
WEC: News | 21.01.2015
Gewichtsprobleme in der WEC
Alexander Wurz glaubt, dass Talent dank der neuen WEC-Regeln 2015 wieder die wichtigste Rolle spielt - Gewicht war bei den Prototypen zuletzt allentscheidend.
Die Regelhüter der Langstrecken-WM (WEC) haben auf die Gewichtsproblematik in der LMP1-Klasse reagiert und damit für Erleichterung bei Alexander Wurz gesorgt. Der Toyota-Pilot, 1,87 Meter groß und 79 Kilogramm schwer, glaubt an mehr Fairness im Wettbewerb, schließlich war seine Statur zuletzt ein Handicap. "Es ist wie ein Marathon mit einem Rucksack", klagt Wurz im Gespräch mit Autosport über Nachteile, die ein größerer und damit automatisch schwerere Pilot erfährt.
Die neue Generation der Hybrid-Prototypen habe dafür gesorgt, dass die Sache an Relevanz gewonnen hat: "Mit den Beschränkungen, wie viel Energie pro Runde verwendet werden darf und wie breit die Reifen sein dürfen, ist Gewicht zu einem so großen Faktor geworden", beschreibt Wurz und sieht den Punkt gekommen, an dem das Können am Volant ausgebremst wird: "Etwas, was man als Fahrer nicht kompensieren kann. Gesetze der Physik lassen sich eben einfach nicht überwinden."
Die Quintessenz: Gibt es eine bestimmte Energiemenge, die verfügbar ist, kann ein schwererer Fahrer nicht die gleiche Rundenzeit setzen wie ein leichterer, wenn beide am Anschlag fahren. Das ist in puncto Seelenheil besonders bitter für die Aktiven, wenn innerhalb der Pilotencrew für ein Auto massive Gewichtsunterschiede bestehen. Im Fall Wurz zum Beispiel zu Kazuki Nakajima, der 17 Kilogramm weniger auf die Waage bringt.
Doch so weit gehen die WEC-Regeln für die Saison 2015 nicht. Die FIA und der ACO haben sich auf eine Art Angleichung eingelassen. Dabei nimmt man keinen individuellen Ausgleich vor, sondern versucht die kompletten Fahrzeugbesatzungen auf ähnliches Niveau zu bringen. Künftig geht man beim Zielgewicht von einem durchschnittlich 80 Kilogramm schweren Fahrer aus.
Wenn ein Duo oder Trio in einem Fahrzeug im Schnitt leichter ist, muss das Fahrzeuggewicht um die Differenz zu 80 Kilogramm per Ballast aufgestockt werden . Trotzdem ist Wurz mit der Lösung zufrieden: "Es stellt sicher, dass sich Talent durchsetzt und nicht immer der leichteste Fahrer gewinnt."