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Die Hosen runter lassen …

Am zweiten Tag der technischen Abnahme wiederholten sich zwar die eigentlichen Abläufe, aber der Titelverteidiger Ferrari und der zigfache Le Mans Sieger Porsche und das starke Toyota Team durchliefen das Procedere mit deutlich mehr Zuschauern als noch gestern.

Bernhard Schoke

In Le Mans treffen sich quasi verschiedene Faktoren. Historie und Gegenwart, weltweite Bedeutung und mediales Interesse und sind dabei eng miteinander. Der Motorsport steht dabei nach wie vor im Mittelpunkt – darüber wird die gesamte Story orchestriert. Seit 102 Jahren. Auch wenn dabei niemand ernsthaft die Marekting-Aspekte bestreitet. Denn: Ihren Ursprung haben bekanntermaßen gerade die 24 Stunden Rennen im „Unter Beweis stellen der Zuverlässigkeit des Automobils. Und genau dieser Faktor zählt auch ein Jahrhundert später nach wie vor.

Der Schlagsatz: "When you want to finish first, you first have to finish" hat damals wie heute seine absolute Berechtigung und das A und O – nicht nur in Le Mans. Und Beispiele für die große Tragödie gibt es gerade in Le Mans in mehr als nur geringfügiger Anzahl – ohne dass daran hier én detail erinnert werden soll.

Die Technik der Renner steht mehr denn je im Mittelpunkt des Interesses. Wo gibt es neue Ansätze, die vom Reglement gedeckt sind. Denn diese ermöglichen reale – Fakten-basierte – Einschätzungen zur potentiell möglichen Performance der jeweiligen Renner. Und hierfür bietet die öffentliche technische Abnahme in komprimierter an den beiden Tagen einen nicht zu unterschätzenden tatsächlichen Überblick. Wie beispielsweise bei Aston Martin und deren Valkyrie mit ihrem ausgesprochen interessanten Stoßdämpfer/Aufhängungs/Fahrwerks-System von ihrem Technik-Partner Multimatic.

Hinzu kommt, dass auch Le Mans seit Jahren eigentlich auch als klassisches Sprintrennen bezeichnet werden kann. Diese „Ansage“ wird gestützt durch beispielsweise die Abweichungen der letztjährigen Quali-Runden mit den eigentlichen Rennrunden - sie bewegen sich in Größenordnungen, sprich Abständen auf einem ähnlichen, vergleichbaren Niveau.
Ergo gilt der haltbaren Technik das Hauptaugenmerk ebenso wie den technischen Regularien, denn diese sind ja die Grundlage des Rennens. Und deren Einhaltung wird eben auch an Tag zwei fokussiert. Und vor diesem Reglement sind alle gleich – die sogenannten großen Teams der Fahrzeughersteller wie die Privaten – auch wenn diese häufig entsprechenden Support erhalten. Oder mit ihrer Erfahrung den Rückkehrern einen entsprechenden Einstieg ermöglichen, der sonst mit viel Aufwand selbst erarbeitet werden müsste. Iron Lynx ist ein Beispiel.
Ob mit oder ohne Support – alle Versuche von bekannten Marken dieses Reglement und die Öffentlichkeit auszuhebeln – sind alle fehlgeschlagen. Egal welche Argumente vorgetragen worden sind.

Wer teilnehmen will, muss dies ohne wenn und aber akzeptieren. Punkt. Wer dies nicht will, der kann zu Hause bleiben. Eine dieser glasklaren Regeln, über die die Verantwortlichen Null komma Null mit sich reden lassen.
Demzufolge gibt es noch viel Technik zu sehen – insbesondere für jene die sich dafür interessieren – oder daraus aufgrund ihrer Erfahrung schon Einordnungen in Sachen der Renn-Performance treffen. Es gibt aber auch mehr. Die Interview-Runden mit den Fahrern – nach Team oder Herstellern auch mal zusammengefasst gemeinsam vorgestellt. In einer Mischung aus Englisch und Französisch. Der Moderator Bruno Vandestick ist inzwischen selbst eine Kultfigur und aufgrund seiner inzwischen ebenfalls Jahrzehnte umfassenden Erfahrung gepaart mit enormen Hintergrund-Wissen bei allen Beteiligten ausgesprochen beliebt.
In Summe mit dem durchaus flotten Defilee eines Teils der startenden Boliden durch abgesperrte Bereiche der ausgesprochen gut besuchten Innenstadt ein stimmungsvoller Auftakt für den morgigen Testtag, ausgetragen auf der gesamten legendären Strecke aus permanenten Kurs – Teilen des Circuit Bugatti – und den langen Bereichen der öffentlichen Straßen zwischen bekannten Abschnitten wie Tertre Rouge über Mulsanne, Indianapolis und Arnage bis zu den Porsche Kurven, die dann wieder auf die ständige Rennstrecke überleiten.

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