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Binotto zu Racing Point: "Als würde jemand einen Test abschreiben" Mattia Binotto schließt sich mit Ferrari dem Einspruch an
Motorsport Images

Binotto rügt Mercedes & Racing Point: "Wie wenn jemand abschreibt ..."

Mattia Binotto verteidigt Ferraris Protest gegen das Racing-Point-Urteil, während Haas-Teamchef Günther Steiner auch Probleme auf Mercedes zukommen sieht

Ferrari ist eines von fünf Teams, das gegen das Urteil gegen Racing Point Berufung eingelegt hat. Für die Scuderia ist die Strafe von 400.000 Euro und 15 Punkten Abzug zu lasch, denn für Teamchef Mattia Binotto ist der Fall eindeutig: "Das erste Urteil war, dass Racing Points Vorgehen illegal war. Das ist der Ausgangspunkt", sagt er gegenüber 'Sky Sports Italia'.

"(Lawrence) Stroll und (Toto) Wolff mögen zwar sauer sein, aber es gab hier einen Verstoß gegen die Regeln", so Binotto weiter, der es so vergleicht, als würde jemand eine wichtige Prüfung abschreiben. "Es gibt die, die abschreiben, und die, die dem anderen den Test geben, damit er abschreiben kann", sagt der Ferrari-Teamchef über die Rolle von Racing Point und Mercedes.

Ursprünglich hatte nur Renault gegen die vermeintliche Mercedes-Kopie Protest eingelegt, seit dem Urteil sind aber auch andere Teams darauf angesprungen - wie eben auch Ferrari. "Die Fakten sind eindeutig. Wir sind Konkurrenten, das ist normal. Jeder schaut auf seine eigenen Interessen. Wir glauben, dass das Urteil nicht angemessen ist", so Binotto.

Steiner: "Angriff ist die beste Verteidigung"

Haas hat sich den Protesten bislang noch nicht angeschlossen, doch Teamchef Günther Steiner verfolgt die Angelegenheit mit Interesse. Auch sein Team wurde am vergangenen Wochenende beschuldigt, jedoch für sein Vorgehen in den Anfangsjahren, als man viele Teile von Ferrari kaufte.

Vor allem Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte Haas ins Spiel gebracht, doch Steiner hatte sich damit verteidigt, dass man damals legal gearbeitet habe und immer die FIA mit im Boot hatte. In diesem Fall sieht der Südtiroler jedoch auch Probleme auf Mercedes zukommen und glaubt, dass Wolff mit seinen Aussagen ablenken will. "Angriff ist die beste Verteidigung. Das versuchen sie gerade."

Dass Wolff Racing Point so vehement verteidigt hat, wundert den Haas-Teamchef dabei nicht: "Das sollte er besser tun, denn allem Anschein nach haben sie Daten an Racing Point gegeben, was nicht erlaubt ist. So wie Ferrari uns niemals Daten geben würde."

Nur noch Verwarnungen? Steiner ärgert sich

Denn sollte Mercedes etwas mit der Sache zu tun haben - wovon viele ausgehen -, dann sollte es auch Probleme für sie geben, findet Steiner. "Aber erst muss die FIA sehen, ob sie es haben. Hoffentlich findet das Berufungsgericht ein bisschen mehr im Detail heraus als die Rennkommissare."

Dabei will Steiner auch einen anderen Umstand geklärt wissen: Racing Point kommt wohl weiterhin mit Verwarnungen durch die Saison, weil sie das Gelernte nach Angaben der Kommissare nicht wieder verlernen können. "Also sagen sie im Grunde: 'Kopiert weiter'", ärgert sich Steiner.

"Wenn du es nicht verlernen kannst, okay, aber dann musst du jedes Wochenende eine Strafe zahlen und jedes Mal 15 Punkte Abzug bekommen. So sollte es sein", sagt er. "Ansonsten kopierst du einfach von einem anderen Team, zahlst vielleicht zwei oder drei Millionen und dann sagst du: Okay, das war's, weil du es nicht verlernen kannst. Wir setzen hier einen Präzedenzfall.

Eine Lösung hat Steiner für dieses Problem jedoch nicht. "Aber irgendetwas muss getan werden."

Motorsport-Total.com

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