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GP2: Abu Dhabi

Gasly feiert eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg

Pierre Gasly gewinnt das Hauptrennen der GP2 in Abu Dhabi und ist damit auf Titelkurs - Giovinazzi nur Fünfter - Brandgefährliche Szene in der Boxengasse!

Die Vorzeichen im Titelkampf in der GP2-Serie 2016 haben sich im Hauptrennen in Abu Dhabi endgültig geändert: Pierre Gasly hat mit einem Sieg eine Vorentscheidung in der Meisterschaft zu seinen Gunsten herbeigeführt. Der Prema-Pilot gewann auf dem Yas Marina Circuit überlegen vor Nobuharu Matsushita (ART). Sein Konkurrent Antonio Giovinazzi musste im Rennen für sein schwaches Qualifying bezahlen und konnte sich nicht in Szene setzen. Mit Platz fünf hat er den Titel voraussichtlich verspielt.

Gasly machte schon beim Start klar, dass er keine Lust auf Spielerein hat: Er stürmte davon und ließ seinen Gegnern nicht den Hauch einer Chance. Zu seinem Glück kam Sergei Sirotkin mit dem Supersoft-Reifen überhaupt nicht zurecht und wurde dadurch in einen Kampf mit Matsushita verwickelt, der auf mittelharten Reifen gestartet war. Der Kampf kostete beide ART-Piloten viel Zeit, während Gasly sich absetzte. Rückblickend betrachtet hat dieser Kampf womöglich den Japaner am Sieg gehindert.

Nach sechs Runden kamen die ersten Fahrer angeführt von Gasly an die Box, um den Supersoft gegen den Medium-Reifen zu tauschen. Giovinazzi war ebenfalls auf dem superweichen Reifen gestartet, musste aber Gasly den Vortritt an der Box lassen. So musste er eine weitere Runde mit dem völlig abgefahrenen Reifen zurücklegen, der bereits nach sechs Runden drei Sekunden langsamer war. Das kostete den Italiener weitere wertvolle Zeit und Positionen, bis er die alten Schlappen endlich loswurde.

Giovinazzi vereitelt vorzeitige Entscheidung

Matsushita führte über weite Strecken das Rennen an und lieferte sich ein Fernduell mit Gasly, der den Vorsprung langsam abknabberte. Nach Matsushitas Boxenstopp wenige Runden vor Schluss war der Franzose wieder an der Spitze und fuhr den Sieg sicher nach Hause. "Ein super Job vom Team!", jubelt der Red-Bull-Junior. "Das Auto war perfekt, ich habe mich sehr wohl gefühlt. Die Strategie war großartig, der Boxenstopp fantastisch. Ich bin überglücklich."

Zwischenzeitlich bestand sogar die Chance, dass er den Titel vorzeitig klar macht, da es im Sprintrennen am Sonntag weniger Punkte gibt. Doch Giovinazzi hielt zumindest die Entscheidung offen, indem er als Sechster über den Zielstrich fuhr, jedoch auf Rang fünf gewertet wurde, weil Norman Nato (Racing Engineering) eine Fünf-Sekunden-Strafe für zu schnelles Fahren in der Boxengasse erhielt. In der Meisterschaft hat Gasly jetzt zwölf Punkte Vorsprung vor giovinazzi bei noch 17 zu vergebenen Punkten (15 für den Sieg, zwei für die schnellste Runde).

Matsushita sicherte sich den zweiten Platz mit 6,7 Sekunden Rückstand und die Zusatzpunkte für die schnellste Runde. Im Kampf der Russen behielt Artjom Markelow (Russian Time) die Nase gegenüber Sirotkin vorn, der das Podium verpasste. Hinter Giovinazzi und Nato holten Johnny Cecotto jun. (Rapax; sitzt auch hier anstelle von Arthur Pic im Auto), Alex Lynn, Nicholas Latifi (beide DAMS) und Raffaele Marciello (Russian Time) die letzten Punkte.



Blitzreaktion von Marciello rettet Mechaniker

Letzterer stand im Mittelpunkt einer haarsträubenden Szene in der Boxengasse kurz vor Schluss: Als Marciello und Luca Ghiotto gleichzeitig stoppten, rollte der Trident-Truppe der linke Hinterreifen in die Fast Lane der Boxengasse. Ein Mechaniker sprang auf, um den Reifen einzufangen, als Marciello gerade von seinem Boxenplatz losfuhr. Nur mit einer sofortigen Notbremsung konnte der Italiener eine Katastrophe verhindern. Ghiotto fiel durch den Vorfall aus den Punkterängen heraus und steht wenig überraschend noch unter Beobachtung für den Vorfall.

Das Hauptrennen startet am Sonntag um 11:20 Uhr MEZ. Gasly wird von der achten Position starten müssen. Ein fünfter Platz reicht zu Titelgewinn ungeachtet dessen, was Giovinazzi macht. Sollte der Rookie die schnellste Runde verpassen, reicht Gasly ein sechster Rang. Die mittelharten Reifen mögen bei Flutlicht lange gehalten haben, doch beim deutlich wärmeren Rennen unter Tageslicht werden die Fahrer wesentlich besser auf ihre Pneus achten müssen.

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