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Susie Wolff Susie Wolff war bislang als letzte Frau bei einem Formel-1-Wochenende im Einsatz
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Susie Wolff: In zehn Jahren wird eine Frau in der Formel 1 fahren

Vor zehn Jahren nahm Susie Wolff als letzte Frau in einem Formel-1-Auto an einem Wochenende teil: In weiteren zehn Jahren soll eine im Grid stehen, sagt sie

Zehn Jahre ist es her, seit die letzte Frau im Rahmen eines Grand-Prix-Wochenendes in einem Formel-1-Auto saß - und es könnte noch einmal genauso lange dauern, bis es eine Frau wieder einmal in die Startaufstellung eines Grand Prix schafft. Und das ist für viele noch großzügig gerechnet.

Doch Susie Wolff glaubt daran, dass sie mit ihrer F1 Academy die Grundlage dafür schaffen kann. Sie war es auch, die 2015 in Spanien und Großbritannien jeweils ein Training für Williams bestreiten durfte. Heute leitet sie als Managing Director die Geschicke der Frauenrennserie, die seit zwei Jahren existiert und 2024 zum ersten Mal dauerhaft im Rahmen der Formel 1 fuhr.

Sie soll ein Sprungbrett für den Aufstieg in die Königsklasse bieten, allerdings muss man auch sagen, dass die Serie noch in ihren Kinderschuhen steckt. Die beiden Meisterinnen Marta Garcia und Abbi Pulling erhielten finanzierte Cockpits in höheren Serien, und doch sind sie sehr weit weg von der Formel 1.

Pulling wird 2025 in der britischen GB3-Serie starten, die unterhalb der Formel 3 anzusiedeln ist, Garcia war 2024 in der gleichwertigen Formula Regional unterwegs - und wurde punktlos 28. der Gesamtwertung.

Man müsse der Serie "Zeit und Raum und Unterstützung geben", sagt Wolff gegenüber der BBC. Denn nur weil man 15 Frauen gegeneinander fahren lässt, heißt das nicht, dass die kompletten Rückstände der Vergangenheit sofort getilgt sind.

"Der Frauenanteil im Motorsport ist nie über fünf Prozent gestiegen, also war es für Frauen schwierig, an die Spitze zu kommen, weil wir einfach nicht genug Talente haben", sagt Wolff.

"Eher eine Bewegung als ein Moment"

Williams-Testfahrerin Jamie Chadwick hatte sich in den vergangenen Jahren als eines der größten Talente erwiesen und alle drei Saisons der mittlerweile eingestampften W-Serie - einer Art Vorgänger der F1 Academy mit gleichem Ziel - souverän gewonnen und so die Hoffnungen auf eine Frau in der Formel 1 genährt.

Doch der Weg führte nicht nach oben, sondern in die USA, wo sie in der Indy NXT fuhr, also der kleinen Schwester der IndyCar-Serie. Dort holte sie 2024 immerhin Gesamtrang sieben.

Chadwick wird voraussichtlich nicht die nächste Frau in der Formel 1 werden, doch sie hat durchaus die Grundlagen dafür gelegt.

"In erster Linie müssen wir für mehr Beteiligung sorgen und sichtbare Vorbilder schaffen, denn manchmal muss man es erst im Leben sehen, um es zu glauben", sagt Wolff und betont: "Wir sind eher eine Bewegung als ein Moment."

Das muss sie sich aber selbst auch öfter bewusst machen. Denn den Erfolg von jetzt auf gleich, den gibt es im Motorsport nicht. "Im Alltag gibt es manchmal eine Menge Frust darüber, dass die Dinge nicht schnell genug vorangehen", gibt sie zu.

"Aber dann komme ich zu einer Rennstrecke oder lese eine E-Mail von einem Elternteil und wir haben ihre Wahrnehmung des Sports völlig verändert", so Wolff.

In zehn Jahren "definitiv" eine Frau in der Formel 1

"Es wird einige Zeit dauern, aber wir verändern die Wahrnehmung des Sports in den Köpfen der Menschen, und das wird sich zu etwas Großem entwickeln", davon ist die Ehefrau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff überzeugt.

Zumal sich der Sport mittlerweile stark verändert hat, seit sie selbst im Auto saß. "Die Fangemeinde wächst und wächst, inzwischen sind 40 Prozent der Zuschauer weiblich, und die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe sind die 18- bis 24-Jährigen. Die Vorstellung, die Formel 1 sei etwas für ältere Männer, wurde auf den Kopf gestellt", betont sie.

"Ich würde definitiv sagen, dass man in zehn Jahren eine Frau in einem Formel-1-Rennen sehen wird."

Es wäre die erste seit Lella Lombardi - und das ist bereits 49 Jahre her. Also fast ein halbes Jahrhundert.

Motorsport-Total.com

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