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DTM Spielberg: Rennen 2 Preining fährt beim Spielberg-Heimspiel aufs Podest und ist neuer DTM-Leader
Alexander Trienitz

DTM-Rennen Spielberg 2: Preining knöpft Pechvogel Bortolotti Führung ab

BMW-Festspiele mit drei Boliden in den Top 4 beim DTM-Sonntagsrennen in Spielberg: Preining fährt auf das Podest und löst Bortolotti vor dem Finale als DTM-Leader ab

Feierstimmung bei BMW nach dem DTM-Sonntagsrennen auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg. Rene Rast und Sheldon van der Linde (beide Schubert) fuhren von den Startplätzen eins und zwei zu einem ungefährdeten Doppelsieg. Mit Rang drei übernahm Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) vor dem Saisonfinale auf dem Hockenheimring die Tabellenführung, während sein Titelrivale Mirko Brotolotti (SSR-Lamborghini) ein Rennen zum Vergessen erlebte.

In der Startrunde wurde Bortolotti in Kurve 3 vom Toksport-WRT-Porsche von Marivn Dienst hinten rechts getroffen. Ein Reifenschaden war die Folge. Bortolotti musste sein beschädigtes Auto langsam an die Box zurückschleppen und einen außerplanmäßigen Stopp einlegen, der ihn ans Ende des Feldes zurückwarf.

"Man hat es ganz klar im Fernsehen gesehen. Ich weiß nicht genau, wer es war, aber er ist mir hinten rechts draufgefahren", sagt Bortolotti bei ran.de "Dann hast du einen Platten und dein Rennen ist gelaufen. Mehr kann man dazu nicht sagen."

Bortolotti geht nach frühem Reifenschaden leer aus

Bortolotti gab nicht auf und fuhr das Rennen zu Ende, hatte dabei aber noch mit einem weiteren, kuriosen Problem zu kämpfen. In Runde 17 löste sich ein Teil im Cockpit seines Autos. "Sowas ist mir auch nicht passiert. Es war das Teil, was die Lüftung zumacht, damit du die Lüftung im Fahrzeug regulieren kannst", sagt er.

"Es war ziemlich gefährlich, es war ein oder zwei Runden unten in der Pedalerie. Zum Glück konnte ich das irgendwie rausholen. Wenn das unter das Bremspedal kommt, dann hast du keine Bremse mehr", so Bortolotti, der das Teil dann durch die Öffnung der Seitenscheibe entsorgte. Am Ende kam er nicht über Platz 22 hinaus und blieb damit ohne Punkte. Mit zehn Punkten Rückstand auf Preining reist der Lamborghini-Pilot nun zum Saisonfinale nach Hockenheim.

Von solchen Dramen blieben die Schubert-Piloten an der Spitze verschont. Rast gewann den Start von der Poleposition und konnte sich schnell von seinem Teamkollegen Sheldon van der Linde absetzen. Preining übernahm nach dem Start die dritte Position, nachdem er in der ersten Kurve Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) überholt hatte.

Erste Sieg für Rast als BMW-Pilot

An der Spitze waren die Positionen also schon früh bezogen. Für etwas Spannung sorgten einige Regentropfen, die nach etwa 15 Minuten fielen. Die Strecke wurde aber nicht einmal ansatzweise nass. Auch der Zeitpunkt der Boxenstopps spielte am Sonntag keine entscheidende Rolle, nachdem am Samstag die Piloten im Vorteil waren, die früh an die Box gekommen waren.

Obwohl Rast (Runde 25), Sheldon van der Linde (24) und Preining (23) in unterschiedlichen Runden zum Pflichtstopp kamen, veränderten sich die Abstände kaum - auch weil Schubert und Manthey-EMA mit Boxenstoppzeiten zwischen 6,3 und 6,5 Sekunden gute Arbeit leisteten.

Die spannende Frage in der Schlussphase lautete: Würde Schubert eine Teamorder aussprechen und den in der Meisterschaft besser platzierten Sheldon van der Linde im Titelkampf unterstützen? Doch die Mannschaft aus Oschersleben verzichtete darauf und so konnte Rast seinen ersten Sieg als BMW-Pilot feiern.

Preining jubelt über Rang drei beim Heimrennen

"Ich kann es kaum in Worte fassen. Es war natürlich eine riesige Herausforderung, den Herstellerwechsel zu BMW zu vollziehen. Es hat eine Weile gebraucht, bis ich mich an das neue Auto gewöhnt habe. Es ist ein neues Team, aber es hat super funktioniert und mittlerweile fühle ich mich sehr wohl, 26. Pole, das ist eine historische Marke, und jetzt noch der erste Sieg mit BMW, es ist ein gigantischer Tag", sagt Rast bei ran.de. Und in Richtung seiner hochschwangeren Ehefrau, die unmittelbar vor der Geburt des zweiten Kindes steht: "Warte noch ein bisschen, Diana. Ich komm? nach Hause!"

Überglücklich war auch Preining mit Rang drei bei seinem Heimrennen. "Das ist sehr emotional. Ich bin erleichtert, dass wir das Wochenende so gut abschließen konnten", sagt er bei ran.de. "Es war von Beginn an ein besonderes Wochenende, so viele österreichische Fans, die mich unterstützen. Das anstrengendste Wochenende in meiner Karriere, aber gleichzeitig auch das Schönste."

Von einer Vorentscheidung im Titelkampf will Preining mit Blick auf den "Nuller" seines Rivalen Bortolotti aber nicht sprechen. "Im Endeffekt geht es um die Gesamtpunktzahl der ganzen Saison. Wenn wir es gewinnen, werde ich nicht sagen, dass wir es hier gewonnen haben. Und wenn wir es verlieren, werde ich nicht sagen, wir haben es dort verloren", meint er. "Über das ganze Jahr müssen wir konstant abliefern. Das ist uns gut gelungen, wir waren immer in den Punkten und oft auf dem Podium."

Pech für Samstagssieger Kelvin van der Linde

Mit Rang vier egalisierte Marco Wittmann (Project-1-BMW) sein bisher bestes Saisonergebnis, Dennis Olsen im zweiten Manthey-EMA-Porsche wurde Fünfter. Lokalmatador Clemens Schmid (GRT-Lamborghini) sicherte sich Rang sechs, gefolgt von Ayhancan Güven (Bernhard-Porsche) und den beiden Emil-Frey-Ferraris von Aitken und Thierry Vermeulen.

Arjun Maini (HRT-Mercedes) komplettierte die Top 10, gefolgt von seinen Markenkollegen Lucas Auer (Winward) und Maro Engel (Landgraf). Franck Perera (SSR-Lamborghini), Dienst und Riccardo Feller (Abt) im bestplatzierten Audi sammelten auf den Rängen 13 bis 15 ebenfalls Meisterschaftspunkte.

Sein Teamkollege Kelvin van der Linde (Abt-Audi) erlebte nach dem Sieg am Samstag am Sonntag ein enttäuschendes Rennen. Nach dem Start wurde er in der ersten Kurve von Tim Heinemann (Toksport-WRT-Porsche) berührt, drehte sich und fiel ans Ende des Feldes zurück. Ohne Aussicht auf Meisterschaftspunkte stellte er sein angeschlagenes Auto nach 29 Runden in der Box ab.

Vier Fahrer beim Saisonfinale mit Titelchancen

"Ich hatte einen Schaden am Auto nach der ersten Kurve, dadurch hat das Rad geschliffen und wir konnten es nicht riskieren, dass nochmal ein Unfall passiert mit dem Schaden", sagt der Abt-Pilot bei ran.de. "Aber heute, mit der Pace, die wir hatten, war nicht mehr drin. Riccardo fährt als bester Audi auf P15 und wir hatten heute noch 20 Kilogramm on top, also am Ende hätte es heute eh keine Punkte gegeben."

Auch Luca Stolz (HRT-Mercedes) stellte sein Auto vorzeitig in der Box ab und musste damit wie Kelvin van der Linde trotz des Sieges auch Rast seine letzten Titelhoffnungen begraben. Die Entscheidung im Titelkampf der DTM 2023 fällt in vier Wochen (20. bis 22. Oktober) beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring.

Dort haben mit Preining (190), Borotlotti (180), Feller (159) und Sheldon van der Linde (138) rechnerisch noch vier Piloten Titelchancen. In der Praxis wird es bei noch 56 zu vergebenden Punkten aber wohl auf einen Zweikampf zwischen Preining und Bortolotti hinauslaufen. "Wir werden in Hockenheim voll angreifen und alles daran setzen, natürlich Meister zu werden", verspricht Preining.

In dieser Hinsicht steht ihm Bortolotti in nichts nach. "Wir fahren seit dem ersten Rennen in diesem Jahr voll auf Angriff. Anders geht es nicht. Es wird nicht einfach, aber wir werden alles geben", so der Austro-Italiener.

Motorsport-Total.com

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