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Formel-1-Test: Jerez

Auch Vettel zollt Respekt

Die sagenhaften 157 Runden von Nico Rosberg am Sonntag in Jerez ringen der Konkurrenz Respekt ab, komplett überrascht ist man aber nicht.

Zwar holte sich Sebastian Vettel bei seinem ersten Einsatz im Ferrari SF15-T auf Anhieb die Tagesbestzeit, der eigentliche Gewinner des Testauftakts in Jerez de la Frontera aber war Mercedes. Vize-Weltmeister Nico Rosberg brummte dem neuen Silberpfeil vom Typ F1 W06 Hybrid sage und schreibe 157 Runden auf. Das entspricht einer Distanz von mehr als zwei kompletten Rennen, und das - den kurzen Shakedown am Donnerstag in Silverstone einmal außen vor gelassen - am ersten Streckentag.

"Es war ein guter Tag. Ich bin so viele Kilometer wie geplant gefahren, und nur so erkennt man Probleme. Das Gute ist: Wir haben keine großen Probleme entdeckt", zeigt sich Rosberg nach dem für die Silberpfeile absolut gelungenen Auftakt ins neue Rennjahr zufrieden.

Im Lager der Konkurrenz ist man vom Dauerläufer F1 W06 alles andere als verwundert. "Keine wirkliche Überraschung", bemerkt Red-Bull-Racing-Pilot Daniel Ricciardo und führt an: "Man weiß ja, dass sie schon im vergangenen Jahr ein eindrucksvolles Paket hatten. Das können sie in diesem Jahr noch verfeinern. So gesehen ist ihre Performance keine Überraschung, vor allem nicht ihre Zuverlässigkeit. Für den ersten Tag sind das aber schon sehr viele Runden." Der Australier schaffte mit dem neuen RB11 am Sonntag nur 35 Umläufe.

Auch Ron Dennis ist "überhaupt nicht überrascht", dass der neue Silberpfeil auf Anhieb mehr als 150 Umläufe zurückgelegt hat. "Nach einer so dominanten Saison, war das im Grunde zu erwarten. Sie konnten ihr ohnehin schon starkes Paket konsequent weiterentwickeln", sagt der McLaren-Boss, dessen eigener Rennstall mit dem neuen Motorenpartner Honda vor einer großen Aufgabe steht.

"Wie in jedem anderen Sport, so gilt auch in der Formel 1: Wenn du jemanden einholen willst, musst du schneller sein. In der Formel 1 heißt das, schneller entwickeln. Das birgt natürlich Risiken", sagt Dennis. Die Auswirkungen dieser Risiken muss McLaren-Honda derzeit schmerzlich erfahren. Fernando Alonso schaffte am Sonntag mit dem MP4-30 ganze sechs Runden und hält fest: "Das Team, das im vergangenen Jahr alles dominiert hat und fast alle Rennen gewonnen hat, war heute wieder schnell und hat 150 Runden zurückgelegt."

"Für sie ist es mit Sicherheit etwas einfacher als für uns. Wir haben eine neue Power-Unit und ein extremes Design beim Auto, aber ich denke nicht, dass Mercedes in diesem Jahr so viele Rennen gewinnen wird. Sie sind der Favorit, aber die anderen Teams sind besser vorbereitet als im vergangenen Jahr", ist Alonso überzeugt.

Als da wären beispielsweise Ferrari, die sich mit Vettel im Cockpit die erste Testbestzeit des Jahres gutschreiben lassen durften. Mit seinen 60 Runden lag aber auch der Neuzugang im Team der Roten deutlich hinter dem Rosberg-Pensum zurück.

"150 Runden fahren zu können, zeigt, dass sie mit einem sehr zuverlässigen Auto beginnen. Hoffentlich ist es nicht so schnell wie im vergangenen Jahr. Ich denke, das ist die Hoffnung von allen. Man muss es aber einfach anerkennen, das Mercedes im vergangenen Jahr einen sehr guten Job gemacht hat", so Vettel.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene stimmt zu. "Ich muss sagen 'Gut gemacht' Sebastian, aber wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass unsere Gegner, insbesondere Mercedes, nicht unterschätzt werden dürfen", so der neue Boss der Scuderia nach dem ersten von insgesamt zwölf Testtagen im Vorfeld des Saisonauftakts.

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