
Formel 1: News | 06.11.2016
Melbourne kostet 61 Steuermillionen
Neue Munition für Kritiker der Formel 1: Der Grand Prix von Australien wird zu zwei Dritteln aus öffentlichen Geldern finanziert.
Die Austragung des Grand Prix von Australien wird die dortigen Steuerzahler im kommenden Jahr 61 Millionen australische Dollar (rund 42,2 Millionen Euro) kosten. Zeitungsberichten zufolge muss die öffentlichen Hand somit zwei Drittel der Gesamtkosten für den Formel-1-Saisonauftakt stemmen, wie aus Regierungsdokumenten hervorgeht – ein Umstand, der zuletzt für Missstimmung in Melbourne sorgte und kurzzeitig sogar die Zukunft des Rennens fraglich erschienen ließ.
Der Besuch der selbsternannte "Königsklasse des Motorsports" ist demnach alles andere als eine profitable Angelegenheit. Obwohl die Ausgaben 2016 um sechs Prozent gesenkt wurden, bleibt nach der Veranstaltung nicht mehr Geld in der Kasse – schließlich haben die Organisatoren bereits angekündigt, dass die Einnahmen im gleichen Maße schrumpfen würden. Das bedeutet, dass die Angelegenheit aller Sparbekundungen zum Trotze praktisch genauso teuer war wie 2015, und die Kritiker nicht so schnell verstummen werden.
Finanziell ist das Rennen im Albert Park auch insgesamt keinesfalls gesund. Wie der Guardian vor kurzem berichtete, unterstützte der Bundesstaat Victoria die Veranstalter seit 2011 mit umgerechnet 180 Millionen Euro. Melbourne, das bis 2023 an Bernie Ecclestones FOM gebunden ist, rechtfertigt die Investitionen mit dem Werbewert des Rennens und verteidigte den Zuschlag gegenüber Sydney. Mit den Grands Prix in Großbritannien und Österreich kommen derzeit nur zwei Veranstaltungen ohne offizielle staatliche Subventionen aus.