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Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.

Bernhard Schoke

Damit bestätigen sich die zuvor umrissenen Einschätzungen, dass bis zum großen Showdown, die wahre Leistungsfähigkeit nur ausgesprochen eingeschränkt gezeigt worden ist. Denn das Damoklesschwert der BoP ist allgegenwärtig. Deshalb haben alle Teams und Fahrer nur das gezeigt, was zum Erreichen der vorgegebenen Ziele zwingend erforderlich war. Pole Position hin oder her – ein Prestige-Erfolg, der aber nicht von den Problemen aufzuwiegen ist, die sich aus schlechteren Einstufungen für das Rennen ergeben hätten. Demzufolge „mauerten“ einige Teams bis zur ersten Rennrunde – und bereits in der ersten Runden wurde deutlich, wo die „größten“ Maurer-Meister zu Hause sind: In Stuttgart-Zuffenhausen beziehungsweise in Weissach-Flacht.

Deutlich wurden aber zwischenzeitlich die unterschiedlichen Rennstrategien: Die beiden HyperCars von BMW waren anfangs quasi im Parallel-Pflug unterwegs. Gefolgt von den Roten, sprich Ferrari, die am späteren Abend und zu Beginn der Nacht zeitweise mit gleich drei Boliden vorn lagen. Aber die notwendigen Boxenstopps einerseits und die Full Course Yellow Phasen andererseits waren schon über einige ungeplante Überraschungen „gut“, sodass die Führung im Rennen inzwischen mehrfach hin und her wechselte.

Dabei kämpfen erst die Piloten und dann beim Boxenstopp die Mechaniker mit einem besonderen Problem: Ungeahnte Mückenschwärme – eine Folge der Niederschläge einerseits und der Hitze der letzten Tage andererseits – beeinträchtigen die Sicht und verursachen heftige Putzeinsätze der Boxencrews, um wieder die notwendigen optimalen Sichtverhältnisse auf Scheiben und Scheinwerfern zu schaffen – bis zum nächsten Boxenstopp. Auch so gesehen ist das Rennen ist noch lang und die Erfahrung lehrt, dass das Rennen erst mit der Zielflagge gewonnen ist.

Was gibt es sonst noch zu berichten?
Zuvor war beim sogenannten Gridwalk – wenn die VIP‘s und alle Fans des Rennens die es sich leisten können oder wollen – sich auf der Start- und Zielgeraden aufgereihten Boliden aus nächster Nähe ansehen, kaum mehr ein durchkommen. Gerüchten zufolge wurden nur für dieses inzwischen für „jederman frei kaufbare“ Zusatzticket 850 € aufgerufen – zusätzlich zum eigentlichen Eintritt und/oder der Tribünen-Karte – auch das ist ein Teil der 24 Stunden von Le Mans. Ebenso das Pathos während die Uhr im Start-Countdown die letzte halbe Stunde runterläuft – dies wird jedes Jahr aufs Neue – mit Abwandlungen und Ergänzungen ganz besonders zelebriert – auch dies gehört zu den 24h an der Sarthe.

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