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Ein Wochenende voller Rekorde und Höchstleistungen

Merli und Schagerl präsentierten sich als die Dominatoren des Berg-Klassikers, der dem neuen Orga-Team absolut geglückt ist. Den zahlreichen Fans vor Ort wurde ein Wochenende voller neuer Rekorde und Höchstleistungen auf der Strecke geboten.

Auf der 4.440 Meter langen Rennstrecke war einiges los an diesem Wochenende. Schon der Samstag mit seinen drei Trainingsläufen bot den Fans einen Einblick, was sie am Sonntag erwarten können – nämlich Bergrennsport vom Allerfeinsten.

249 Starter (darunter 8 Damen!) nahmen den Rechberg in Angriff. Viele arrivierte Rechberg-Kenner matchten sich mit „Erstbesteigern“, die zum ersten Mal in die Oststeiermark gekommen waren, um die besten Trainingszeiten. Wobei die Top-Piloten allesamt noch nicht das zeigten, was sie wirklich draufhaben. Einige technische Ausfälle gab es auch zu vermelden. Unter anderem auch „Mr. Bergrallye“ Felix Pailer, der seinen Lancia mit Motorschaden abstellen musste.

Gleich erging es auch Karl Schagerl. Der lud seinen VW Golf R TFSI aber sofort auf den Hänger und fuhr nach Hause (Purgstall/NÖ), um einen neuen Motor einzubauen, um am Sonntag wieder fahren zu können.

Und tatsächlich schaffte Karl mit seinem Team das schier Unmögliche. Sobald der Bolide mit einem neuen Herz ausgestattet war, ging es wieder Richtung Rechberg. Karl telefonierte unterwegs mit der Rennleitung und diese wiederum organisierte eine Polizei-Eskorte, um den Racer mitsamt Gespann schnell und sicher ins Fahrerlager zu bringen.

Sowas gab es auch noch nie am Rechberg, aber Schagerl kam dadurch rechtzeitig zum ersten Rennlauf an den Start und bedankte sich bei seinem Team und allen Fans gleich mit der schnellsten Tourenwagenzeit (1:56,245) im ersten Heat.

Zweitschnellster war Jörg Weidinger (2:01,645) auf BMW Z4 GT3, die dritte Zeit gab’s für Nicolas Werver (2:02,274), der allerdings nach dem zweiten Rennlauf aufgrund einiger Verstöße gegen das Sportgesetz disqualifiziert wurde.

Schnell war auch Rupert Schwaiger mit seinem Porsche (2:01,889) – allerdings fuhr er am Rechberg in der Klasse D/E2-SH/+3000, weil die FIA-Techniker der Meinung waren, dass der Porsche in keine Performance-Klasse passt. Rupert nahm’s locker: „Ich will nur Spaß haben. Mir geht’s nicht um Punkte. Deswegen fahre ich hier für die Fans – und natürlich auch, weil es mein Lieblingsberg ist!“.

Ein Blick zu den Proto-Typen zeigt uns, wie nah die Spitze beieinander liegt. Die schnellsten drei Piloten lagen nach dem ersten Lauf sagenhafte 97 Tausendstel-Sekunden (!) auseinander. Christian Merli (1:45,786) auf einem Osella FA 30 Judd LRM holte sich Lauf 1 vor dem Tschechen Petr Trnka auf Norma M20 FC/Mugen (1:45,879) und nur

4 Tausendstel-Sekunden dahinter reihte sich der pfeilschnelle Spanier Joseba Iraola Lanzagorta mit seinem Nova NP 01 ein (1:45,883).

Für atemberaubende Spannung für den zweiten Sturm auf den Rechberg war also gesorgt und die Fans konnten diesen kaum erwarten. Schließlich dauerte der erste Lauf nahezu 5 (!) Stunden, weil einige der Lenkrad-Artisten die Tücken des Rechbergs unterschätzten und der Berg sie gnadenlos bestrafte. Alles nur Blechschäden und Kaltverformungen, aber viel Arbeit für die Streckenmannschaft, die sich aber durch schnelle und professionelle Handlungsweise auszeichnete. Allein die Anzahl der Einsätze war mächtig hoch und damit verfloss die Zeit rasend schnell.

Schon vorweg: Christian Merli dominierte den zweiten Lauf und zauberte einen neuen Streckenrekord in der Fabelzeit von 1:43,575 auf den Berg – das ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 154,3 km/h. Höchstgeschwindigkeit: 238,7 Km/h

Bei den Tourenwagen war Karl Schagerl nicht zu schlagen. Er trieb seinen VW Golf R TFSI bereits im ersten Heat in sensationellen 1:56,245 zur Passhöhe und das bedeutet wiederum Streckenrekord mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 137,5 km/h.

Der alles entscheidende zweite Rennlauf wurde wie üblich mit den Teilnehmern der historischen Klassen gestartet. Heuer zählte das Rechbergrennen zum ersten Mal zur historischen Europameisterschaft und die vielen Fans erlebten ein wahres Feuerwerk an verschiedenen Fahrzeugen – von den Tourenwagen bis hin zu den offenen „Oldies“, die aber schon mächtig Gas gaben.

Die Gesamt-Ergebnisse nach zwei Renndurchgängen:

HHC (Historische Europameisterschaft)

  • Piero Lottini (ITA – Osella PA9/90) 4:17.957
  • Franz Hilger (DEU – Chevron B38) 4:37,457
  • Reinhard Sonnleitner (AUT – VW Golf Rallye G60) 4:46,303

 

EHC (Moderne Europameisterschaft) – Category 2

  • Christian Merli (ITA – Osella FA30) 3:29,361
  • Petr Trnka (CEZ – Norma M20 FC) 3:31,494
  • Joseba Iraola Lanzagorta (ESP – Nova NP01) 3:31,635

 

EHC (Moderne Europameisterschaft) – Category 1

  • Karl Schagerl (AUT – VW Golf R TFSI) 3:53,667
  • Jörg Weidinger (DEU – BMW Z4 GT3) 4:03,759
  • Reinhold Taus (AUT – Subaru Impreza P4 Turbo) 4:05,504

 

Slowakische Meisterschaft

  • Petr Trnka (CZE – Norma M20 FC / Mugen) 3:31,494
  • Marek Rybnicek (CZE – KTM X-BOW GTX) 4:04,724
  • Karol Krupa (POL – Skoda Fabia CT) 4:06,130

 

Slowenische Meisterschaft

  • Milan Bubnic (SVN – Lancia Delta HF Integrale) 4:12,627
  • Anze Dovjak (SVN – Hyundai i30 TCR) 4:22,510
  • Patrik Ruzzier (SVN – Fiat Punto Kit Car EVO) 4:36,818

 

ÖBM Historisch (Österreichische Bergmeisterschaft)

  • Reinhard Sonnleitner (AUT – VW Golf Rallye G60) 4:46,303
  • Gerald Glinzner (AUT – Porsche 911 Carrera) 4:47,682
  • Reinhold Prantl (AUT – Porsche Carrera RS) 4:52,833

 

ÖBM Modern (Österreichische Bergmeisterschaft)

  • Christian Merli (ITA – Osella FA30) 3:29,361
  • Petr Trnka (CEZ – Norma M20 FC) 3:31,494
  • Corentin Starck (BEL – Nova NP 01-2 Mugen) 3:35,816

 

Schnellster Österreicher: Christoph Lambert (Gesamt Platz 6)

Schnellster Steirer: Rupert Schwaiger (Gesamt Platz 17)

Schnellste Steirerin: Sigrid Ferstl (Gesamt Platz 76)

 

In Wertung: Gesamt 215

Ausgefallen/Nicht gestartet: 34

 

Dem Dreigestirn an der Organisationsspitze fällt ein Riesenstein vom Herzen: „Wir haben zwar mit einem enormen Zuspruch gerechnet, aber was von Freitag bis Sonntag hier am Rechberg los war, übertraf unsere kühnsten Erwartungen!“

Peter Eibisberger: „Wir können nur Danke sagen. An die Behörden – allen voran die steirische Landesregierung und Landeshauptmann Christopher Drexler. Die Bezirkshauptmannschaften, die beiden Gemeinden Fladnitz an der Teichalm und Semriach. Die unterstützenden Vereine KDW Motorsport und Auer Power Motorsport mit all ihren Helfern, die Feuerwehren mit ihren großem, privaten Engagement und die Blaulicht-Organisationen – sie alle haben zum Gelingen dieser Veranstaltung wesentlich beigetragen. Und an alle Grundeigentümer, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass wirklich jeder seinen Platz hatte – egal ob Teilnehmer oder Besucher.“

Mario Klammer: „Ich kann Peter nur zustimmen. Von der FIA – der obersten Motorport-Föderation weltweit, kamen extrem lobende Worte, die uns für die nächste Auflage im Jahr 2024 noch mehr motivieren. Mein persönlich größter Dank gilt den Fans, die in Scharen zu uns gekommen sind. So diszipliniert, mitdenkend und damit auch hilfreich für den gesamten Ablauf, kennt man das halt nur im Motorsport. Wir haben von unserer Polizei nur beste Rückmeldungen erhalten. Ein Highlight war, dass am Rechberg zwei Menschen eine Polizei-Eskorte erhielten. Einerseits unser Landeshauptmann Christopher Drexler und auch Karl Schagerl, der damit rechtzeitig durch die Menschenmassen zum Start kommen konnte – danke dafür!“

Christian Ferstl: „Ich kenne jetzt jeden Straßenpflock am Rechberg beim Vornamen, weil ich die letzten zwei Wochen quasi am Berg gewohnt habe. Unsere Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei, den Unterstützungsvereinen und allen Grundbesitzern war grenzgenial! Überall wurden wir mit offenen Armen empfangen und wirklich jeder hat mitgeholfen, wo er konnte. So macht arbeiten Spaß und ich ziehe den Hut vor der ganzen Bevölkerung von Tulwitz bis Rechberg-Dorf! Sie leben mit den natürlich entstehenden Einschränkungen, die dieses Mega-Event mit sich bringt, und nutzen gleichzeitig jede Möglichkeit, sich irgendwo hilfreich einzubringen.“

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