
DTM-Rennen Spielberg 2 | 14.09.2025
DTM-Rennen Spielberg 2: Audi-Sieg für Feller bei Rast-Patzer und Aitken-Pech
Ricardo Feller (Land-Audi) feiert am Red-Bull-Ring seinen ersten Saisonsieg, während DTM-Leader Rene Rast (BMW) patzt und Jack Aitken (Ferrari) vom Pech verfolgt bleibt
Land-Audi-Pilot Ricardo Feller hat im zweiten DTM-Rennen auf dem Red-Bull-Ring für eine kleine Sensation gesorgt: Der Schweizer, der in dieser Saison nur dank einer kurzfristigen Hau-Ruck-Aktion mit seinem langjährigen Land-Team in der DTM antritt, feierte am Sonntag seinen ersten Sieg des Jahres.
"Ein schönes Gefühl. Ich bin sehr glücklich und unglaublich stolz auf meine gesamte Truppe", jubelt Feller bei ran.de, der seine Land-Truppe für die beiden guten Boxenstopps lobt. "Ein mega toller Sieg, wunderschön. Schade, dass es jetzt Sonntag ist und alle abreisen, dann können wir nicht feiern."
"Ich bin natürlich mega stolz, Land den ersten DTM-Sieg zu schenken heute. Es ist wunderschön", strahlt der Schweizer. "Es war bis jetzt nicht eine einfache Saison. Jetzt genau am Red-Bull-Ring ein Rennen zu gewinnen, hätte ich niemals erwartet, wenn mich jemand vorher gefragt hätte. Aber umso schöner. Das müssen wir genießen."
Feller, der von Startplatz zwei ins Rennen ging, setzte Polesetter Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) bereits in der Anfangsphase unter Druck und nutzte einen Fehler des Niederländers vor dem ersten Boxenstopp aus, um die Führung zu übernehmen. Danach fuhr er seinem dritten DTM-Karriereerfolg souverän entgegen.
Hinter Feller und Vermeulen komplettierte Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) als Dritter das Podium, und übernahm damit auch wieder die Führung in der Gesamtwertung. Maro Engel (Winward-Mercedes) wurde Vierter, gefolgt von Arjun Maini (HRT-Ford) und Grasser-Lamborghini-Pilot Jordan Pepper.
Ayhancan Güven (Manthey-Porsche) fährt als bester Porsche-Pilot auf die siebte Position, während Jules Gounon (Winward-Mercedes) den achten Platz erreicht. DTM-Champion Mirko Bortolotti (Abt-Lamborghini) und Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) komplettieren die Top 10.
Verrückte Startphase mit zahlreichen Vorfällen
Anders als am Vortag war die Startphase im zweiten Rennen am Sonntag deutlich turbulenter: Während Vermeulen vor Audi-Pilot Feller und Teamkollege Jack Aitken in Führung ging, kam es im Mittelfeld zu zahlreichen Kollisionen und Zwischenfällen, die gleich für mehrere Titelkandidaten im Drama endeten.
Marco Wittmann bekam in der ersten Kurve einen Treffer von Ben Dörr, was den Schubert-BMW-Piloten beinahe in einen Dreher schickte und ihn bis ans Ende des Feldes zurückwarf. Thomas Preining (Manthey-Porsche, 21.) zog sich im Getümmel einen Reifenschaden zu und fiel sogar aus der Führungsrunde heraus.
Wenige Kurven später kreiselte Abt-Lamborghini-Pilot Nicki Thiim von der Strecke, und das Favoritensterben an der Spitze war noch nicht beendet: Der drittplatzierte Jack Aitken, der schon am Samstag kein Glück hatte, fiel mit einem Reifenschaden zurück, und auch Fabio Scherer musste seinen HRT-Ford mit defekter Antriebswelle abstellen.
Feller überholt Vermeulen auf der Strecke
Als nach wenigen Minuten das erste von zwei Boxenstoppfenstern öffnete, hatte sich das Starterfeld zumindest an der Spitze weitgehend sortiert: Vermeulen und Feller waren dem drittplatzierten Auer und seinen Verfolgern Arjun Maini und Rene Rast (Schubert-BMW, 13.) zu dieser Zeit bereits um fast sechs Sekunden enteilt.
Die Spitzengruppe wartete mit dem ersten Reifenwechsel am längsten, wobei sich das Duell zwischen Feller und Vermeulen kurz vor dem Boxenstopp bereits drehte. Denn der Audi-Pilot nutzte einen kleinen Fehler des Polesetters aus und übernahm vor Halbzeit des Rennens die Führung.
Zwei Runden später kamen die beiden Streithähne zeitgleich zum Boxenstopp, ebenso wie die Verfolger. Während Feller seine Führung vor Vermeulen verteidigen konnte, verlor Auer seinen dritten Platz aufgrund eines langsameren Stopps an HRT-Ford-Pilot Maini. Dahinter sortieren sich AMG-Pilot Engel und Vortagessieger Rast ein.
Maini verliert Ford-Podium beim zweiten Stopp
Bis zum zweiten Boxenstopp änderte sich an den Positionen nichts. Feller konnte seinen Vorsprung auf den Emil-Frey-Ferrari von Vermeulen auf mehr als drei Sekunden ausbauen, was darauf schließen ließ, dass der Audi-Pilot bereits im Mittelstint den frischen Reifensatz genutzt hatte.
Das zweite Boxenstoppfenster sorgte in der Schlussphase noch einmal für Spannung: Ben Green musste seinen Emil-Frey-Ferrari wegen eines Problems mit einer Radmutter abstellen, während Mirko Bortolotti dem Schubert-BMW von Wittmann vor die Nase fuhr und wegen Unsafe-Release einmal die Penalty-Lap antreten musste.
Die Spitzengruppe kam geschlossen zum Stopp, wobei sich die Land-Mannschaft keinen Fehler erlaubte und Feller seine Spitze vor Vermeulen verteidigen konnte. Bei Ford-Pilot Maini lief der Reifenwechsel dagegen nicht planmäßig, weshalb der Inder hinter Auer, Engel und Rast zurückfiel und sich zunächst auch gegen Pepper geschlagen geben musste.
Auch für Rast ging es noch zurück: Nicht nur, dass sich der Vortagessieger von Pepper und Maini überholen lassen musste, brummte ihm die Rennleitung wegen Unsafe-Release und dem Überfahren der weißen Linie am Boxeneingang gleich zwei Penalty-Laps auf. Der BMW-Pilot fiel in der Schlussphase deshalb bis auf die 13. Position zurück.
"Ichh reagiere natürlich auf den Lollipop, der hochgeht", sagt Rast bei ran.de zum Unsafe-Release. "In dem Moment fährst du einfach los und musst natürlich darauf vertrauen, dass keiner neben dir ist. Das ist leider schiefgegangen, haben wir eine Penalty-Lap dafür gekriegt. Und dann nochmal beim Boxeneingang, da bin ich über die weiße Linie gefahren."
"Das ist natürlich mein Fehler", räumt der Schubert-BMW-Pilot ein. "Ja, es war ein doofes Rennen. Ich will jetzt keine Ausrede suchen, aber da steht normalerweise eine Pylone genau auf der Ecke. Die waren nicht da. Alle anderen sind rumgefahren, ich bin über die Linie gefahren, von dem her selbst verschuldet."
AMG-Pilot Auer übernimmt Tabellenführung
Audi-Pilot Ricardo Feller ließ an der Spitze dagegen nichts mehr anbrennen: Der Schweizer, der schon auf dem Nürburgring zeitweise in Führung lag und am Ende als Dritter auf dem Podium stand, holte am Sonntag auf dem Red-Bull-Ring seinen ersten Saisonsieg und den ersten DTM-Erfolg für sein Land-Team.
Schubert-BMW-Pilot Rene Rast musste seine Führung in der DTM-Gesamtwertung schon nach einem Tag wieder abgeben: Für Lokalmatador Auer reichte der dritte Platz, um sich bei seinem Heimspiel wieder die Tabellenführung zu erobern. Der Österreicher führt die Wertung mit sieben Zählern Vorsprung vor Grasser-Pilot Pepper an.
Schubert-BMW-Pilot Rene Rast ist auf die dritte Position zurückgefallen und hat elf Punkte Rückstand. Doch erst beim Finale in Hockenheim (3. bis 5. Oktober) wird sich entscheiden, wer am Ende ganz oben steht und als DTM-Champion der Saison 2025 den begehrten Pokal in die Höhe strecken darf.