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Motorrad-WM: Barcelona

Dani Pedrosa deklassiert Konkurrenz

Dani Pedrosa holt überlegen die Pole-Position in Barcelona - Marc Marquez crasht am Samstag viermal - Valentino Rossi nur auf dem 13. Startplatz.

Fotos: Michelin

Den erbitterten Kampf um die Pole-Position auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya konnte Honda-Pilot Dani Pedrosa am Samstag im heißen Spanien für sich entscheiden. Überraschend stark präsentierte sich auch Jorge Lorenzo, der zum ersten Mal auf der Desmosedici in der ersten Startreihe stehen wird. Danilo Petrucci konnte seine aktuell gute Form seit dem Mugello-Podium bestätigen und stellte seine 2017er-Ducati auf Startplatz drei. Die Verlierer der Zeitenjagd: Marc Marquez crashte gleich zweimal und Valentino Rossi schaffte nicht einmal den Einzug in Q2.

"Ich bin heute sehr glücklich", strahlt Pedrosa. "Normalerweise habe ich im Qualifying immer Schwierigkeiten. Jetzt auf der Pole zu stehen, ist wirklich toll." Die Abstimmung und das Reifenmanagement haben bei den hohen Temperaturen gut funktioniert, bestätigt er. Man sei gut auf das Rennen vorbereitet, denn Pedrosa weiß: "Vor allem die Haltbarkeit der Reifen wird entscheidend sein. Darauf haben wir uns fokussiert. Die zweite Pole in diesem Jahr, das ist super!" Schon bei seinem Triumph in Jerez konnte er sich den ersten Startplatz sichern, es ist die insgesamt 30. Pole für den Spanier.

Bereits im ersten Qualifying-Durchgang mussten hochkarätige Piloten, wie Valentino Rossi, Maverick Vinales, die Tech-3-Rookies Jonas Folger und Johann Zarco oder auch Cal Crutchlow, auf die Strecke gehen. Da das Layout über Nacht leicht verändert wurde (und nun wieder die 2016er-Variante der letzten Schikane gefahren wird), zählten nur die Zeiten des dritten Trainings am Samstagvormittag für den direkten Einzug in Q2. Vor allem die Yamahas kamen mit der Strecke in Montmelo dabei nicht zurecht.

Positiv trat Folger der Yamaha-Schwäche in Katalonien entgegen und sicherte sich mit der schnellsten Zeit in Q1 auch das Ticket für das Pole-Shootout. Zweiter wurde ein ratloser Vinales, der seinen Teamkollegen Rossi um 0,040 Sekunden auf Abstand halten konnte. Dem "Doktor" gelang keine schnelle Runde mehr nach einem etwas kuriosen Ausritt in Kurve 1. Beide Werkspiloten wurden von Grip-Problemen geplagt, die sich schon am Freitag abzeichneten. Der Vorjahressieger startet demnach nur von Platz 13. Überraschend negativ verlief der Samstag auch für Zarco, der mit nur einem Versuch auf Startplatz 14 landete.

Marquez crasht zweimal im Qualifying - Lorenzo zeigt auf

In Q2 ging Weltmeister Marc Marquez voll auf Angriff, nachdem er schon zweimal im dritten und vierten Training zu Boden ging. Er testete schon auf seiner ersten fliegenden Runde die Grenzen mit der Honda aus und schlitterte daher in Kurve 3 ins Kiesbett. Der 24-Jährige konnte sich zwar an die Box retten, da er sein erstes Bike jedoch bereits beschädigt hatte, musste er mit der Unfallmaschine weiterfahren. Er setzte eine Zeit von 1:44.320 Minuten, bevor er in Kurve 5 erneut verunfallte. Sein Fazit: Vier Stürze an einem Tag, trotzdem noch Rang vier mit einer halben Sekunde Rückstand auf den eigenen Teamkollegen.

Besser verlief die Session für Dani Pedrosa, der im vierten Training aufgezeigt hatte und zwischenzeitlich die zweitschnellste Zeit markierte. Drei Minuten vor Quali-Ende packte der 31-Jährige den Hammer aus: Mit einer 1:43.870 Minuten, die erste Zeit an diesem Wochenende unter der 44er-Marke, distanzierte er die Konkurrenz klar und deutlich. Weder die Ducatis, noch ein schwächelnder Vinales konnten etwas dagegensetzen.

"Wir hatten heute diese Explosivität, die es braucht und die uns bei anderen Rennen gefehlt hat", freut sich der zweitplatzierte Jorge Lorenzo. Er hatte bis kurz vor Session-Ende noch die Führung inne, musste sich schließlich um 0,331 Sekunden geschlagen geben. "Ich stehe endlich zum ersten Mal in meinem Leben mit der Ducati in der ersten Reihe, daher bin ich sehr glücklich. In Jerez der erste Podestplatz, in Mugello in Führung und hier in der ersten Reihe, also hoffentlich können wir morgen auch um das Podium mitkämpfen", ist sein Ziel klar.

Ganze 19 Tausendstelsekunden fehlten Danilo Petrucci auf seinen Werkskollegen. Nach dem sensationellen Podium in Mugello der nächste Erfolg für den 26-Jährigen, denn er steht zum ersten Mal in Reihe eins. "Es ist so heiß", flucht der glückliche Italiener. "Morgen wird es sehr schwierig werden. Vor allem weil der Reifenverschleiß sehr hoch sein wird", bestätigt er Pedrosas Aussage. "Mir gelang eine gute Runde, ich ging nur in ein, zwei Kurven etwas weit. Das war eine gute Rundenzeit. Hoffentlich sind morgen die Top 5 möglich. Das Podium zu erreichen, wird sehr schwierig werden", glaubt der Pramac-Pilot.

Folger rettet Ehre von Yamaha - Startverzicht von Smith?

Gut hielten sich die Außenseiter Aleix Espargaro auf der Aprilia und Hector Barbera auf der Kundenducati. Sie belegten die Plätze fünf und sechs, noch vor Mugello-Sieger Andrea Dovizioso. Jonas Folger rettete mit dem achten Platz noch die Ehre von Yamaha, er war um 0,020 Sekunden schneller als WM-Leader Vinales. Alvaro Bautista komplettiert die Top 10.

Noch ein Blick in die letzte Reihe: Sylvain Guintoli fühlte sich nach den Trainings auf der Suzuki nicht wohl, daher nahm der Suzuki-Ersatzmann nicht am Qualifying teil. Auch KTM-Pilot Bradley Smith saß am Samstag nicht mehr auf seinem Bike, nachdem er sich bei einem Crash im vierten Freien Training den kleinen Finger verletzt hatte. Er wird voraussichtlich auch am Rennen am Sonntag nicht teilnehmen können. Cal Crutchlow überstand einen Abflug in Q1 unbeschadet.

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