MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Offiziell: F1 sagt Imola nach Unwettern ab! Die Strecke in Imola ist von den starken Überflutungen der italienischen Region Emilia-Romagna betroffen
Motorsport Images

Offiziell: Formel 1 sagt Imola nach Unwettern ab!

Das sechste Formel-1-Rennen der Saison 2023 in Imola wurde nach starken Unwettern offiziell abgesagt - So sieht die Lage in der Emilia-Romagna aus

Der Große Preis der Emilia-Romagna in Imola wird nach starken Regenfällen in der italienischen Region nicht über die Bühne gehen. Die Formel 1 gab am frühen Mittwochnachmittag die Absage des Events bekannt, da es unter den Wetterbedingungen nicht möglich ist, einen Grand Prix auszutragen.

In der offiziellen Mitteilung heißt es: "Nach Gesprächen zwischen der Formel 1, dem Präsidenten der FIA, den zuständigen Behörden einschließlich der zuständigen Minister, dem Präsidenten des Automobilclubs von Italien, dem Präsidenten der Region Emilia-Romagna, dem Bürgermeister der Stadt und dem Veranstalter wurde beschlossen, den Grand Prix am Wochenende in Imola nicht stattfinden zu lassen."

"Die Formel-1-Gemeinschaft ist in Gedanken bei den Menschen und Gemeinden, die von den jüngsten Ereignissen in der Region Emilia-Romagna betroffen sind. Wir möchten auch die Arbeit der Rettungsdienste würdigen, die alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Menschen in Not zu helfen."

"Die Entscheidung wurde getroffen, weil es nicht möglich ist, die Veranstaltung für unsere Fans, die Teams und unser Personal sicher durchzuführen, und es ist die richtige und verantwortungsvolle Entscheidung angesichts der Situation in den Städten der Region. Es wäre nicht richtig, die lokalen Behörden und Rettungsdienste in dieser schwierigen Zeit weiter unter Druck zu setzen."

Mindestens zwei Tote infolge der Unwetter

Mindestens zwei Menschen starben infolge der Unwetter, die die Region im Mai heimsuchten. Heftige Regenfälle ließen innerhalb von 24 Stunden mehr als ein Dutzend Flüsse über die Ufer treten, und für dieses Wochenende gilt weiterhin die rote Wetterwarnung vor Überschwemmungen und Erdrutschen. Dies hat dazu geführt, dass viele Einheimische umgesiedelt werden mussten, und es wurden Spendenaktionen für die Flutkatastrophe ins Leben gerufen.

Formel-1-CEO Stefano Domenicali, der in Imola geboren ist, fügt hinzu: "Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern der Überschwemmungen und den betroffenen Familien und Gemeinden."

"Ich möchte meine Dankbarkeit und Bewunderung für die unglaublichen Rettungskräfte zum Ausdruck bringen, die unermüdlich im Einsatz sind, um denjenigen zu helfen, die Hilfe brauchen, und die Situation zu entschärfen - sie sind Helden und ganz Italien ist stolz auf sie."

"Die Entscheidung, die getroffen wurde, ist die richtige für alle in den lokalen Gemeinden und für die Formel-1-Familie, denn wir müssen die Sicherheit gewährleisten und dürfen den Behörden keine zusätzliche Last aufbürden, während sie mit dieser schrecklichen Situation fertig werden müssen."

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem fügt hinzu: "Meine Gedanken und die der gesamten FIA-Familie sind bei den Menschen, die von der schrecklichen Situation in der Region Emilia Romagna betroffen sind. Die Sicherheit aller Beteiligten und die Bergungsarbeiten haben derzeit oberste Priorität."

Wird das Rennen noch nachgeholt?

Theoretisch hätten die Formel 1 und die FIA die Möglichkeit gehabt, die gesamte Veranstaltung zu verschieben, was aufgrund des vollen Rennkalenders aber schwierig war. Nun ist aber Klarheit: Der Grand Prix wird nicht nachgeholt.

Als möglicher Termin wäre das Wochenende vom vierten bis sechsten August denkbar gewesen, im Raum steht nun aber , dass Event 2026, also ein Jahr nach Ablauf des Vertrages, nachzuholen. Das hat der Präsident des ACI Angelo Sticchi Damiani gegenüber 'TuttoSport' bestätigt.

Die Organisatoren hätten sonst auch beschließen können, das Fahrprogramm zu straffen und die Zahl der zugelassenen Zuschauer zu begrenzen oder das Rennen hinter verschlossenen Türen abzuhalten.

Straßen überflutet: So ist die aktuelle Lage in der Emilia-Romagna!

Die Region der Emilia-Romagna wurde in den vergangenen Wochen immer wieder von schweren Unwettern heimgesucht, die auch zu Überflutungen geführt haben. Die Situation soll in den kommenden Tagen zudem nicht besser werden. Am Montag gab das Amt für Zivilschutz eine Wetterwarnung der Stufe Rot heraus.

Angesichts der großen Überschwemmungsgefahr und nach einer Sitzung des Nationalen Krisenstabs wurde den Bürgermeistern empfohlen, Schulen zu schließen und Straßen, die unter Wasser zu stehen drohen, zu sperren. Den Bürgern wurde geraten, Reisen so weit wie möglich zu vermeiden.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es dabei zu weiteren starken Niederschlägen, die dafür gesorgt haben, dass weitere Flüsse und Bäche in der Region über die Ufer getreten sind. Zufahrtswege, auch und vor allem für Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei, sind durch Wassermassen gesperrt.

Erste Bilder von der Strecke: TV-Trucks überflutet!

Am Mittwoch sind zudem auch erste Bilder der Strecke in Imola im Netz aufgetaucht, die ebenfalls nichts Gutes verhießen. Teile der Strecke wurden überflutet, darunter auch das Gelände für die TV-Geräte der Formel 1. LKWs mit Technikequipment stehen zum Teil unter Wasser.

Die Wassermengen von oben haben die Formel 1 auch dazu veranlasst eine Paddock-Warnung für den Mittwoch herauszugeben. Die Teams und anderes Formel-1-Personal wurden angewiesen, wegen der Überschwemmungen im Gebiet von Imola nicht an die Strecke zu fahren.

Viele sind bereits Dienstag früh abgereist, sodass alle mit dem Aufbau der Garagen und der Hospitality etc. ohnehin im Rückstand sind. Zudem können die Garagen am Mittwoch nicht auf mögliche Schäden durch das Wasser überprüft werden.

AlphaTauri gibt Entwarnung: Werk in Faenza nicht betroffen

Das italienische AlphaTauri-Team, welches mit dem Hauptsitz in Faenza nur 16 Kilometer entfernt von der Strecke operiert, hat ebenfalls eine Pressemitteilung herausgegeben.

"Die Scuderia AlphaTauri ist sehr besorgt über die Ereignisse, die sich in den letzten Stunden in Faenza und in der gesamten Region Emilia-Romagna ereignet haben, wo Überschwemmungen und starker Regen erhebliche Schäden verursacht haben."

"Das Werk des Teams ist derzeit nicht betroffen und es wird alles getan, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und ihrer Familien zu gewährleisten. Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen und wir werden die Situation weiter beobachten, um zu sehen, was getan werden kann, um den Bedürftigen zu helfen, während wir die weitere Entwicklung abwarten."

Wetterdaten: In weniger als zwei Tagen mehr Regen als sonst im kompletten Jahr

Bereits vor der offiziellen Absage hatte sich der stellvertretende italienische Premierminister Matteo Salvini öffentlich für eine Absage des Rennens ausgesprochen. Im Gespräch mit 'Sky Italia' Salvini, der zudem auch Infrastrukturminister ist, dazu aufgerufen, das Rennen in Imola "angesichts der Unwetterkatastrophe in der Emilia-Romagna" zu verschieben. Salvini betonte außerdem, dass man sich "den Hilfsaktionen widmen" müsse.

Der Minister für Katastrophenschutz Nello Musumeci sagte zudem: "Vierundzwanzig Gemeinden sind überschwemmt, alle Flüsse in der Emilia Romagna sind leider über die Ufer getreten."

"Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 200 Millimetern in 36 Stunden, aber in einigen Gebieten hat sie 500 Millimeter erreicht. Wenn man bedenkt, dass es in einem Jahr in dieser Region 1.000 Millimeter regnet, wird einem klar, welche Kraft die Niederschläge in den letzten 36 Stunden hatten".

Motorsport-Total.com

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Norbert Haug im DTM-Interview

"Wäre Anschlag auf die eigene Sache!"

Wie Norbert Haug die neue Testbeschränkung in der DTM einschätzt, wieso man jetzt Valentino Rossi holen sollte und was ihm Hoffnung für die Zukunft gibt

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt

Das Saison-Highlight der Langstrecken-Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife bestätigte die ersten Saison-Ergebnisse: Die Porsche 911 GT3 sind aktuelle das Maß der Dinge, insbesondere die beiden türkisfarbenen Renner im Falken Design sowie der „Grello“ von Manthey.