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Ecclestone-Prozess wird eingestellt

Gegen Zahlung von 100 Millionen US-Dollar wird der Bestechungsprozess gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone vorzeitig beendet ...

Der Bestechungsprozess gegen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone ist vorzeitig eingestellt worden. Unter Vorsitz von Richter Peter Noll kam die fünfte Strafkammer des Landgerichts München I am Dienstag Vormittag zusammen. Dabei wurde über das auf dem Tisch liegende Angebot beraten, das zwischen der Staatsanwaltschaft und den Anwälten Ecclestones ausgehandelt worden ist.

Demnach sollte der Prozess gegen den 83jährigen Briten eingestellt werden, im Gegenzug würde er eine Zahlung von 100 Millionen US-Dollar (rund 75 Millionen Euro) vornehmen – genauso ist es nun gekommen. Das Gericht hat der Absprache zugestimmt, sofern Ecclestone den Betrag innerhalb von einer Woche bereitstellt. Der Brite gilt dann als nicht vorbestraft.

"Das ist kein Deal. Das hat mit Freikaufen nichts zu tun", betonte Ecclestones Anwalt Sven Thomas, bevor sich das Gericht am Vormittag zur Beratung zurückgezogen hatte. Ecclestone stand in München seit Ende April wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue vor Gericht.

Dem Formel-1-Zampano wurde vorgeworfen, im Jahr 2005 den damaligen BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky mit 44 Millionen US-Dollar bestochen zu haben, damit dieser sich für einen Verkauf der Formel-1-Anteile der Bank an CVC Capital Partners einsetzt. Ecclestone wiederum hatte erklärt, er sei von Gribkowsky erpresst worden. Während der 83jährige Brite auf freiem Fuß ist, wurde Gribkowsky bereits zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt.

Im Formel-1-Fahrerlager findet das vorzeitige Ende des Ecclestone-Prozesses Anklang. Nachdem der dreimalige Weltmeister Niki Lauda – inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Teams – bereits verlauten ließ, dass er Ecclestones im Raum stehenden Deal mit der Staatsanwaltschaft begrüße, sieht es Dieter Zetsche genauso.

"Ich begrüße es, wenn jemand, der vor Gericht freigesprochen wird, nicht ins Gefängnis muss und weiterarbeiten kann. Das gilt für Bernie Ecclestone, der große Verdienste um die Formel 1 hat, ganz besonders", so Zetsche gegenüber der Bild am Sonntag. Der Daimler-Vorstandschef ist überzeugt, dass Ecclestone trotz seines fortgeschrittenen Alters auch in Zukunft ganz Entscheidendes für die Formel 1 leisten könne.

Generell wird das Mercedes-Team angesichts des Vergleichs aufatmen: Bei einer rechtskräftigen Verurteilung Ecclestones wäre Daimler aufgrund seiner strikten Complianceregeln für Geschäftsbeziehungen in die Bredouille gekommen und hätte möglicherweise sogar über einen Formel-1-Ausstieg nachdenken müssen.

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