MotoGP Valencia 2025 | 16.11.2025
Aprilia-Doppelsieg beim Finale
Marco Bezzecchi gewinnt das Saisonfinale in Valencia vor Raul Fernandez - Im Duell um Platz drei setzt sich Fabio Di Giannantonio gegen Pedro Acosta durch
Marco Bezzecchi (Aprilia) feierte beim MotoGP-Saisonfinale 2025 in Valencia einen Start-Ziel-Sieg. Raul Fernandez (Trackhouse) machte als Zweiter einen Aprilia-Doppelsieg perfekt. Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) schnappte in der vorletzten Runde Pedro Acosta (KTM) Platz drei weg .
Noch vor dem Start gab es einen Zwischenfall. Als die Fahrer in die Startaufstellung rollten, kollidierte Franco Morbidelli (VR46-Ducati) mit Aleix Espargaro (Honda) und stürzte. Seine Ducati wurde aus der Startaufstellung geschoben. Morbidelli brach sich die linke Hand.
Beim Start zum Rennen über 27 Runden gewann Bezzecchi von der Poleposition den Holeshot und übernahm in Kurve 1 die Führung. Dahinter folgten Alex Marquez (Gresini-Ducati), Di Giannantonio und Acosta. Weiter hinten ging es im zweiten Sektor turbulent zu.
In Kurve 4 kam es im Mittelfeld zwischen Johann Zarco (LCR-Honda) und Francesco Bagnaia (Ducati) zu einer engen Situation. Bagnaia wurde von Zarco ins Kiesbett gedrückt und stürzte dort. Die Sportwarte schoben seine Ducati weg. Zarco erhielt dafür eine Long-Lap-Strafe.
In der Anfangsphase setzten sich an der Spitze Bezzecchi und Alex Marquez von den Verfolgern Raul Fernandez, Di Giannantonio und Acosta ab. Aber Raul Fernandez meldete sich mit schnellsten Rennrunden und holte das Spitzenduo ein.
Honda-Fahrer Joan Mir war nach den ersten Runden Siebter. Diesen Platz brauchte Honda, um in Concession-Gruppe C aufzusteigen. In der vierten Runde absolvierte Mir seine Long-Lap-Strafe und fiel auf Platz 14 zurück. Teamkollege Luca Marini war zu diesem Zeitpunkt Achter.
Nach neun Runden führte Bezzecchi weiterhin knapp vor Alex Marquez und Raul Fernandez. Im nächsten Umlauf vergrößerte Bezzecchi seinen Vorsprung schlagartig auf acht Zehntelsekunden. Alex Marquez kam unter Druck von Raul Fernandez.
In der elften Runde überholte Raul Fernandez Alex Marquez und es gab eine Aprilia-Doppelführung. Bezzecchi hatte zu diesem Zeitpunkt eine Sekunde Vorsprung. Der Abstand zwischen Bezzecchi und Raul Fernandez blieb relativ konstant bei etwa 0,7 Sekunden.
"Ich hatte richtig viel Spaß, vor allem am Ende, weil Raul super schnell war und jede Runde näher kam", sagt Bezzecchi. "Es war hart, aber ich bin sehr, sehr glücklich - super zufrieden mit der Arbeit des Teams. Besser kann man die Saison nicht abschließen."
Für Bezzecchi war es der dritte Saisonsieg und für Aprilia der vierte. So viele Rennen hat die italienische Marke in einem Jahr noch nie gewonnen. Aprilia hat nun insgesamt acht MotoGP-Siege und damit einen mehr als KTM.
Sah Raul Fernandez die Chance, vielleicht selbst zu gewinnen? "Fünf Runden vor Schluss habe ich gesehen, dass Marco zwei Fehler gemacht hat. Ich habe drei Zehntel gutgemacht und dachte: Vielleicht ist es möglich. Aber egal, ich bin glücklich, hier zu sein."
"Vor sieben Tagen hatte ich noch meine Schulterverletzung, also ist das wirklich erstaunlich. Danke ans Team, sie verdienen es. Wie ich immer wieder sage: Ich habe eine Familie hier im Team. Ich habe bis zum Ende versucht, Marco zu holen, aber ein Podium in Valencia ist fantastisch."
Enges Duell um den dritten Platz
Spannender war es dahinter, denn Acosta holte zusehends Alex Marquez ein. In der 18. Runde klebte er am Hinterrad der Gresini-Ducati. Aber in Kurve 8 machte er einen kleinen Fehler und kam von der Ideallinie ab.
Acosta schloss dennoch unmittelbar wieder zu Alex Marquez auf. In der 20. Runde attackierte Acosta in Kurve 4 und schnappte sich den dritten Platz. Eine Runde später wurde Alex Marquez auch von Di Giannantonio überholt und war nur noch Fünfter.
In der Folge machte Di Giannantonio Jagd auf Acosta und setzte den KTM-Fahrer unter Druck. Zwei Runden vor Schluss griff der Italiener in Kurve 4 an und eroberte Platz drei. Acosta konnte keinen Angriff mehr starten und wurde Vierter.
"Ganz ehrlich", sagt Di Giannantonio. "Ich hatte ein bisschen mehr erwartet, aber die Aprilias waren heute unglaublich. Der Kampf um Platz drei war großartig - erst mit Alex, dann mit Pedro. Ich wollte dieses Podium unbedingt, um die Saison gut zu beenden."
Somit sorgte Di Giannantonio dafür, dass zum 88. Mal in Folge mindestens ein Ducati-Fahrer auf dem Podium stand. Alex Marquez verlor in der letzten Kurve noch den fünften Platz an seinen Gresini-Teamkollegen Fermin Aldeguer.
In der 22. Runde überholte Marini Miller und sicherte damit Honda den siebten Platz, der ausreichte, um in Concession-Gruppe C zu kommen . Brad Binder (KTM) arbeitete sich bis auf Platz acht nach vorn.
Miller war als Neunter der beste Yamaha-Fahrer. Unmittelbar vor dem Rennen bestätigte die japanische Marke, dass es der letzte Einsatz des Reihenvierzylinders war. Fabio Quartararo stürzte vier Runden vor dem Ziel in Sektor 2. Er war Elfter.
Enea Bastianini (Tech3-KTM) komplettierte die Top 10. Die weiteren WM-Punkteränge gingen an Miguel Oliveira (Pramac-Yamaha), Zarco, Mir, Alex Rins (Yamaha) und an Nicolo Bulega (Ducati). Augusto Fernandez sah mit der neuen V4-Yamaha als 16. die Zielflagge.
Ai Ogura (Trackhouse-Aprilia) beendete seine Rookie-Saison in der siebten Runde mit einem Sturz in Kurve 1. Jorge Martin (Aprilia) absolvierte seine beiden Long-Lap-Strafen und gab nach 15 Runden an der Box auf. Maverick Vinales (Tech3-KTM) gab vier Runden vor dem Ziel auf.
Mit dem 22. Rennwochenenden ging die Saison zu Ende. 2026 findet das erste Rennen am 1. März in Thailand statt .

















