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Formel 2: Monaco

F2: Fragwürdiges Ergebnis

Nach einer Rotphase, die einem Unfall von Mick Schumacher geschuldet war, haben acht Autos plötzlich eine Runde Vorsprung.

Das Rennergebnis der Formel 2 dürfte noch etwas auf sich warten lassen: Nachdem Mick Schumacher im Hauptrennen der Nachwuchsserie der Formel 1 Tatiana Calderon in der Rascasse umgedreht hatte, beging die Rennleitung in der anschließenden Rotphase einen fatalen Fehler. Es war das erste chaotischere Rennen ohne Charlie Whiting.

Als die Strecke gesperrt war, hatten die ersten acht Fahrzeuge die Unfallstelle bereits passiert und sortierten sich mit knapp einer Runde Vorsprung am Ende des Staus ein. Wahrscheinlich aus praktikablen Gründen entschloss sich die Rennleitung, diese Fahrzeuge in der Boxengasse einfach vor allen wieder einzusortieren, statt alle anderen eine Runde fahren zu lassen, wie es das FIA-Regelwerk eigentlich vorsieht.

Das mag praktisch gewesen sein, jedoch hat der Rennleiter die Rechnung wohl ohne den Transponder gemacht: In der automatischen Zeitnahme hatten nun jene acht Fahrzeuge eine Runde Vorsprung auf alle anderen.

Normalerweise dürften sich hinter einem Safety-Car jene Fahrzeuge zurückrunden, aber das geschah nicht. Scheinbar hatte niemand den Fehler bemerkt.

Als der Fehler auffiel, war das Rennen bereits neu gestartet und er ließ sich nicht mehr beheben. Zwei der acht bevorteilten Fahrzeuge schieden noch aus oder fielen weit zurück, so blieben sechs Privilegierte übrig.

Nun herrscht absolute Konfusion, auch über das Reverse Grid für das Sprintrennen. Nicht einmal ein FIA-Sprecher konnte auf Anfrage sagen, wie man mit dem Ergebnis verfährt. Auch auf den Social-Media-Kanälen der Formel 2 wird das Problem derzeit totgeschwiegen. Es gab lediglich eine Message im Rennen, dass die Abläufe während des Abbruchs nach dem Rennen untersucht werden.

Informationen zufolge wurden die Fahrer, die im Timing einen Rundenrückstand aufwiesen, nicht darüber informiert und kämpften daher mit den anderen Piloten wie gewohnt um ihre Position, selbst wenn sie laut Timing eine Runde Rückstand hatten.

Hart ins Gericht mit der Handhabung dieser Sache geht Formel-1-Experte Anthony Davidson: "Warum sind die alle überrundet? Ich verstehe das nicht. Sie bestrafen alle, die gut gepokert haben, mit einer Runde. Das ist für mich ein Rätsel."

Er vergleicht den Abbruch mit einer Safety-Car-Phase, bei der die Boxengasse geschlossen wird: "Wenn ein Safety-Car auf die Strecke kommt, dann ist das eben das Risiko, das du eingehst. Du pokerst mit dem frühen Boxenstopp, in der Hoffnung auf ein Safety-Car. Damit es das Feld wieder zusammenholt und den Nachteil deines Boxenstopps auslöscht. Das ist in Monaco halt so."

Er verstehe, dass Mick Schumacher eine Runde abgezogen werde, weil er den Unfall ausgelöst hat (zu diesem Zeitpunkt waren die Strafen gegen den Prema-Piloten noch nicht ausgesprochen). "Aber ich verstehe beim besten Willen nicht, warum auch die anderen Autos, die sich an die Regeln gehalten haben, plötzlich eine Runde hinten sein sollen."

Auch von den Fahrern kommt Kritik. "Wir wussten bis zum 5-Minuten-Sigal nicht einmal, ob wir überhaupt neu starten würden", sagt Luca Ghiotto, der im Rennen Zweiter wurde. "Das war eine ziemlich seltsame Situation für alle von uns."

Das Resultat ließe sich reparieren, indem man den ersten sechs Fahrern an der Spitze eine Runde abziehen würde. Allerdings ist derzeit unklar, auf Basis welcher Regel man diesen Schritt anwenden sollte. Das würde Guanyu Zhou (Virtuosi) hart treffen, der aktuell im Resultat Sechster ist, aber bis auf Platz 14 zurückfallen würde.

Profitieren würde Artjom Markelow, der bei MP Motorsport Jordan King ersetzt, der an diesem Wochenende das Indy 500 fährt. Er würde Rang fünf von Dorian Boccolacci (Campos) erben, der in der Schlussphase von Juan Manuel Correa abgeschossen wurde (der anschließend selber crashte). Die Pole-Position für das Sprintrennen (Samstag, 17:25 Uhr) würde Arden-Pilot Anthoine Hubert erben.

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