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Formel 1: Interview

Brawn: "Ferrari braucht dringend Sieg"

Ross Brawn glaubt, dass die Scuderia die Sommerpause gut gebrauchen kann. In Ungarn war sie mit einer Minute Rückstand chancenlos.

Beim letzten Grand Prix vor der Sommerpause kassierte Ferrari in Ungarn eine sportliche Ohrfeige. Dabei haben weniger die Positionen drei und vier wehgetan, vielmehr war es der Rückstand auf Rennsieger Lewis Hamilton, der im Ziel für Sebastian Vettel und Charles Leclerc bei mehr als einer Minute lag. Da kam die nunmehrige mehrwöchige Pause genau richtig.

Das sagt zumindest Ross Brawn, heute Sportchef der Formel-1-WM, der seit den 90er Jahren viele Jahre für Ferrari gearbeitet hat. "Wegen der Streckencharakteristik war bereits klar, dass dieses Rennen nicht zu Ferraris Auto passen würde", so der Brite. Das Ausmaß der Pleite sei jedoch auch für ihn überraschend gewesen.

"Die Zeiten im dritten Sektor, wo es um maximalen Abtrieb geht, sprechen Bände", erklärt er. Im Qualifying lag die schnellste Ferrari-Zeit im Schlusssektor bei 21,360 Sekunden. Zum Vergleich lagen die Bestwerte von Mercedes und RB Racing bei 21,053 bzw. 21,021 Sekunden. Beide waren also alleine in diesem Abschnitt über drei Zehntel schneller.

"Die Sommerpause kommt für Ferrari wohl genau zum richtigen Zeitpunkt", sagt Brawn und erklärt: "Ich weiß sehr gut, welcher Druck sich aufbauen kann, wenn die Dinge nicht gut laufen. Es wird nicht schaden, einmal durchzuatmen und die Batterien aufzuladen." Nach der Pause habe Ferrari in Spa und Monza zwei gute Chancen zurückzuschlagen.

Auf dem Papier passen beide Kurse deutlich besser zum SF90 als der Hungaroring. "Ferrari braucht dringend einen Sieg", erklärt Brawn, "nicht so sehr für die Ansprüche in der Meisterschaft, aber für die Moral, und um zu beweisen, dass man das Potenzial hat, ein Titelanwärter zu sein."

Das müsse für Ferrari immer das Ziel sein. 2019 konnte man diesem Anspruch bislang allerdings nicht gerecht werden.

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