Formel 1: News | 02.11.2003
Andersson: „Toyota ist nicht Gegenstand der Ermittlungen!“
Aufregung bei Toyota: Am Freitag durchsuchte die Polizei das Werk in Köln. Ein Aerodynamiker wurde wegen Spionageverdachts verhaftet.
Die Formel 1 Saison ist bereits seit einigen Wochen vorbei und die Vorbereitungen für das neue Jahr 2004 laufen in allen F1-Fabriken bereits auf Hochtouren. Doch im Toyota-Werk in Köln-Marsdorf schrillten am vergangenen Freitag alle Alarmglocken, als Polizisten auf Anweisung des Bundeskriminalamtes die Fabrik durchsuchten und für ihre italienischen Kollegen aus Modena einem angeblichen Spionagefall nachgingen.
Gerüchte darüber, dass der Toyota TF103 dem dominierenden Boliden des Jahres 2002, dem F2002, wie ein Klon ähnelte und angeblich Konstruktionspläne der roten Göttin einigen Teams angeboten worden waren, machten hierbei bereits seit Mitte des Jahres die Runde.
Und schon damals stand das Toyota Team im Blickpunkt: „Toyota wurden zu keinem Zeitpunkt geheime Dokumente über den Ferrari F2002 angeboten, weder von ehemaligen Ferrari-Ingenieuren noch von irgendjemand anderem. Toyota lehnt grundsätzlich jede Form von Industriespionage ab,“ kommentierten die Weiß-Roten den Sachverhalt im Mai dieses Jahres.
Am Freitag wurden nun im Toyota-Werk laut Angaben des Kölner Express „massenhaft CDs und Disketten“ sichergestellt sowie ein Mitarbeiter, der vor zwei Jahren die Scuderia Ferrari verlassen hat, vorübergehend festgenommen.
Teamboss Ove Andersson beschrieb den Vorgang hierbei wie folgt: „Toyota Motorsport ist nicht Gegenstand der Ermittlungen. Es wird gegen einen Mitarbeiter der Aerodynamik-Abteilung ermittelt.“
Und auch Toyota-Pressechef Andrea Ficarelli winkt ab: „Wir haben nichts falsch gemacht. Die Polizei hat das Büro und den Arbeitsplatz unseres Mitarbeiters durchsucht. Die deutsche Polizei hat für italienische Kollegen ermittelt.“
Sanktionen gegen das Team sind laut den Aussagen der Verantwortlichen nicht zu erwarten und auch der „Mitarbeiter der Aerodynamikabteilung“ hat keinerlei Strafen zu erwarten, da man davon ausgeht, dass er nichts „falsches“ getan habe. Dem von Renault kommenden technischen Direktor Mike Gascoyne steht bei seinem Amtsantritt Anfang Dezember also jede Menge Arbeit und Wirbel ins Haus…