MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Radikale Ideen für Sprint Der Sprint in Austin war einmal mehr keine spannende Angelegenheit
Motorsport Images

"Reverse Grid" und ein eigener Titel? Radikale Ideen für Formel-1-Sprint

Die Formel 1 denkt offenbar über radikale Ideen nach, um das Sprint-Format spannender zu machen - doch das stößt nicht überall auf Begeisterung

Umgekehrte Startaufstellung, eine Million Dollar Preisgeld und ein eigener Titel - das sind einige der Ideen, mit denen der Sprint in der Formel 1 attraktiver gemacht werden soll. Nachdem sich in den Führungsetagen der Formel 1 immer mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass das aktuelle System zu wenig Spannung bietet, werden auch radikale Änderungen in Erwägung gezogen.

Ein weiteres langweiliges Sprintrennen beim Großen Preis der USA, das bei den Fans auf überraschendes Desinteresse stieß und die Ticketverkäufe einbrechen ließ, hat die Überzeugung gestärkt, dass sich etwas ändern muss. Und da die Formel 1 den Sprint langfristig als festen Bestandteil der Meisterschaft etablieren will, soll nun nicht an Details gearbeitet, sondern das Format von Grund auf überarbeitet werden.

Offizielle Vorschläge für mögliche Änderungen des Sprint-Formats, die schon 2024 kommen könnten, gibt es zwar noch nicht, aber nach Informationen von Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, gibt es bereits informelle Gespräche im Fahrerlager.

Eine Million Dollar Preisgeld für den Sieger?

Eine Idee ist eine eigene Sprintmeisterschaft, sodass die Punkte aus den Sprints nicht mehr für die WM-Wertung zählen. Das könnte die Fahrer ermutigen, bei den Sprints mehr Risiko einzugehen. Und es würde ein Szenario wie in diesem Jahr in Katar verhindern, als Max Verstappen nach dem Sprint am Samstag bereits als neuer Weltmeister feststand.

Auch die Idee, einen Sponsor an Bord zu holen und ein hohes Preisgeld für die Sieger auszuloben - bis zu einer Million US-Dollar - ist im Gespräch. Und auch eine umgekehrte Startaufstellung wie bei den Sprintrennen der Formel 2 wird diskutiert.

Und zwar in verschiedenen Varianten. Entweder könnten die ersten zehn Plätze oder die gesamte Startreihenfolge umgedreht werden. Die Startaufstellung für ein solches Sprintrennen könnte in umgekehrter Reihenfolge der Meisterschaft erfolgen oder auf einem Qualifikationsformat basieren, das die Teams zu guten Rundenzeiten anspornt.

Toto Wolff lehnt umgekehrte Startaufstellung ab

Doch die radikalen Ideen stoßen nicht überall im Fahrerlager auf Gegenliebe. Red-Bull-Teamchef Christian Horner gehört zu den Befürwortern mutiger Veränderungen. "Ich denke, man muss das Ganze ein bisschen unberechenbarer machen", sagte Horner nach dem Sprint am vergangenen Samstag in Austin. "Ob man die Top 10 umdreht oder etwas anderes macht, man muss genug Punkte hinzufügen, damit es sich für die Fahrer wirklich lohnt, es zu versuchen."

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hingegen kann sich mit der Idee einer umgekehrten Startaufstellung nicht anfreunden: "Ich bin im Motorsport konservativ. Mir wäre es lieber, es gäbe keine Sprintrennen, als dass man damit herumspielt. Mit den Reverse-Grid-Rennen gehen wir noch mehr in die Richtung von Nachwuchsformeln, bei denen der Sport der Unterhaltung folgt, obwohl die Unterhaltung dem Sport folgen sollte."

"Künstliche Spiele rund um das Sprintrennen am Samstag zu schaffen, ist nicht der Weg, den ich persönlich bevorzugen würde. Aber das ist meine Meinung", fügt Wolff hinzu. "Alle Teams müssen zusammen mit Stefano [Domenicali, F1-Geschäftsführer] darüber nachdenken, was das Beste ist."

Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

24h Nürburgring 2025: Bericht

Rowe triumphiert vor Rekordpublikum

Dicke Strafe gegen den "Grello", Nullnummer für Falken, Scherer und AMG bei Hitze - Doch das 24h-Rennen 2025 wird vor allem für den Stromausfall in Erinnerung bleiben

GP von Österreich: Bericht

Norris gewinnt - Verstappen out

Der Spielberg jubelt in Orange, aber ausnahmsweise nicht für Max Verstappen: Lando Norris gewinnt ein packendes Duell gegen Oscar Piastri knapp

Le Mans 2025 – Tag 8

Die Parade der Fahrer

Am Freitag vor dem Rennen steht für die meisten Fahrer "nur" ein richtig öffentlicher Termin auf dem Programm an – und der ist seit 30 Jahren bei allen Piloten gleichermaßen beliebt, sodass er richtig zelebriert wird: Die Fahrerparade – in diesem Jubiläums-Jahr allerdings mit einer neuen Route durch die Innenstadt, wodurch viele beliebte Fotomotive der letzten Jahre nicht mehr in der bekannten Form realisierbar sind.

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.

Le Mans 2025 – Tag 9

Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.