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Die große Show

Vor ausverkauftem Haus: Quartararo gewann vor dem Ducati-Duo Johann Zarco und Jack Miller. Die Schräglagen-Akrobaten brachten die Emotionen der Fans auf den ausverkauften Tribüne vollständig zum Sieden

Bernhard Schoke

Natürlich trugen dazu auch die hochsommerlichen Temperaturen von rund 35 Grad bei. Noch viel mehr aber die Werte die für den Asphalt gemessen wurden. Diese überschritten die 50 Grad-Marke deutlich. Demzufolge galt es für die Teams einen Reifen auszuwählen, der über die Renndistanz von 30 Runden den Piloten den Grip zur Verfügung stellt, den sie benötigen, um die Power – man spricht von Werten an / um der/die magische/n 200 kW-Marke – auch kontinuierlich zur Verfügung zu stellen. Für die Piloten keine einfache Aufgabe, da eine Rennstrategie gemeinsam mit ihren Renn-Ingenieuren und den Reifen-Spezialisten definieren müssen, die diesen Spagat ermöglichen. Soviel pushen wie einerseits nötig, aber auch andererseits maximal möglich, um am Rennende nicht nur auch noch mithalten zu können, sondern vielleicht auch noch „eine Schippe“ drauflegen zu können; denn: das Rennen ist erst dann erfolgreich beendet, wenn man vor dem Konkurrenten die Ziellinie passiert hat. Um dies zu ermöglichen wurden von den Piloten Pneus mit asymmetrisch Auslegung der Lauffläche gefahren – auch um die Herausforderungen von 52 Grad Asphalt-Temperatur an das schwarze Gold der Piloten perfekt meistern zu können.
Die eigentliche Renn-Entscheidung fiel bereits in der Anfangs-Phase, als Pole-Setter Francesco Bagnaia auf seiner Ducati, konkret Runde drei, exakt in Turn 1, sich im Kiesbett wiederfand und so seine Ambitionen auf eine Top-Platzierung begraben musste.

Davon profitierte der von Platz zwei gestartete spätere Sieger Fabio Quartararo. Er konnte sich zusammen mit Johann Zarco sukzessive von den Verfolgern absetzen. Letzterer wurde letztendlich unbedrängt Zweiter. Hinter den beiden entbrannte ein harter Fight um Position drei. Diese holte sich Jack Miller sich nach einem sehenswerten Zweikampf mit Aleix Espargaro den verbleibenden Podestplatz. Für den Gewinner war es der dritte Saisonsieg, mit dem er seine führende Position in der Fahrerwertung ausbaute.
„Ich bin müde, aber glücklich vor dieser Kulisse gewonnen zu haben“, berichtete Quartararo nach dem Rennen. „Unsere Reifenwahl fiel auf den Medium-Pneu. Das war schon ziemlich riskant gewählt. Im Rennen hat der Reifen dann auch viel stärker abgebaut, als ich das erwartet hatte.“

Geprägt wurde das Rennen von vielen Ausfällen. Nur 16 Piloten sahen die schwarz-weiß-karierte Zielflagge. Der einzige deutschsprachige Pilot im Feld, Stefan Bradl, konnte sich nicht in den Punkten platzieren.

Über das sportliche Geschehen hinaus freuten sich die Organisatoren des ADAC über ein ausgesprochen gut besuchtes Rennwochenende. Mehr als 232.000 Besucher bedeuten neuen Sachenring-Rekord. Die Zahlen im Einzelnen:

Besucher Freitag, 17. Juni 50.786
Besucher Samstag, 18. Juni 86.202
Besucher Sonntag, 19. Juni 95.214
Besucher Gesamt: 232.202

Das Renn-Ergebnis:


Pos. Nr. Fahrer Motorrad Zeit
1 20 Fabio Quartararo Yamaha 63 41:12.818 Min
2 5 Johann Zarco Ducati +4,939 Sek.
3 43 Jack Miller Ducati +8,372 Sek.
4 41 Aleix Espargaro Aprilia +9,113 Sek.
5 10 Luca Marini Ducati +11,679 Sek.
6 89 Jorge Martin Ducati +13,164 Sek.
7 33 Brad Binder KTM +15,405 Sek.
8 49 Fabio Di Giannantonio Ducati +15,851 Sek.
9 88 Miguel Oliveira KTM +19,740 Sek.
10 23 Enea Bastiani Ducati +21,611 Sek.
11 72 Marco Bezzecchi Ducati +23,175 Sek.
12 25 Raul Fernandez KTM +26,548 Sek.
13 21 Franco Morbidelli Yamaha +29,014 Sek.
14 4 Andrea Dovizioso Yamaha +30,680 Sek.
15 87 Remy Gardner KTM +30,812 Sek.
16 6 Stefan Bradl Honda +52,040 Sek.

Nicht klassifiziert:
44 Pol Espargaro Honda
12 Maverick Vinales Aprilia
30 Takaaki Nakagami Honda
73 Alex Marquez Honda
40 Darryn Binder Yamaha
63 Francesco Bagnaia Ducati

Bereits am nächsten Wochenende gastiert die MotoGP auf dem Nord-Niederländischen TT Circuit von Assen – unweit von Groningen und Emden sowie Meppen auf deutscher Seite – bevor dann die fünfwöchige Sommerpause ansteht.

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