem Prozess?

Trotz der Anklage ist aber nun mit weiteren Verzögerungen zu rechnen. Die Anklageschrift muss nun vom Münchner Landesgericht ins Englische übersetzt werden und wird dann an den Formel-1-Boss und seine Anwälte übergeben. Die Spitzen-Anwälte Sven Thomas und Norbert Scharf wollen unbedingt verhindern, dass es zu einem Prozess kommt - nach wie vor ist auch diese Variante nicht auszuschließen.

Das liegt daran, dass in Deutschland anders als in Großbritannien nach der formellen Anklage der Richter des Landgerichts München entscheidet, ob die Beweislage einen Prozess auch wirklich rechtfertigt. Sollte das eintreten, muss sich Ecclestone tatsächlich Sorgen machen.

Da er aber beim Gribkowsky nur als Zeuge aufgetreten war, konnte er sich bisher nie gegen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zur Wehr setzen - so die Argumentationslinie des Briten und seiner deutschen Verteidiger. Zudem wirft man Gribkowsky vor, Ecclestone nur deshalb zu belasten, damit er selbst mit einer Strafminderung davonkommt.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Formel 1 Las Vegas:: Training

Norris Schnellster im Abbruch-Training

WM-Spitzenreiter Lando Norris erzielte die Tagesbestzeit in Las Vegas - Nico Hülkenberg im Sauber auf Platz vier - Zwei Rotphasen kosten viel Trainingszeit

Formel 1 Las Vegas: Qualifying

Norris dominiert Regen-Qualifying

WM-Spitzenreiter Lando Norris fährt im Regen in Las Vegas allen davon - Oscar Piastri auf Startplatz fünf - Carlos Sainz überrascht als Dritter für Williams

Formel 1 Las Vegas: Bericht

Verstappen siegt und bleibt im Titelkampf

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen hält die WM weiter offen mit einem souveränen Sieg in Las Vegas - Lando Norris auf dem Podium, Oscar Piastri nur mit Punkten

Norris & Piastri disqualifiziert

McLaren reagiert auf Doppeldisqualifikation

Teamchef Andrea Stella sowie Lando Norris und Oscar Piastri reagieren auf die McLaren-Disqualifikation in Las Vegas - was war die Ursache?

„Nicht deppert schauen“: Kommentar

Nichtempörungsempörung versus Mindestanstand

„Die Muttis brauchen gar nicht so deppert schauen..“ - nicht der Spruch von Franz Tost sorgte für Empörung, sondern eine Entschuldigung des ORF. motorline-Redakteur Noir Trawniczek vertritt wohl die Minderheit, wenn er das Sorry des ORF für okay erachtet…