MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WTCC: Moskau

Doppelsieg für Chevrolet

Yvan Muller siegt im ersten Lauf, Michel Nykjaer gewinnt das zweite Rennen – auch ohne Werkseinsatz bleibt Chevrolet erfolgreich…

Zweiter Saisonsieg für Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet) in der WTCC 2013. Der Däne kämpfte sich von Startplatz zwei aus an Polesetter Mehdi Bennani (Proteam-BMW) vorbei und hielt in der Schlussphase des Rennens auch dem Druck von Yvan Muller (RML-Chevrolet) stand. Auf Platz drei fuhr Weltmeister Rob Huff (Münnich-SEAT) ins Ziel. Bennani, der das Rennen bis zur Halbzeit angeführt hatte, wurde für eine kämpferische Leistung nicht belohnt und kam als 16. ins Ziel.

Hinter den Top 3 setzte Pepe Oriola (Tuenti-SEAT) mit Platz vier ein Ausrufezeichen, Norbert Michelisz (Zengö-Honda), Tom Chilton (RML-Chevrolet), Gabriele Tarquini (Honda), Stefano D'Aste (PB-BMW), Darryl Q'Young (ROAL-BMW) und James Nash (Bamboo-Chevrolet) komplettierten die Top 10. Gesamtsieger Nykjaer gewann auch die Privatfahrerwertung.

Bennani gewann von der Pole-Position aus den stehenden Start. Dahinter reihte sich Nykjaer ein, der den zweiten Startplatz von Charles Ng (Engstler-BMW) geerbt hatte. Auf Platz drei fuhr Tarquini durch die erste Kurve, doch Oriola wagte einen Angriff auf den Italiener. Dieser wehrte sich jedoch gewohnt rustikal und touchierte Oriola hinten links. Der 18-Jährige konnte nur mit Mühe einen Dreher abfangen und fiel auf Platz acht zurück.

Während Benani und Nykjaer an der Spitze fuhren, geriet Tarquini unter Druck. Tom Coronel (ROAL-BMW) überholte zunächst den viertplatzierten James Thompson und fuhr in Runde drei dann auch an Tarquini vorbei. Dieser wehrte sich jedoch, wovon Thompson profitierte. Zu dritt nebeneinander flogen die Piloten auf die Zieleingangskurve zu, welche sie nicht optimal erwischten. Dies wollte Huff ausnutzen, auf der Start- und Zielgeraden fuhren nun vier Autos parallel nebeneinander Richtung Kurve eins.

Es kam, wie es kommen musste: Tarquini, Coronel und Thompson gerieten aneinander und kollidierten. Der Lada und der BMW flogen ab, Tarquini fiel auf Platz acht zurück. Thompson musste seinen Lada anschließend in der Box abstellen. Nutznießer waren Huff, der Platz drei übernahm und WM-Spitzenreiter Yvan Muller, der neuer Vierter war.

An der Spitze erhöhte Nykjaer den Druck auf Bennani, der Marokkaner wehrte sich jedoch zunächst verbissen, wobei sich beide Autos berührten. In Runde sieben von 13 gelang dem Dänen jedoch im engen Infield der Strecke ein Überraschungsangriff, den er erfolgreich abschloss und die Führung übernahm. Diese geriet in Runde neun noch einmal in Gefahr, als Nykjear neben die Strecke rutschte. Der Däne konnte das Auto jedoch abfangen.

Dahinter fiel Bennani zurück, Huff und Muller witterten ihre Chance auf Platz zwei. Huff wagte in Runde neun in der letzten Kurve einen Angriff, welchen Bennani jedoch abwehrte. Muller schlüpfte durch und übernahm Platz zwei. Zwei Runden vor Rennende wurde erneut die Schlusskurve der Strecke zur Kampfzone. Huff attackierte Bennani auf der Außenbahn, bei der Abwehr des Angriffs ging der BMW-Pilot aber zu früh aufs Gas, drehte sich und fiel aus den Punkterängen hinaus.

Durch die Plätze eins und zwei in Moskau baute Muller seine WM-Führung auf über 100 Punkte aus. Marc Basseng (Münnich-SEAT) fuhr erneut ein unauffälliges Rennen, welches er auf Platz 13. beendete. Franz Engstler (Engstler-BMW) wurde 15, Rene Münnich (Münnich-SEAT) stellte sein Fahrzeuge zwei Runden vor Rennende an der Box ab.

Fredy Barth (Wiechers-BMW) konnte nach seinem Unfall in der ersten Runde der ersten Rennens nicht zum zweiten Rennen antreten, wo er von Platz drei hätte starten sollen. "Fredy hat sich an der Hand verletzt. Er war im Medical Center und erholt sich jetzt im Truck", berichtet Wiechers-Team-Manager Dominik Greiner. Doch nicht nur der Pilot war angeschlagen. "Das Auto ist stark beschädigt, wir können es innerhalb der 20 Minuten nicht reparieren und bereiten jetzt alles für den Rücktransport in die Werkstatt nach Nienburg vor."

Ngs BMW, der ebenfalls in den Startunfall in der ersten Kurve verwickelt worden war, konnte von den Mechanikern rechtzeitig repariert werden. Da die Engstler-Truppe jedoch frühzeitig mit der Reparatur begonnen und damit gegen die Parc-Ferme-Bestimmungen verstoßen hatte, verlor Ng seinen zweiten Startplatz und musste sich am Ende des Feldes einreihen. Doch schon nach der ersten Runde musste der Engstler-Pilot sein Auto wieder an der Box abstellen.

Lauf 1: Sieg für Muller

Yvan Muller (RML-Chevrolet) gewann die Rennpremiere der WTCC auf dem "Moscow Raceway". Der Pole-Setter hielt im ersten von zwei Rennen Tom Coronel (ROAL-BMW) hinter sich und baute mit seinem vierten Saisonsieg seine Führung in der Weltmeisterschaft aus. Auf Platz drei fuhr Norbert Michelisz (Zengö-Honda), damit standen drei verschiedene Hersteller auf dem Podium. Nach einem Startunfall musste das Rennen für etwa 20 Minuten unterbrochen werden.

"Ich wusste, dass es schwierig werden würde, Tom im BMW hinter mit zu halten, denn er ist auf dieser Strecke im Vorteil. Ich habe versucht, mir meine Reifen bis zum Schluss aufzusparen", sagt Muller. "Obwohl er in der Schlussphase viel Druck gemacht hat, konnte ich ihn hinter mir halten. Mein Auto war sehr konstant." Rob Huff (Münnich-SEAT) fuhr auf Platz vier, dahinter sorgte James Thompson beim Heimspiel von Lada mit Platz fünf für das beste Ergebnis des russischen Herstellers in der WTCC.

Muller gewann von der Pole-Position aus den fliegenden Start und bog vor Coronel und Michelisz in die erste Kurve ein. Während das Vorderfeld gut durch den Linksknick kam, krachte es im Mittelfeld. Mit Charles Ng (Engstler-BMW) und Fredy Barth (Wiechers-BMW) kollidierten zwei Fahrzeuge deutscher Teams. Beide Piloten mussten ihre schwer beschädigten Autos abstellen, Barth verletzte sich leicht an der Hand. Nikolai Karamyschew (Campos-SEAT) und Darryl O'Young (ROAL-BMW), die ebenfalls in den Unfall verwickelt waren, steuerten die Box an.

"Ich weiß eigentlich gar nicht was passiert ist. Ich fuhr durch die erste Kurve, als sich vor mir einige Autos drehten. Ein Auto - ich glaube es war Charles - zog plötzlich nach rechts und ich konnte nicht mehr ausweichen", kommentierte O'Young den Startunfall. Da Trümmerteile auf der Strecke lagen, schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke. Bei der Bergung der Wracks tauchten jedoch ungewohnte Probleme auf. Der Traktor, der die Fahrzeuge aus der Schusslinie bringen sollten, ging kaputt.

Daraufhin sah sich die Rennleistung nacht der vierten Runde gezwungen, die rote Flagge zu schwenken. Nach dem Rennabbruch stoppten die Fahrer auf der Start- und Zielgeraden. Die Reihenfolge beim Abbruch lautete Muller vor Coronel und Michelisz, dahinter folgten Huff, Thompson, Gabriele Tarquini (Honda), Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet), Pepe Oriola (Tuenti-SEAT), James Nash (Bamboo-Chevrolet) und Tom Chilton (RML-Chevrolet).

Nach einer mehr als 20-minütigen Unterbrechung wurde das Rennen hinter dem Safety-Car neugestartet, eine Runde später ging das Führungsfahrzeug in die Box. Zu diesem Zeitpunkt waren noch neun Runden zu fahren. Da es nicht möglich war, das liegengebliebene Bergefahrzeug zu bergen, wurde in der ersten Kurve für die restliche Renndistanz gelb geschwenkt. Muller behielt beim Neustart die Führung, auch Coronel, Michelisz und Huff hielten ihre Positionen.

Muller setzte sich zunächst ein wenig ab, doch fünf Runden vor Rennende schloss Coronel die Lücke zum Führenden. Dem Niederländer gelang jedoch kein Angriff auf die Spitze. Dahinter kämpften zunächst Michelisz, Huff und Thompson um Platz drei, wobei Michelisz mehrere Angriffe von Weltmeister Huff abwehren konnte. Thompson konnte später das Tempo seiner direkten Konkurrenten nicht mehr mitgehen, fiel zurück und musste sich gegen Tarquini verteidigen, was ihm erfolgreich gelang.

Marc Basseng (Münnich-SEAT) verpasste als 14. WM-Punkte, sein Teamkollege und -chef Rene Münnich fuhr auf Position 18. Franz Engstler (Engstler-BMW) musste sein Auto nach neun Runden mit technischen Problemen in die Box steuern, nahm das Rennen aber wieder auf. Der Allgäuer kam mit zwei Runden Rückstand auf Position 19 ins Ziel.

News aus anderen Motorline-Channels:

WTCC: Moskau

- special features -

Weitere Artikel:

24 Nürburgring 2025: Galerie Tag 1

Große Galerie vom Adenau RaceDay am Nürburgring

Richtig stimmungsvoll war der traditionelle Auftakt zu dem eigentlichen Haupt-Event – dem weltweit bekannten Rennen durch die 25,378 Kilometer lange „Grüne Hölle“ der Nordschleife des Nürburgrings. Hier unsere große Galerie!

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

Le Mans 2025 – Tag 9

Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.

Le Mans 2025 – Tag 6

Jetzt wird es langsam ernst

Mittwoch in Le Mans – der Tag, an dem es erstmals für die Fahrer, Teams und Mechaniker-Crews real „um etwas geht“. Das dreistündige Freie Training am Nachmittag, gefolgt von den beiden halbstündigen Möglichkeiten – für die HyperCars und den „Rest“ getrennt – die rund 24 Stunden später anstehenden eigentlichen HyperPole Sessions zu simulieren, ermöglicht allen sich final vorzubereiten.

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.