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Taktikschlacht und fahrende Schikanen

David Coulthard tut seine Meinung zu den Regelement-Änderungen kund und wartet mit wahren Verschwörungs-Theorien in punkto Stallorder auf.

Die neue Formel 1-Saison könnte gleich am Freitag mit einer „Taktikschlacht“ im ersten Einzelzeitfahren der F1-Geschichte beginnen – zumindest befürchtet das David Coulthard.

Am Freitag wird bekanntlich die Startreihenfolge für das samstägliche und ebenfalls als Einzelzeitfahren abgehaltene Qualifying ermittelt, der Schnellste vom Freitag darf am Samstag als Letzter starten.

Unter normalen Bedingungen ist das wegen des sich stets verbessernden Grips ein Vorteil, nicht aber wenn ein genialer Meteorologe für die zweite Qualifying-Hälfte Regen voraussagt, dann wird man am Freitag bewusst langsamer fahren.

David Coulthard erklärt: „So wie die modernen Wettervorhersagen heutzutage funktionieren, könnte es durchaus sein, dass, sollte man herausfinden, dass es am Samstag in der zweiten Hälfte regnen wird, man am Freitag gar nicht mehr der Schnellste sein will. Im Gegenteil: Man will dann vielleicht sogar der Langsamste sein, sodass man am Samstag als Erster auf die Strecke kann und eben noch eine trockene Fahrbahn auffindet. Ich denke, da wird die Taktik ein wesentlicher Faktor sein...“

Also eine Art Schachspiel für die Superhirne der Königsklasse – Coulthard sieht darin einen großen Nachteil und denkt an jene Freunde der F1, welche immer noch Wert darauf legen, dass in der obersten Automobilsportserie die Autos im Qualifying mit maximalem Speed und unter gleichen Bedingungen um den Circuit flitzen:

„Ich denke, dass wir die Gelegenheit verlieren, die Autos im Qualifying mit maximaler Geschwindigkeit fahren zu sehen.“ Auf manchen Rennstrecken und bei den entsprechenden Wettervorhersagen wird das Schachspiel weniger interessant sein, schenkt Coulthard ein wenig Zuversicht:

„In Monaco zum Beispiel wird es schon ein Vorteil sein, am Samstag als Letzter starten zu können und deshalb am Freitag der Schnellste zu sein. Weil die Strecke mit zunehmendem Gummiabrieb immer schneller wird.“

Das Tankverbot nach dem Qualifying hat zur Folge, dass in der Qualifikation die Wagen mit unterschiedlicher Spritfüllung unterwegs sein werden, die gefahrenen Rundenzeiten haben also in etwa jene Aussagekraft über das wahre Kräfteverhältnis wie das bislang immer im Freien Training am Freitag der Fall war.

David Coulthard befürchtet, dass einige kleinere Teams mit geringen Spritmengen in der Startaufstellung vorpreschen könnten und für Ärger im Rennen sorgen könnten: „Sie müssen dann zwar früher an die Box, aber bis zu diesem Zeitpunkt können sie dein Rennen ruinieren, wenn du hinter jemandem herfahren musst und deine Konkurrenten das Glück hatten, vor ihm zu stehen und derweilen ihre besten Rundenzeiten fahren können.“

Coulthard ist da ein gebranntes Kind – 2001 musste er nach einem Problem rundenlang das Heck eines Enrique Bernoldi von hinten betrachten... Der Schotte rechnet aber mit noch viel Schlimmerem und gewährt im doppelten Sinne tiefe Einblicke in die hohe Politik der Königsklasse:

„Man kann sich folgendes Szenario vorstellen: Wenn bestimmte Teams zum Beispiel sich untereinander abstimmen würden und ein kleines Team konnte sich in guter Position qualifizieren, und eines der großen Teams hat einen gewissen Einfluss auf das kleine Team, könnte das große womöglich beim kleinen um Begünstigungen wie eben ein Vorbeilassen im Rennen anfragen. Das heißt, auch wenn Teamorder in Verbindung mit dem Boxenfunk untersagt worden ist, könnte es zu sogenannten ‚Inter-Teamorders’ kommen...“

Ob FIA-Präsident Max Mosley nun den konkurrierenden Teams jedwede untereinander abgehaltene Kommunikation untersagen oder diese öffentlich abhören lassen wird, ist noch unklar – von einer dahingehenden neuen Regel hat man bislang noch nichts gehört...

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