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GP2: Hungaroring

Sieg für Vandoorne

Stoffel Vandoorne gewinnt das Sprintrennen souverän vor den Streithähnen Jolyon Palmer und Felipe Nasr – Rene Binder punktelos auf Platz 14.

In Hockenheim war er schon zweimal nah dran, doch in Ungarn sollte es für Stoffel Vandoorne endlich zum zweiten Sieg der GP2-Saison reichen. Der ART-Pilot fuhr von der ersten Kurve bis ins Ziel souverän an der Spitze und ließ den dahinterfahrenden Jolyon Palmer (DAMS) und Felipe Nasr (Carlin) keine Chance. Für den Belgier war das Sprintrennen am Hungaroring eine ruhige Angelegenheit.

"Es fühlt sich großartig an", strahlt er auf dem Podium. "Es ist zwar nur das Sprintrennen, aber ohne unser Pech hätten wir bislang schon mehr Rennen gewinnen können." Im Ziel hatte Vandoorne 3,3 Sekunden Vorsprung auf Palmer, der sich erneut einen Zweikampf mit Meisterschaftsrivale Nasr lieferte, der allerdings diesmal nicht so lange dauerte. Schon in der Anfangsphase kam der entscheidende Move um Platz zwei, mit dem Nasr allerdings nicht einverstanden war.

Wie am Vortag beschwerte sich der Carlin-Pilot am Funk, dass ihn Palmer in Kurve 1 von der Strecke gedrückt hätte. Die Rennleitung untersuchte den Vorfall zwar, sprach aber keine Strafe aus. "Der Start war nicht gut, aber ich konnte mich schnell durchs Feld pflügen", berichtet Palmer im Anschluss und richtet die Worte an den Konkurrenten. "Felipe war dann der härteste Gegner, aber dann hat er wieder geheult."

"Ich habe nicht geheult, ich habe einfach ein besseres Fahren von ihm erwartet", kontert der Brasilianer die Aussagen des Briten. "Das Fahren muss fair sein. Ich habe ihm die Chance gegeben, mich zu überholen, aber wir müssen nun weitermachen. Wir werden bis zum Ende kämpfen." In einem spannungsarmen Rennen dürfte der Streit der beiden eines der Highlights gewesen sein.

Schon am Start, den nur 25 Piloten in Angriff nahmen, nachdem Sergio Canamasas nach seinem Unfall passen musste, ging es recht gesittet zu. Polesitter Nathanael Berthon (Lazarus) verlor seinen Platz sogleich an Vandoorne und Nasr und musste sich vor Daniel Abt (Hilmer) und Palmer einsortieren. Doch Palmer machte schon in den ersten Runden kurzen Prozess mit seinen Gegnern und überholte Abt und Berthon spielerisch.

Auch Nasr konnte dem Angriff des Briten schließlich nichts entgegensetzen (außer einem Funkspruch). Die Reihenfolge war fortan bis zum Ende des Rennens an der Spitze in Stein gemeißelt. Vorne fuhr Vandoorne unaufgeregt dem Sieg entgegen, dahinter blieben auch Palmer und Nasr auf ihren Positionen. Berthon, Abt und Vortagessieger Arthur Pic (Campos) holten auf den Rängen vier, fünf und sechs ebenfalls gute Punkte. Die letzten Zähler sicherten sich Conor Daly (Lazarus) und Adrian Quaife-Hobbs (Rapax).

Während es für den Kemptener Daniel Abt an diesem Wochenende endlich einmal richtig gut lief, hatten die anderen deutschsprachigen Piloten weniger Erfolg. Der Österreicher Rene Binder (Arden) musste von Rang 20 viel Boden gutmachen und wurde am Ende 14., einen Platz davor landete der Schweizer Simon Trummer (Rapax), obwohl er zwischenzeitlich in eine Kollision mit Binder-Teamkollege Andre Negrao verwickelt wurde, der bei dieser ausschied.

Für einige Kontroversen sorgte wieder einmal Stefano Coletti. Nachdem der Racing-Engineering-Pilot bereits gestern seinen zweiten Platz nachträglich verlor, stand er auch heute wieder im Fokus der Rennleitung. Nach einer Berührung beim Überholversuch an Negrao in Kurve 1 fasste der Monegasse eine Durchfahrtsstrafe auf, was er gar nicht einsah: "Die anderen machen die Tür zu, und ich bekomme eine Strafe. Wenn ich die Tür zumache, bekomme ich auch eine Strafe. Das ergibt keinen Sinn", beschwerte er sich am Funk.

Zuvor hatte Coletti bereits wild über seinen Kollegen Johnny Cecotto jun. geschimpft, der ihm in der Schikane keinen Platz gelassen hatte, woraufhin es zu einer Kollision kam: "Ich weiß echt nicht, was mit diesem Kerl nicht stimmt", lästerte Coletti im Anschluss. Vier Runden vor dem Ende stellte der Monegasse seinen Racing-Engineering-Boliden entnervt an der Box ab.

Von dem punktelosen Wochenende von Coletti und Cecotto profitiert Rennsieger Vandoorne, der sich in der Meisterschaft nun auf Rang drei schob. Allerdings fehlen dem Belgier bereits 40 Punkte auf Nasr und 83 Punkte auf Palmer. Doch Vandoorne will kämpfen: "Hoffentlich können wir jetzt das Momentum behalten. Ich verstehe jetzt, wie man die Reifen fahren muss und das Auto ist fantastisch. Ich freue mich schon auf mein Heimrennen in Spa." Das findet in vier Wochen in den belgischen Ardennen statt - genug Zeit für einige Piloten, um das Gemüt ein wenig abzukühlen.

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