
Formel 3-EM: Monza | 01.06.2015
Schlechte Fahrweise sorgt für Rennabbruch
Renndirektor greift durch: Nach der spektakulären Unfallserie in Monza sieht die Rennleitung sich gezwungen, das dritte Rennen abzusagen. Auch Stefano Domenicali verärgert. PLUS: Videos der Crashs.
Sonntagsrennen der Formel-3-EM. Erneut geht Felix Rosenqvist als Sieger hervor, erneut gab es nur halbe Punkte, denn Renndirektor Nils Wittich, der Sven Stoppe ablöste, da dieser jetzt in der DTM tätig ist, sah sich gezwungen, den dritten Lauf in Monza am Sonntag abzubrechen. Ausschlaggebend war laut Informationen von Autosport.com die Fahrweise der Piloten. Stefano Domenicali, Vorsitzender der FIA-Monoposto-Kommission, war nicht bei der Veranstaltung zugegen, ließ die Beteiligten allerdings wissen, dass ihn die Vorkommnisse auf der Strecke verärgert hätten.
Samstagnacht trommelte Wittich Teammanager und Fahrer zu einem Krisentreffen zusammen, um den Beteiligten klarzumachen, was am Sonntag passieren würde, wenn sich nichts grundlegendes ändere. So seien die Fahrer darüber informiert worden, dass ein derartiges Verhalten nicht das sei, was sich die Verantwortlichen unter einer Repräsentation der Serie vorstellten.
Nach den Unfällen vom Samstagrennen erklärte Wittich den Piloten, dass im Falle eines schweren Unfalls, der durch schlechte Fahrweise zustande käme, die Veranstaltung bis 75 Prozent der Renndistanz unter Safety-Car-Bedingungen fortgesetzt würde - jene Distanzmarke, ab der von volle Punkte statt halbe Punkte vergeben werden. Jedoch löste ein Crash durch Ryan Tveter bereits recht früh ein erstes Safety-Car aus. Kurze Zeit später landete Mikkel Jensen im Kies, der damit eine zweite Gelbphase verursachte. So sei es unmöglich gewesen, unter Gelb die 75-Prozent-Marke zu erreichen, denn in der Formel-3-EM ist eine Maximalrenndauer von 35 Minuten vorgesehen.
"Dabei sei der erste Zwischenfall noch kein Problem gewesen, aber als das zweite Safety-Car dadurch ausgelöst wurde, dass gleich zwei Piloten die Strecke in der Parabolica verließen, um sich einen Vorteil zu verschaffen: "Ich habe mich mit den Stewards unterhalten und sie sagten, dass der Rennabbruch die einzige Möglichkeit wäre, mit er Sache umzugehen. Man konnte sehen, wie sie sich auf der Strecke anschoben und abseits der Strecke überholt haben." Dennoch ist Wittich der Ansicht, dass der Hochgeschwindigkeitscharakter Monzas eigentlich kein Problem darstelle, sofern die Fahrer diesen respektieren: "Die Fahrer sollten in dieser Klasse in der Lage sein, mit einer Strecke wie dieser umzugehen."