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Motorrad-WM: Mugello

Rossi schnappt sich die Pole-Position

Italien bebt: Beim Qualifying der MotoGP in Mugello erobert Valentino Rossi die beste Startposition knapp vor Vinales und einem enttäuschten Iannone.

Foto: MotoGP

Valentino Rossi holt sich mit einer Rundenzeit von 1:46.504 Minuten knapp die Pole-Position für den Italien-Grand-Prix der MotoGP in Mugello. Hinter dem Rekordchampion reihen sich Maverick Vinales, nur um 0,094 Sekunden geschlagen, und Andrea Iannone ein.

Der "Doktor", der sich im ersten Versuch noch zurückgehalten hat und sich zwischenzeitlich nur auf dem zehnten Platz wiederfand, konnte gegen Ende des Q2 eine fehlerfreie Runde in den italienischen Asphalt zaubern und bescherte den tausenden Rossi-Fans an der Strecke ein großes Fest.

Der Italiener weiß um die große Leidenschaft seiner Anhänger und freut sich nach seiner Pole-Runde: "Das ist sehr speziell, weil die Atmosphäre hier mit den Fans unglaublich ist. Hier vorne zu stehen, ist sehr wichtig." In den vergangenen Jahren habe er im Zeittraining Probleme gehabt, daher ist er über dieses Resultat "sehr glücklich". Auch im morgigen Rennen über 23 Runden sollte er mit seiner Yamaha mitkämpfen können: "Für morgen sollten wir eine gute Pace haben." Es ist die zweite Pole-Position in dieser Saison für den Yamaha-Piloten, die insgesamt 53. in seiner MotoGP-Karriere.

Die Bestmarke der Rennlegende wurde in den letzten Sekunden vor Ablauf der Zeit noch von seinem zukünftigen Teamkollegen Maverick Vinales ernsthaft gefährdet. Der 21-Jährige muss sich schlussendlich knapp geschlagen geben (1:46.598 Minuten; +0,094 Sekunden), jedoch ist er mit der Leistung seiner Suzuki heute sehr zufrieden. Im Interview nach dem Qualifying meint der Youngster: "Wir haben 100 Prozent gepusht. Mehr ging nicht, ich habe alles aus der Suzuki rausgeholt."

Das Ergebnis ist vor allem beachtlich, da er auch den bisherigen Überflieger des Wochenendes, Andrea Iannone auf dessen Ducati, um 0,009 Sekunden abhängen konnte. Auch im Teamduell gegen Aleix Espargaro (Sechster mit einer 1:47.186 Minuten; +0,682 Sekunden) behält er klar die Oberhand. "Ich bin froh für das Team, weil sie wirklich hart gearbeitet haben. Wir werden morgen alles probieren", so der Suzuki-Pilot.

Die Ducatis konnten ihren Topspeed-Vorteil auf den Geraden nicht ausspielen. Andrea Iannone, der sowohl am Freitag die Bestzeit fuhr, als auch am Samstagvormittag Schnellster war, musste sich am Ende mit dem dritten Startplatz begnügen. Er konnte seine früh gesetzte Zeit von 1:46.607 Minuten (+0,103 Sekunden Rückstand auf Rossi) nicht mehr übertreffen. Noch im ersten Versuch spielte er sich im Windschatten von Jorge Lorenzo und auch seine endgültige Zeit fuhr er mit Schützenhilfe des aktuellen Weltmeisters.

Lorenzo und Marquez nur in der zweiten Reihe

"Ich bin sehr glücklich, weil ich über das ganze Wochenende vorne war. Das ist sehr wichtig für das Team und mich", erklärt Iannone. Enttäuscht dürfte der zukünftige Suzuki-Pilot trotzdem sein. "Vergangenes Jahr war es etwas besser, weil wir auf der Pole standen, aber ich habe das Maximum probiert. Im vierten Training haben wir eine gute Pace für das Rennen gezeigt. Es wird ein enger Kampf mit Maverick, Vale und Jorge", glaubt der "Maniac".

Auf der vierten Position eröffnet Marc Marquez auf der Honda die zweite Startreihe. Der Spanier konnte zu keinem Zeitpunkt mit der Spitze mithalten und platziert sich somit mit einer 1:46.759 Minuten rund 0,3 Sekunden hinter Rossi in Lauerposition. Erst danach kommt Jorge Lorenzo. Dem Mallorquiner fehlen fast 0,4 Sekunden auf seinen Teamkollegen. Auffallend war, dass der baldige Ducati-Fahrer einen dritten Versuch knapp vor Ablauf der Zeit mit einem neuen Hinterreifen bestritt, was aber keine Verbesserung brachte.

Aleix Espargaro konnte sich nach dem zweiten Platz in Q1 noch auf den sechsten Rang kämpfen und wird somit morgen im Rennen neben den beiden Weltmeistern aus der zweiten Startreihe losfahren. Dani Pedrosa konnte seine Honda nur auf den siebten Startplatz stellen (1:47.218 Minuten; +0,714 Sekunden), ihm fehlten bereits auf Marquez fast eine halbe Sekunde.

Stürze von Pol Espargaro und Crutchlow in Q1

Bradley Smith landete auf dem achten Platz (+0,743 Sekunden), Danilo Petrucci wurde Neunter (+0,757 Sekunden) noch vor seinem Teamkollegen Scott Redding (+0,855 Sekunden), der durch seine Bestmarke in Q1 ins Q2 aufstieg. Wildcard-Pilot Michele Pirro konnte seine gute Form im Qualifying nicht zeigen und wurde mit der dritten Desmosedici nur Elfter (+0,857 Sekunden) vor Yonny Hernandez (+0,932 Sekunden).

In Q1 kämpften neben Redding und Aleix Espargaro noch Cal Crutchlow, Andrea Dovizioso und auch Pol Espargaro um den Aufstieg. Nachdem zuerst Pol Espargaro verunfallte und danach auch noch Cal Crutchlow abflog, sicherten sich Redding auf der Ducati und Aleix Espargaro auf der Suzuki eben den Einzug in das Q2. Andrea Dovizioso kommt auf seiner Werksducati nur auf den dritten Platz und wird daher am Sonntag als 13. starten. Schon am Freitag hatte er Probleme, mit seinem Teamkollegen Iannone mitzuhalten - ihn plagten Nackenschmerzen.

Stefan Bradl konnte sich hinter seinem Teamkollegen Alvaro Bautista nur auf der 20. Position einreihen. Ihm fehlten 1,760 Sekunden auf Redding in Q1. Tito Rabat hat am Qualifying als einziger Pilot nicht teilgenommen, er brach sich bei seinem Sturz im dritten Freien Training das Schlüsselbein, daher wird er am Wochenende auch nicht mehr fahren.

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